2019 kein deutsches Cannabis für Patienten

Soft Secrets
11 Apr 2018

Medizinalcannabis aus Deutschland wird nicht 2019 angeboten werden

Die Produktion von deutschen Cannabis für medizinische Zwecke wird sich noch verzögern und nicht, wie geplant, 2019 bereits in den Apotheken zum Verkauf stehen. Grund für die Verzögerung ist ein Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf, das entschieden hat, dass das Vergabeverfahren für entsprechende Lizenzen seitens des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) nicht in Ordnung gewesen ist. Das berichtete unter anderem der Spiegel am 28. März 2018. Das BfArM hatte Vergabekriterien vorgegeben, die von deutschen Pharmaherstellern nicht zu erfüllen waren. So mussten sich bewerbende Firmen über Praxis im Anbau von medizinischem Hanf nachweisen, was de facto für deutsche Unternehmen aufgrund der Gesetzeslage nicht möglich ist. Daher war von vorneherein klar, dass die Lizenzen für die Produktion von Apothekengras an ausländische Firmen gehen würden. Dagegen hat ein deutscher Hersteller geklagt und vor dem OLG Düsseldorf Recht bekommen. Die Ausschreibung muss nun neu formuliert werden, damit auch Anbaubetriebe aus Deutschland die Chance haben, sich zu beteiligen. Heinz-Peter Dicks, Vorsitzender Richter am OLG Düsseldorf, hatte überdies bemängelt, dass die Fristen für die Bewerbung um die begehrten Lizenzen zu kurz gewesen sei. Insgesamt 118 Firmen hatten sich um eine der Genehmigungen beworben - 2019 hätte das erste Medizinalcannabis für den deutschen Markt bereitgestellt werden sollen. Das wird sich jetzt nach dem Urteil des OLG verzögern, was, laut Spiegel Online, die Mitarbeiter des BfArM sehr bedauerten. Damit werde es für Cannabispatienten nicht leichter, sondern die Lieferengpässe würden weiterhin bestehen bleiben. Wie Spiegel Online berichtet, hatte eine der Firmen geltend gemacht, "dass nach einer Änderung der Vorgaben die verbleibende Frist nicht ausgereicht habe, um den Antrag anzupassen. Dem schloss sich das OLG an" (Quelle). Jetzt will das BfArM das Gerichtsurteil prüfen und möglichst schnell eine neue Ausschreibung um die Lizenzen starten. Damit ist allerdings nicht vor 2020 mit einem zusätzlichen Kontingent an Mediweed zu rechnen, was bedeutet, dass deutsche Patienten, die auf Cannabismedizin angewiesen sind, weiterhin von den aus Holland und Kanada importierten Mengen abhängig sind. Lest den Artikel des Spiegel Online auf http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/cannabis-anbau-zu-medizinischen-zwecken-verzoegert-sich-a-1200393.html
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