50% der australischen Bevölkerung für eine Reform des Freizeitkonsums
Die Hälfte der australischen Bevölkerung ist für eine Reform des Freizeitkonsums von Cannabis. Das hat eine Umfrage ergeben, die das Meinungsforschungsinstitut Essential Research zwischen dem 30. März und dem 2. April dieses Jahres durchführte. Immerhin.
Bei einer Umfrage zum selben Thema vor neun Jahren sprachen sich nur 25% der Leute dafür aus.
Zudem wollen 58% der Befragten preiswerteres medizinisches Cannabis, einfach in dem man den Patienten den Eigenanbau erlaubt.
Dieser Meinungsumschwung erstaunt insofern, als das vermeintlich lässige, legere und tolerante Australien in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer konservativer und ganz bestimmt nicht weltoffener geworden ist, zumindest auf politischer Ebene... was spätestens die radikale Corona-Politik down under verdeutlicht hat.
Auch die Drogenpolitik der australischen Regierung ist weit von Liberalität oder Reformfreude entfernt.
So ist die Anzahl der Verhaftungen in Zusammenhang mit Cannabis im Zeitraum von 2013 bis 2022 um 23% gestiegen. Und das hat sicher nicht nur mit gesteigertem Konsumverhalten der Australier zu tun. Der gesteigerte Bedarf - und vor allen Dingen das Wissen darüber - an Cannabis für medizinische Zwecke spielt in diesem Zusammenhang auch eine Rolle.
Die Umfrage verdeutlicht, dass die Interessen der Bevölkerung und die Politik des Landes sich deutliche unterscheiden. Aber das ist ja nicht nur in Australien der Fall. Auch in Europa und Nordamerika ist mindestens die Hälfte der Bevölkerung für eine gesetzliche Reform, wenn nicht gar komplette Legalisierung von Cannabis.
Bisher ist es aber meist nur bei Ankündigungen und Worten seitens der Politik geblieben.
Allerdings muss es den Verantwortlichen klar sein, dass man nicht weiterhin eine Politik, die zudem viel Geld kostet, gegen den Willen der Bevölkerung machen kann. Das mag vielleicht noch eine Weile, vielleicht einige Jahre, so gehen. Aber der Bedarf an Cannabis wird nicht geringer werden, gerade im medizinischen Bereich.
Und das wird auch in Australien nicht anders sein. Die Bevölkerung hat der Politik jedenfalls deutlich zu verstehen gegeben, was sie will.
M
Mercedes.Frank
