Cannabis News Deutschland, Schweiz und Österreich

Soft Secrets
19 Jun 2017

Cannabis News Deutschland, Schweiz und Österreich


Professionelle Grower in Deutschland

Demnächst dürfte es soweit sein, dass die Deutsche Cannabisagentur den Startschuss gibt, damit die bislang noch nicht definierten Profigrower in Deutschland mit der Produktion von Medizinalcannabis beginnen können. Die Unternehmen, die den Auftrag bekommen, eben dieses Unterfangen zu bewerkstelligen, sind noch nicht bekannt. Der Vorstandsvorsitzende des Arzneimittelherstellers Bionorica, Michael Popp, steht aber mit seinem Unternehmen, das bislang in Österreich (Wien) zur Herstellung des THC-Präparats Dronabinol Cannabis anbaut, bereits in den Startlöchern. Popp und Bionorica wollen so bald wie möglich in Deutschland Medizinalhanf anbauen und herstellen, die Rahmenbedingungen für eine entsprechende Produktion sind kürzlich vom zuständigen Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) kommuniziert worden – und die sind zum Teil geradezu hanebüchen. Grundlegendes Kriterium sind – es folgt ein Zitat aus der originalen Ausschreibung – „Referenzen über früher ausgeführte Aufträge des Bewerbers zu Anbau, Verarbeitung und Lieferung von Cannabis für medizinische Zwecke mit einer Liefermenge von mindestens 50 kg je Referenz in den letzten 3 Jahren‟. Damit dürfte es, abgesehen von Bionorica, für Betriebe aus Deutschland schwer werden, einen solchen Auftrag überhaupt zu ergattern. Insgesamt soll maximal zehn Unternehmen jeweils eine Anbaulizenz erteilt werden. Geplant ist, dass die beteiligten Firmen von 2019 bis 2022 jährlich etwa 200 Kilo Cannabis zu produzieren haben. Quelle: m.tagesspiegel.de, ted.europa.eu 

Ärztekammer Niedersachsen gegen Freigabe von Cannabis

Die Ärztekammer Niedersachsen hält Cannabis für eines der großen gesellschaftlichen Probleme und ist deshalb strikt gegen jede Freigabe außerhalb der medizinischen Nutzung. Präsidentin Martina Wenker erklärte dies im Rahmen einer Anhörung im Ausschuss für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Migration des Landtags Niedersachsens. So sei Cannabis insbesondere für Kinder und Jugendliche ungesund und behindere deren Entwicklung, aber auch ungeborene Kinder würden Schaden nehmen, wenn die werdende Mutter während der Schwangerschaft Cannabis einnehme. Die Ärztekammer ist der Ansicht, dass Cannabiskonsum bei Kindern und Jugendlichen ganz besonders gefährlich sei. Quelle: www.aerzteblatt.de

Schweiz: Cannabisfreund verteilte Weed in Parlament

Da staunten die Stadträte im Parlament des Schweizer Kantons Tessin nicht schlecht, als am 13. März nach der Großratssitzung ein Cannabisfreund erschien und jedem der Politiker ein Päckchen mit einem Gramm Marijuana in die Hand drückte. Mit der Aktion wollte der Aktivist darauf aufmerksam machen, dass die Verbotspolitik keinen Sinn hat und nur einen florierenden Schwarzmarkt begünstigt bzw. erst entstehen lässt. Das Cannabis wurde von der Polizei aus Bellinzona beschlagnahmt, allerdings handelte es sich dabei nach Aussage des Verteilers um legales CBD-Gras, das einen THC-Wert von weniger als einem Prozent aufweist. Der Aktivist wurde nicht festgenommen, das Weed soll zunächst in einem Analyselabor untersucht werden. Quelle: www.fm1today.ch

Österreich: Neue Schrift gegen Cannabis

Der Arzt und Suchtmediziner Kurosch Yazdi aus dem österreichischen Linz ist ein neuer Protagonist der Anti-Cannabis-Bewegung des deutschsprachigen Raums. Yazdi ist ein entschiedener Gegner der Hanfpflanze und seiner berauschenden Produkte – und neben dem deutschen Mediziner Rainer Thomasius nun ein weiteres Sprachrohr innerhalb der Gemeinde der Cannabisopponenten. Sein Buch zum Thema, „Die Cannabis-Lüge‟, ist am 1. April im Schwarzkopf und Schwarzkopf Verlag erschienen (und darf deshalb zu Recht als schlechter Aprilscherz gewertet werden). Es konstatiert vor allem die Schädlichkeit und das Abhängigkeitspotenzial des modernen Marijuanas, das – so Kurosch Yazdi – von kommerziellen Unternehmen mit immer potenteren THC-Werten gezüchtet werde. Darüber hinaus hält Yazdi das Rauchen von Cannabis für „schlimmer‟ als das Rauchen von Tabak, und in puncto Cannabis im Straßenverkehr ist Yazdi der Ansicht, dass der Hanf „tückischer‟ sei als Alkohol, weil die Cannabiswirkstoffe länger im Körper verbleiben würden. Wohl dem, der sich auskennt und weiß, dass lediglich die Abbauprodukte der Cannabinoide für mehrere Wochen im Blut nachweisbar sind. Eine berauschende Wirkung, die sich Stunden oder Tage nach dem Cannabiskonsum erneut spontan einstellt, ist ausgeschlossen. Wie dem auch sei, Kurosch Yazdi ist gegen jede Freigabe von Cannabis, wenngleich er sich als Suchtmediziner dafür ausspricht, Konsumenten nicht als Straftäter zu behandeln und sie damit nicht zu kriminalisieren. Immerhin spricht Yazdi in dieser Hinsicht nicht mit dem Duktus der Prohibition. Quelle: www.schwarzkopf-verlag.net

Österreich: Hanfaktivist Straka im Hungerstreik

Toni Straka ist Cannabispatient, Hanfaktivist, Vorsitzender des Cannabis Social Clubs (CSC) in Salzburg, Betreiber des Hanf-Instituts und vieles mehr. Weil er Cannabis zu medizinischen Zwecken anbaut und daraus keinen Hehl macht, ist der 58-Jährige jetzt ins Gefängnis gewandert. Mitte März berichtete der Österreichische Fernsehsender ORF, dass Straka seit Tagen die Nahrungsaufnahme verweigert habe, um auf diese Weise gegen den Freiheitsentzug zu protestieren. Außerdem seien die Haftbedingungen nicht akzeptabel. So bekomme Toni Straka im Gefängnis keine Cannabismedizin, sondern stattdessen die stark wirksamen Opiat-/Opioid-Schmerzmittel Morphin und Dipidolor verabreicht, die er jedoch offenbar nicht vertrage. Er habe wegen der medikamentösen Therapie schon einige Male ins Krankenhaus gemusst. Toni Strakas Rechtsanwalt wollte kurz nach Berichterstattung durch den ORF die krankheitsbedingte Haftentlassung beantragen. Die zuständigen Justizvollzugsbeamten hatten nach Angaben des ORF den Hungerstreik übrigens nicht vollständig bestätigt. Quelle: ORF, www.orf.at Text: Markus Berger

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