Cannabis News Deutschland, Schweiz und Österreich

Soft Secrets
09 Oct 2017

Cannabis News Deutschland, Schweiz und Österreich


Hungerstreik für Patientenrechte

Dr. Franjo Grotenhermen ist am 17. August in Hungerstreik getreten, um auf die Fehlentwicklungen in der Gesetzgebung zum Umgang mit Cannabismedizin aufmerksam zu machen – und um die Regierung dazu zu bringen, dies rasch zu korrigieren. Grotenhermen ist Mediziner und Cannabis-Experte. Aufgrund seines Einsatzes wurde das neue Cannabismedizin-Gesetz in Deutschland maßgeblich überhaupt erst geschaffen. Seit es aber am 10. März dieses Jahres in Kraft getreten ist, klagen viele Patienten über immer schlechtere Bedingungen. Ärzte lehnen sie ab, die Krankenkassen übernehmen die Kosten für Cannabismedizin nicht und Apothekencannabis ist doppelt so teuer geworden. Überdies werden Cannabispatienten noch immer der Strafverfolgung ausgesetzt. Das alles will Franjo Grotenhermen mit seinem Hungerstreik ändern. Er fordert, dass Patienten ab sofort von der Justiz in Ruhe gelassen werden, selbst dann, wenn sie sich aufgrund eines Notstands zuhause Cannabispflanzen anbauen. Grotenhermen hatte im Mai bereits einen achttägigen Warnhungerstreik durchgeführt – jetzt hat er angekündigt, dass dieser zweite Hungerstreik unbefristet sein wird, also so lange anhalten soll, bis von der Bundesregierung konkret etwas unternommen worden ist. Quelle und Infos: www.cannabis-hungerstreik.de

Cannabis-Petition des Hanfverbands

Der Deutsche Hanfverband (DHV) hat vor Kurzem eine Petition „Legalisierung von Cannabis in Deutschland‟ an den Deutschen Bundestag gestartet, die vor der Bundestagswahl am 24. September an den anhaltenden Missstand der Cannabispolitik erinnern will. Ziel ist es, mindestens 50.000 Unterschriften zusammen zu bekommen, damit das Anliegen dann auch tatsächlich vom Petitionsausschuss besprochen werden muss. Dabei will der DHV mit der Petition erreichen, eine vollständige Legalisierung in Deutschland herbeizuführen. Zwar ist klar, dass auch 50.000 Deutsche nicht unbedingt ad hoc die Gesetzgebung beeinflussen werden. Die deutschen Politiker sind aber vor den Wahlen im Allgemeinen eher bereit, sich den Anliegen der Bundesbürger zu widmen. Die Petition ist keine onlinebasierte, sondern die benötigten Unterschriften werden auf klassischen Listen in Papierform gesammelt. Wer mitmachen möchte, kann sich an den DHV wenden und das Material bestellen: www.hanfverband.de/petition

Schweiz: Mehrheit der Bürger für Legalisierung

Zwei von drei Schweizer Bürgern wollen Cannabis legalisiert sehen. Das hat eine Umfrage des Zürcher Befragungsdienstes GFS ergeben, die kürzlich mit 12.000 Einwohnern durchgeführt wurde. Dabei verlangen die befragten Schweizer lediglich, dass der Jugendschutz eingehalten wird, Cannabis also nur an Erwachsene und über spezialisierte Fachgeschäfte abgegeben wird, und dass es klare Regelungen bezüglich Cannabis im Straßenverkehr gibt. Auftraggeber der Umfrage war der Fachverband Sucht, dessen Generalsekretärin Petra Baumberger anhand der Ergebnisse schlussfolgerte, dass diese als eindeutiges Zeichen an die Politik zu verstehen sind, über das Cannabisverbot neu nachzudenken. Infos und Quelle: www.20min.ch

Schweiz: Führerscheinverlust wegen CBD-Gras

Das legale CBD-Cannabis, das in der Schweiz zurzeit der Trend schlechthin innerhalb der Hanfszene ist, kann zu einem Entzug der Fahrerlaubnis führen. Das hat mit den Symptomen des Kriegs gegen die Drogen jedoch nichts zu tun. Der wahre Grund: Cannabidiol, der Hauptbestandteil des in der Schweiz erlaubten Marijuanas, kann beruhigende bis ermüdende Effekte herbeiführen. Deshalb empfiehlt es sich also nicht, vor oder während der Fahrt z. B. Zigaretten der Marke „Heimat‟ oder ähnliche CBD-Produkte zu genießen. Ein Sprecher der Kantonspolizei St. Gallen erklärte gegenüber dem Schweizer Tagblatt, dass CBD potenziell schläfrig mache und sich deshalb negativ aufs Fahrverhalten auswirken könne. Zwar werde einem Fahrer, der mit CBD-Zigaretten in eine Kontrolle gerät, nicht automatisch der Fahrausweis entzogen. Immerhin sind diese Zigaretten und CBD im allgemeinen nicht dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt. Der entsprechende Autofahrer müsse dann aber unter Beweis stellen, dass seine Fahrtauglichkeit nicht eingeschränkt ist. Dies werde gehandhabt wie bei dämpfenden Medikamenten. Dass CBD im Straßenverkehr tatsächlich gefährlich werden kann, habe die St. Gallener Polizei bereits erlebt. So sei eine Person, die zuvor nachweislich CBD geraucht hatte, während einer Polizeikontrolle eingeschlafen. Auch komme es nicht auf die gemessenen CBD-Werte im Blut an, sondern auf das Verhalten eines Fahrzeugführers. Dies wird einerseits von der dafür speziell geschulten Polizei, im Zweifel aber auch von Ärzten beurteilt. Quelle und Infos: www.tagblatt.ch

Österreich: Legales Gras aus Wien im Trend

Wie auch in der Schweiz, so erfreut sich in Österreich legales CBD-Gras wachsender Beliebtheit. Zwar ist noch keine solche Schwemme zu verzeichnen wie im Nachbarland. Es gibt aber in einem Shop namens Magu in Wien (zu finden in der Stiftgasse) Cannabidiol-Weed, das den Betreibern des Geschäfts zurzeit geradezu aus den Händen gerissen wird. Eine der legalen Sorten heißt passenderweise „Sissi‟ und enthält weniger als 0,3 Prozent THC bei hohen CBD-Werten. Das begehrte Marijuana müssen die Magu-Inhaber bisher aber von externen Herstellern einkaufen, eine eigene Produktion gibt es noch nicht. Das soll sich aber jetzt bald ändern: Nachdem die Betreiber des Magu-Shops eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne (die sie liebevoll und passend „Krautfunding‟ nannten) gestartet und abgeschlossen haben und damit über 75.000 Euro einsammeln konnten, soll die eigene Anzucht von CBD-Gras so schnell wie möglich beginnen. Das hauseigene Magu-Weed soll Ende des Jahres zum Verkauf bereitstehen. Quelle und Info: www.heute.at Text: Markus Berger

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