Cannabis News Deutschland, Schweiz und Österreich

Soft Secrets
18 Dec 2017

Cannabis News Deutschland, Schweiz und Österreich


Amazon und das Cannabis

Das war kaum anders zu erwarten: Kaum ist es irgendwie machbar, bietet der Online-Multi Amazon diverse Cannabissorten zum Verkauf an: unter anderem Weed, Hasch, Öle und Salben. Natürlich handelt es sich nicht um potente Hanfprodukte, sondern nur um Dope bzw. Cannabis mit hohem Cannabidiol-Anteil (CBD) und extrem niedrigen THC-Werten. Die Käufer scheint dies allerdings wenig zu jucken, offensichtlich geht das nicht berauschende Cannabis ziemlich gut. Auch positive Kundenrezensionen, die von der Qualität der CBD-Erzeugnisse schwärmen, sind bereits verfügbar. Zwar ist Amazon nicht selbst der Verkäufer der Marijuana- und Haschsorten. Es gibt aber diverse Unternehmen, die über die Plattform des Internetkaufhauses CBD-Gras, entsprechendes Haschisch und andere „Wellnessprodukte‟ offerieren. Wie sich dies in Zukunft weiterhin gestalten wird, muss abgewartet werden. Immerhin hat die Schweiz jetzt das dortige Betäubungsmittelgesetz angepasst und alle Haschisch-Sorten verboten – unabhängig von deren Inhaltsstoffen (siehe dazu den Artikel in dieser Ausgabe). Und irgendwann werden vermutlich auch die meisten Käufer und Konsumenten solcher Produkte bemerken, dass CBD-Cannabis nichts bringt – es sei denn, man ist Cannabispatient und kann sich mit Cannabidiol behandeln. Ob es dann aber überteuerte Angebote von Amazon sein müssen, bleibt fraglich. Quelle und Infos: www.amazon.de, www.bag.admin.ch

50 Kilo Gras per Post

Es war eine Postsendung, bestehend aus drei Paketen, die vom Dienstleister DHL von Athen nach Bielefeld transportiert werden sollte. Der Inhalt: 50 Kilo Marijuana. Das war am Flughafen in Griechenland bereits entdeckt worden, woraufhin der deutsche Zoll in Hannover benachrichtigt wurde. Der nahm sich der Sache an, tauschte das Gras in den Paketen gegen Füllmaterial aus und schickte einen Zollbeamten in Verkleidung es DHL-Zustellers an die Haustüre des 53 Jahre alten und vorbestraften Empfängers in Bielefeld. Der stellte die Lieferung allerdings einfach auf dem Gehsteig ab und überließ sie sich selbst. Ein kurz darauf eintreffender Komplize erschien mit einem Fahrzeug, lud die Fracht in den Kofferraum und wollte verschwinden – wären da nicht die Herren vom Zoll gewesen, die die ganze Sache beobachtet hatten. Beide Männer wurden festgenommen, es stellte sich aber heraus, dass sie vom Drogendeal offensichtlich nichts wussten, sondern für weitere Hintermänner agierten. Das sagten sie zumindest aus, den Beamten erschienen die Aussagen der beiden Beschuldigten laut Pressemeldung glaubhaft, nachdem auch die Durchsuchung ihrer Wohnungen und Mobiltelefone keinen Hinweis auf Drogenhandel ergeben hatte. Die beiden gaben zu Protokoll, sich nicht zu kennen und nicht zu wissen, welche Ladung sie in den Paketen hatten von A nach B schaffen sollen. Der 53-Jährige gab an, 400 Euro für die Annahme der unbekannten Päckchen angeboten bekommen zu haben. Und der 52-Jährige habe einem Bekannten nur einen Gefallen tun wollen. Das Landgericht Bielefeld verurteilte die Männer dennoch zu zweieinhalb Jahren Gefängnis bzw. zu 18 Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung. Quelle: www.nw.de

Schweiz: Neuer Bundesrat für Legalisierung

Das im September neu gewählte Schweizer Bundesrats-Mitglied Ignazio Cassis (FDP) hat sich öffentlich für die Legalisierung von Cannabis und Kokain ausgesprochen. Das berichteten diverse Schweizer Medien Anfang des Wahlmonats. Damit bläst der Tessiner Politiker ins selbe Horn wie Alt-Bundesrätin Ruth Dreifuss, die sich schon lange für eine Veränderung der Drogenpolitik einsetzt. Cassis ist wie Dreifuss der Ansicht, dass sich nur ein regulierter, entkriminalisierter Drogenmarkt kontrollieren lassen kann, die Risiken des Schwarzmarkts seien für Konsumenten schlichtweg zu groß. Außerdem könne nur mit einer Legalisierung auch ein funktionierender Jugendschutz gewährleistet werden. Eine liberalere Cannabis- bzw. Drogengesetzgebung nehme überdies der organisierten Kriminalität den Wind aus den Segeln. Quellen und Informationen: www.nzz.ch, www.blick.ch

Österreich: So stehen die Parteien zu Cannabis

Bevor im Oktober in Österreich die Nationalratswahl stattfand, befragten die Nachrichtenplattformen Dossier und Vice Vertreter der zehn etablierten Parteien zu ihrer Einstellung gegenüber Cannabis und einer eventuellen Legalisierung. Abgesehen von den Weißen und der Liste Gilt haben sich auch alle zurückgemeldet und rapportiert, wie es um ihre Cannabisaffinität steht. Dabei sollten sich die Parteien dazu äußern, ob sie im Cannabisbereich eher Lockerungen oder Verschärfungen vorantreiben würden und ob sie sich ausschließlich für eine medizinische Verwendung aussprechen oder gar auch den Freizeitkonsum unterstützen. Die abgefragten Themenbereiche verlangten eine explizite Antwort – zum Beispiel auf die Fragen: Soll der Zugang zu legalen Cannabis-Präparaten erleichtert werden? Sollen Krankenversicherungen die Behandlung mit legalen Cannabispräparaten gleichwertig mit anderen Medikamenten behandeln und entsprechend die Kosten übernehmen? Sollen Ärzte ihren Patienten auch natürliches Cannabis verschreiben dürfen? Soll der Besitz von Cannabis zum Eigengebrauch entkriminalisiert – sprich als Verwaltungsdelikt eingestuft werden? Und soll der Besitz von Cannabis zum Eigengebrauch freigegeben – sprich legalisiert – werden? Die österreichischen Grünen und die KPÖ Plus beantworteten durchweg alle Fragen positiv, wohingegen die SPÖ bis auf die Frage, ob Samen- und Stecklingsverkauf weiterhin legal bleiben solle, alle Themen negativ beschied. Die umstrittene FPÖ beantwortete ebenso alle Fragen negativ, einzig der Kostenübernahme von Cannabismedizin durch die Krankenkassen würde die rechtspopulistische Partei zustimmen. Alle Antworten und Statistiken dazu finden sich auf der Website www.dossier.at Markus Berger

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