Cannabis News Deutschland, sterreich und Schweiz

Soft Secrets
06 Oct 2016

20. Hanfparade zog Tausende an


Mindestens 4000 Hanffreunde trafen sich am 14. August in Berlin am Hauptbahnhof am Washington-Platz, um gemeinsam die 20. Auflage der größten deutschen Pro-Hanf-Demo zu feiern. Die Rede ist von der Hanfparade. Die zog wie immer mit einer Vielzahl von Paradewagen durch die Innenstadt, pausierte für diverse Kundgebungen, Reden und ein buntes Bühnenprogramm, bevor sie am Alexanderplatz ihr Ende fand. In den Vorjahren hatten die Abschlusskundgebung und das Finale der Hanfparade im Schatten des Brandenburger Tors stattgefunden, der Alex war bis vor vier Jahren Startpunkt der Parade. Das hat sich nun geändert. Was sich ab jetzt ebenfalls ändert, ist die Besetzung des Postens des Versammlungsleiters – der Berliner Steffen Geyer tritt nach 15 Jahren aus der Orgagruppe zurück und räumt seinen Platz für andere Aktivisten, die ab kommendem Jahr diese besondere Demo weiterführen. Quelle und Infos: www.hanfparade.de

Kasse muss Weed nicht erstatten

Auch Schmerzpatienten mit chronischen Leiden werden bislang von den Gerichten nicht unbedingt im Sinne einer Verbesserung ihrer Symptome behandelt. So musste vor Kurzem ein Patient, der unter den Folgen einer Ausrenkung seines Hüftgelenks leidet, vor dem Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen hinnehmen, dass die Richter zugunsten des Krankenversicherers entschieden. Die Kasse muss die Kosten für die medizinischen Weedblüten aus der Apotheke nicht übernehmen. Das Internetportal Apotheke Adhoc berichtete: „In erster Instanz hatte das Sozialgericht Düsseldorf daher entschieden, dass die Kasse vom 1. Juli bis zum Ende des Hauptsacheverfahrens die Kosten für die Cannabisblüten übernehmen soll“. Die vom Krankenversicherer eingelegte Berufung landete dann vor dem LSG, dessen Urteil nun leider rechtskräftig ist – dem Mann hilft das so ganz und gar nicht. Zwar bekommt er nun bis Ende November dieses Jahres weiterhin den Cannabisextrakt Sativex erstattet. Dieser hilft dem chronischen Schmerzpatienten aber nicht wirklich, sondern bewirkt bei ihm im Gegenteil sogar noch zusätzliche Kopfschmerzen, weshalb der Mann auf Medizinalmarijuana umgestiegen ist. Da das aber zurzeit noch annähernd unbezahlbar ist, hatte der Patient auf Zahlung seiner Medizin geklagt – und in letzter Instanz verloren. Quelle und Infos: www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/politik/nachricht-detail-politik/medizinalhanf-urteil-kasse-muss-cannabisblueten-nicht-zahlen/

Plantage auf Bahngelände

24 Hanfpflanzen und ein paar Gartengeräte fanden Bedienstete der Deutschen Bahn vor Kurzem auf dem Bahngelände in Berlin-Blankenburg. Die Cannabisgewächse hatten eine Größe von bis zu 1,80 Meter erreicht und waren auf einer Fläche von fünf bis zehn Metern gewachsen. Die Bahnmitarbeiter verständigten daraufhin die Polizei, die zum Fundort ausrückte und die Pflanzen abrasierte. Die Beamten hatten hinter vorgehaltener Hand vermutet, dass die 24 Exemplare eventuell für die Hanfparade gewesen sein könnten – sicher ist sich aber niemand, ob dem tatsächlich so ist. Die Polizei erstattete jedenfalls Anzeige gegen Unbekannt wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Quelle und Infos: www.presseportal.de/blaulicht/pm/70238/3402668

Österreich: Hanfladen empört Menschen

Im österreichischen Leoben haben zwei Männer einen Hanfshop eröffnet. Und das scheint manchen aus der Bevölkerung zu stören, weil Cannabis immer noch von vielen mit Kriminalität und Drogensucht assoziiert wird. Der Hanfladen des Namens „Greenfield - Die mit dem Hanf“ wird seit diesem Sommer von Bernhard Pirker und dessen Sohn Christian betrieben. Mit dem klassischen Headshop inklusive Bongs, Pfeifen und ethnobotanischen Produkten hat das Greenfield nichts zu tun, vielmehr geht es den beiden Betreibern um die Aufklärung über die Nutz- und Medizinalpflanze Cannabis, zum Beispiel über den momentan besonders populären Cannabis-Wirkstoff Cannabidiol (CBD). Die Idee für den Shop hatten Vater und Sohn sich auf der Hanfmesse Cultiva in Vösendorf geholt, wo die vielseitige Pflanze mit all ihren Facetten präsentiert wird. Zwar kann man im Greenfield auch lebendige Exemplare von Hanfpflanzen sehen – in die Blüte gehen diese allerdings nicht, was in Österreich dann auch legal ist. Jetzt hoffen die Pirkers, dass die Leute ihren Laden nicht als Drogenhölle betrachten, sondern als das, was er ist: ein Geschäft, das sich auf alle seriösen Themen rund um die Nutzpflanze Hanf spezialisiert hat. Quelle und Infos: www.kleinezeitung.at/steiermark/leoben/5063716/Leoben_Eroffnung-eines-HanfShops-sorgt-fur-Aufregung

Schweiz: Parkinson-Patient im Visier der Polizei

Cornelius Blattner ist Musiker, Komponist – und Cannabispatient. Weil der 55-Jährige Schweizer unter Parkinson-bedingten schweren Rückenschmerzen leidet, benötigt er Cannabis, um die Symptome der Krankheit einzudämmen und um ein lebenswertes Leben haben zu können. Aus diesem Grund und weil die von ihm zuvor getesteten CBD-Tropfen dem Mann nicht ausreichend helfen konnten, baute Blattner in seinem Garten ein paar Pflanzen einer CBD-reichen und THC-armen Sorte an. So weit, so gut. Jetzt hat ein anonymer Denunziant Cornelius Blattner angezeigt, nachdem er oder sie unbefugt in den Garten des Patienten eingedrungen war und Fotografien der dort stehenden Hanfpflanzen angefertigt hatte. Glück im Unglück: Die angerückte Polizei ließ dem Mann einige wenige Gramm seiner Medizin, ohne die Blattner nachts nicht viel länger als vier Stunden zur Ruhe kommt. Weiterhin anbauen wird der kranke Künstler jedoch nicht. Was die Strafe für den nicht genehmigten Eigenanbau betrifft, so muss sich Cornelius Blattner auf eine Geldbuße einstellen und hoffen, dass sich in puncto Hanfpolitik bald Grundlegendes ändern wird. Quelle und Infos: www.beobachter.ch/justiz/artikel/cannabis_polizei-klingelt-bei-parkinson-patienten/

Schweiz: Legales Gras in Zürich

„Cpure“ nennt sich eine Cannabis-Sorte, die seit Kurzem in der Schweiz legal verkauft werden darf. Dieser neue Strain enthält nur sehr wenig THC, bis maximal 0,3 Prozent nämlich, und soll laut den Entwicklern Süchtige von ihrer Affinität befreien. Das legale Gras wird von der Firma Bio Can AG produziert, der Schweizer Tagesanzeiger berichtete: „Erhältlich ist das legale Gras ab 18 Jahren im Drugstore Bio Top an der Konradstrasse 28 im Kreis 5. Ein Beutel à 10 Gramm kostet 24 Franken“. Dario Tobler ist Geschäftsführer der Bio Can AG und hatte sich zwei Jahre lang darum bemüht, dieses Weed zu hybridisieren und vor allem eine Genehmigung vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) zu erhalten. Beides ist nun gelungen, Cpure kann von Rauchern ab jetzt erworben werden. Das einzige Problem, das mit Cpure auftreten kann, betrifft die Abnehmer. Wer mit dieser neuen Sorte von der Polizei erwischt wird, muss sich gefallen lassen, dass die Beamten sein legales Gras konfiszieren. Denn äußerlich unterscheiden sich Rauschhanf und das CBD-Gras nicht. Wer anschließend die Analyse des Grases bezahlen muss, Staat oder Besitzer, ist bisher noch nicht eindeutig geregelt. Quelle und Infos: www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/ab-heute-gibt-es-in-zuerich-legal-cannabis/story/31692834 Text: Markus Berger

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