Cannabis Troubleshooting

Soft Secrets
11 Aug 2016

Cannabis ist zwar eine recht robuste Pflanze und gedeiht auch unter eher widrigen Bedingungen vergleichsweise gut. Trotzdem kann auch dem Cannabisgärtner zuweilen das eine oder andere Problem ereilen, und dann ist guter Rat teuer – immerhin geht es beim Anbau von Cannabis nicht nur um schöne Pflanzen. Unsere Redaktion erreichen immer wieder Fragen von Growern und solchen, die es werden wollen. In unregelmäßigen Abständen beantworten wir die häufigsten und wichtigsten Fragen rund ums Cannabis Troubleshooting. Diesmal geht es um Mangelerscheinungen, Wasser, Nährstoffprobleme und mehr.


Cannabis ist zwar eine recht robuste Pflanze und gedeiht auch unter eher widrigen Bedingungen vergleichsweise gut. Trotzdem kann auch dem Cannabisgärtner zuweilen das eine oder andere Problem ereilen, und dann ist guter Rat teuer – immerhin geht es beim Anbau von Cannabis nicht nur um schöne Pflanzen. Unsere Redaktion erreichen immer wieder Fragen von Growern und solchen, die es werden wollen. In unregelmäßigen Abständen beantworten wir die häufigsten und wichtigsten Fragen rund ums Cannabis Troubleshooting. Diesmal geht es um Mangelerscheinungen, Wasser, Nährstoffprobleme und mehr.

Cannabis ist zwar eine recht robuste Pflanze und gedeiht auch unter eher widrigen Bedingungen vergleichsweise gut. Trotzdem kann auch dem Cannabisgärtner zuweilen das eine oder andere Problem ereilen, und dann ist guter Rat teuer – immerhin geht es beim Anbau von Cannabis nicht nur um schöne Pflanzen. Unsere Redaktion erreichen immer wieder Fragen von Growern und solchen, die es werden wollen. In unregelmäßigen Abständen beantworten wir die häufigsten und wichtigsten Fragen rund ums Cannabis Troubleshooting. Diesmal geht es um Mangelerscheinungen, Wasser, Nährstoffprobleme und mehr.

Etiolement/Vergeilung

Einer meiner Sämlinge hat einen ungewöhnlich langen Stiel entwickelt. Außerdem ist die frischgrüne Farbe des Pflänzchens stark verblasst. Was ist das und was kann ich tun? Das sogenannte Etiolement, auch Vergeilen genannt, passiert in der Tat hauptsächlich bei Sämlingen. Ältere Pflanzen, die unter Lichtmangel leiden, strecken sich jedoch ebenfalls zur nächst erreichbaren Lichtquelle. In einem solchen Fall entwickeln sich Blüten und Früchte nur sehr langsam und erreichen nicht die Größe, die normal wäre. Lichtmangel verursacht insofern eine Streckung des Stengels. Wenn zu wenig Licht verfügbar ist, wachsen die Sämlinge in die Höhe, prägen nur dünne Stengelchen aus und versuchen verzweifelt, das Licht zu erreichen. Große Hitze bewirkt übrigens ebenfalls eine Vergeilung. Wenn lediglich die Temperaturen steigen, die Intensität des Lichts aber gleich bleibt, dann beginnen Pflanzen, in die Höhe zu schießen. Auch sonnenliebende Pflanzen, die an lichtarmen Orten leben, strecken sich häufig. Manche Pflanzen sind genetisch so programmiert, dass sie zwischen den Blattansätzen längere Stengel ausbilden. In diesem Fall sind die Stengel dann aber dick und kräftig genug, um die Pflanze mit allem Notwendigen zu versorgen. Das ist zwar eher ungewöhnlich, hat aber mit Vergeilung nichts zu tun. Um die Streckung zu stoppen, platziere deine Pflanzen korrekt unter der Lampe oder direkt in der Sonne. Haben sie sich bereits gestreckt, verwende Holzstäbe oder -pflöcke, um sie zu fixieren. Wenn sie erst mehr Licht bekommen, werden sich die Stengel auch wieder erholen und zu gesundem Wachstum zurückfinden. Übrigens: Pflanzen, die kräftigen Winden ausgesetzt sind, entwickeln kräftigere, kürzere und gesündere Stengel und Blätter. Jeder Windstoß, dem die Pflanzen ausgesetzt sind, hinterlässt im Stengel winzige Risse, die dann vom Gewächs sofort durch neues Pflanzengewebe ersetzt und damit repariert und gestärkt werden. Biege die Stengel und Zweige deiner Pflanzen mehrmals am Tag leicht und fahre mit den Fingern durchs Blattwerk. Das sorgt durch den selben Mechanismus für kräftigeres Wachstum. Bei Pflanzen, die normalerweise längere Stengel ausbilden, ist es ratsam, sie regelmäßig zu beschneiden und damit einzukürzen. Wenn du die Krone des Hauptstamms entfernst, geht das Wachstum in die umliegenden Zweige. Und die werden die Länge des Hauptstengels nicht erreichen. Wird der oberste Zweig entfernt, wirkt sich das auf das Wachstum der unteren Zweige positiv aus. Du kannst deinen Sämling retten, wenn du ihn so einpflanzt, dass sich der zu lange Teil des Stengels unter der Erde befindet. Dieser wird auch Wurzeln ausbilden und damit für einen stabilen Wuchs der Pflanze sorgen.
Hartes oder weiches Wasser Was kann man eigentlich gegen zu hartes oder weiches Wasser tun? Und wie findet man heraus, wie hart das eigene Leitungswasser ist? Untersuche dein Leitungswasser mit einem EC-Messgerät (erhältlich im Fachhandel) auf gelöste Feststoffe. Der EC-Wert sollte zwischen 0,2 und 0,3 liegen. Wasser mit weniger Feststoffen (weiches Wasser) kann mit einer Kalzium-Magnesium-Lösung auf einen EC von 0,3 gebracht werden. Ist das Wasser zu hart – mit einem EC-Wert höher als 0,5 – sollte es mit einem Ionenfilter oder einer Umkehrosmoseanlage gefiltert werden. Hartes Wasser verhindert eine ausbalancierte Nährstoffaufnahme. Gefiltertes Wasser kann mit ungefiltertem gemischt werden, um als Gießwasser tauglich zu sein. Der Gärtner mischt einen Teil ungefilterten Wassers mit zwei Teilen gefiltertem. Heraus kommt ein Wasser mit einem EC-Wert von etwas mehr als 0,3. Dieses Wasser hat die richtige Härte für gärtnerische Zwecke.

Staunässe

Jeder Grower weiß, dass Staunässe gefährlich ist. Normalerweise ist das auch ein Problem, das leicht in den Griff zu bekommen ist. Wieso aber leiden meine Pflanzen trotz Dränage und korrekter Bewässerung von Zeit zu Zeit unter einer sichtlichen Staunässe? Normalerweise holen die Wurzeln sich die Luft aus den Zwischenräumen des Substrats. Wenn dieser aber mit Wasser angefüllt ist, leidet die betreffende Pflanze rasch einen Sauerstoffmangel. Das Ergebnis sind herabhängende, nicht jedoch welkende Blätter, die Pflanze macht insgesamt einen schlappen Eindruck und wächst, wenn überhaupt, nur sehr langsam. Ein Sauerstoffmangel nimmt den Wurzeln ihre Vitalität und macht sie anfällig gegenüber Krankheiten und Erregern. Wenn sich trotz Dränage und mäßiger Wässerung trotzdem zuweilen Symptome einer Staunässe zeigen, nämlich kurz nach den Wassergaben, dann wird das möglicherweise am Substrat liegen. Vermutlich ist das Substrat zu fein für die Topfgröße, wodurch das Wasser sich so verdichtet, dass kein Sauerstoff mehr verfügbar ist. In kleinen Töpfen sollten feinkörnige Substrate verwendet werden, die die Feuchtigkeit halten. Andernfalls werden die Pflanzen immer sehr schnell austrocknen. Grobkörnige Substrate sind besser für große Kübel geeignet. Sie dränieren das Gieß- und Regenwasser und lassen dabei genügend freien Raum im Pflanzmedium. Wenn wir schlicht zu häufig wässern, hat das zur Folge, dass das Substrat nicht richtig trocknen kann. Schließlich kann es noch sein, dass wir zwar Dränagelöcher in unseren Töpfen haben, diese aber verstopft sind.

Knoblauch fürs Growing?

Ich habe von einem Bekannten gehört, dass er zur Bekämpfung von Schädlingen Knoblauch verwendet. Kann das wirklich was bringen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Knobi irgendwie hilfreich ist. Lachen sich die Schädlinge da nicht tot? Die Schädlinge lachen über Zubereitungen aus Knoblauch gar nicht so sehr, im Gegenteil. Mit Knoblauchprodukten können Ameisen, Blattläuse, Raupen, Spinnmilben, Thripse und Weiße Fliegen bekämpft werden. Knoblauch ist zudem hilfreich gegen Mehltau, wirkt also fungizid, und hat darüber hinaus auch antibakterielle Qualitäten. Er ist in vielen Pestiziden und Fungiziden enthalten und kann in Form eines Sprays alle paar Tage verwendet werden. Die hohen Schwefelwerte des Knoblauchs töten die Pilzorganismen ab. Knoblauch kann auch mit anderen Fungiziden kombiniert und schon vorbeugend auf die Pflanzen gesprüht werden, bevor eine Infektion sichtbar ist. Knoblauch ist sowohl ein Insektizid als auch ein Fungizid und sollte deshalb auch auf Gartenpflanzen nur mit Vorsicht zur Anwendung gebracht werden. Denn es tötet Nützlinge ebenso ab wie Schädlinge. Knoblauchsaft stellt man her, indem man 5 Knoblauchzehen schält und in möglichst feine Scheiben schneidet. Das Ganze in einen Topf, mit siedendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen. Anschließend abseihen und die Flüssigkeit abkühlen lassen. Zum Schluss in einer Flasche oder Ähnlichem lagern. Dieser Saft dient als Grundlage für ein biologisches Pflanzenschutzmittel: das Knoblauchspray. Und das wird so hergestellt: Mische einen Teelöffel Knoblauchsaft mit einem halben Liter Wasser und 60 Millilitern hochprozentigen Alkohols, zum Beispiel Rum oder Wodka. Lass das ganze für mindestens eine Stunde stehen. Anschließend großzügig auf befallene Stellen sprühen.
Düngerbrand Meine Pflanzen haben verbrannte Spitzen und verfärben sich mächtig dunkel. Was mache ich falsch und sind die beiden Babys noch zu retten? Das hört sich stark nach einer Überdüngung an. Stark dunkelgrüne Blätter deuten auf einen Überschuss von Stickstoff hin. Verbrannte Spitzen können von einem Kaliumüberangebot herrühren. Im Fall einer schweren Überdüngung können Pflanzen durchaus verwelken. Stoppe sofort jegliche Düngung. Spüle das Pflanzmedium mit Wasser, das einen ausgeglichenen pH-Wert aufweist und keinerlei Nährstoffbeigaben enthält. Manchmal scheinen Pflanzen unter einem Nährstoffmangel zu leiden, wenn dann jedoch die Behandlung scheitert, könnte es sich auch um einen Düngerüberschuss handeln. Das mündet in einer chemischen Reaktion, die letztlich den Nährstoff in eine nicht lösliche Form überführt und so dafür sorgt, dass kein weiterer aufgenommen werden kann. Wenn das der Fall ist, spüle das Pflanzmedium mit zweimal so viel Wasser, wie in den Kübel oder Topf hineinpasst. Kein Düngerbrand ist wie der andere. Sie weisen verschiedene Symptome und Probleme auf. Wenn die Symptome auftreten, nachdem du dein Substrat gedüngt hast, spüle es gleich gründlich und vermindere die Düngergaben. Dünge Pflanzen immer ihrer Größe entsprechend. Größere Pflanzen benötigen naturgemäß mehr Dünger als kleine.

Zu wenig Stickstoff!

Hilfe, ich habe einen offensichtlichen Stickstoffmangel an einer meiner Pflanzen entdeckt. Offenbar habe ich vergessen, die Pflanze zu düngen. Ich weiß zwar, was bei Stickstoffmangel hilft, aber gibt es einen Königsweg? Stickstoffmangel ist gut zu beheben, insbesondere, wenn er sich noch im Anfangsstadium befindet (stark betroffene Pflanzenteile erholen sich in der Regel nicht mehr). Im Prinzip kann jeder wasserlösliche Dünger mit höherem N-Anteil verwendet werden (N = Stickstoff), um einen Stickstoffmangel auszugleichen. Auch jeder wasserlösliche Stickstoff - vor allem Nitrate, NO3 -, der von den Wurzeln schnell aufgenommen werden kann, korrigiert die Mangelerscheinung. Kalziumnitrat (CaNO3) ist beispielsweise wasserlöslich und schnell wirksam. Es kann als Blattdünger und in einer Wasser-Nährstoff-Lösung verwendet werden. Urin, Fischemulsion und stickstoffhaltiger Fledermaus- oder Seevogelguano wirken ebenfalls rasch. Originäre Erde-Dünger, zum Beispiel Alfalfa, Baumwollsamenmehl, Stallmist, Federmehl und Fischmehl, geben ebenfalls Stickstoff ab, jedoch langsamer und über die Saison hinweg. Aber Vorsicht mit der Düngung: Zu viel Stickstoff ist genauso kontraproduktiv. Ein Übermaß an Stickstoff verursacht dunkelgrünes Wachstum und spröde Blätter, die auf Insekten eine gewisse Anziehungskraft ausüben. Zwar wächst die Pflanze nun schneller, ihre Zweige und Äste werden aber dünn und schwach.
Wurzelanhaftung Ich habe gelesen, dass es schlimm sein soll, wenn die Wurzeln im Inneren des Topfes anwachsen. Nun frage ich mich, wo das Problem sein soll. Das Ganze ist tatsächlich kein Problem, wenn der Grower nicht vorhat, seine Pflanzen umzutopfen. Wenn doch, dann ist die Anhaftung der Wurzelfasern am Topf nicht von Vorteil. Wenn das Wurzelwerk sich ausbreitet, erreicht es irgendwann die Innenwand des Topfs. Dann beginnen die Wurzelfasern, daran entlang zu wachsen, verknoten und wachsen am Topf fest (besonders bei Tontöpfen!). Das bringt zwei Probleme mit sich: Erstens sind die empfindlichen Wurzeln am Topfrand eher den klimatischen Bedingungen ausgesetzt – den heißen Temperaturen ebenso, wie der Auskühlung über Nacht. Das zweite Problem betrifft das Umtopfen. Wenn die Wurzeln erst am Topfrand anhaften, ist es schwer bis unmöglich, sie ohne Schaden abzulösen. Wurzelanhaftungen zeugen davon, dass die betroffene Pflanze in einem zu kleinen Topf steht. Deshalb sollte sie schnell umgetopft werden. Dabei achte besonders darauf, sehr vorsichtig mit den Wurzelfasern umzugehen. Versuche, größere Knoten zu lösen, damit die Wurzelspitzen wieder ins Substrat wachsen können. Um diesem Problem nicht wieder zu begegnen, verwende für das Umtopfen möglichst große Gefäße, in denen die Wurzeln Platz haben, sich zu entfalten.

Was tun bei Thripsen?

Ich kann tun was ich will, immer wieder habe ich diese verfluchten Thripse auf meinen Pflanzen. Die gängigen Bekämpfungsmittel kenne und nutze ich (Neemöl, Pyrethrum, insektizide Seife etc.) – auch fast immer mit (scheinbarem) Erfolg. Aber dann sind sie nach einiger Zeit doch immer wieder da. Was kann man bloß machen? Thripse hinterlassen grünlich-schwarze Kotflecken auf den Blattober- und -unterseiten. Das Schadbild kann zunächst mit dem von Miniermotten und Spinnmilben verwechselt werden. Je stärker der Befall aber wird, desto farbloser werden die Blätter, was dann deutlich auf Thripse hinweist. Thripse verfügen über ein ungewöhnliches Mundwerkzeug, mit dem sie an Blattoberflächen kratzen und stechen, bis der Pflanzensaft herausfließt. Dann saugen sie den Saft auf und hinterlassen am Blatt ein Schadbild mit weißen oder silbrigen Kratzern und Narben. Die Blätter nehmen eventuell eine weißliche Farbe an. Ernsthaft geschädigte Blätter erholen sich nicht, und ihre Fähigkeit, Licht zu absorbieren, ist nur noch eingeschränkt. Bekommt man Thripse nicht in den Griff, wird die Pflanze früher oder später sterben. Thripse dienen außerdem als Überträger diverser Pathogene, die sie von Pflanze zu Pflanze tragen. Thrips-Larven leben im Erdboden, nachdem sie sich von der Pflanze haben fallen lassen. Eine Abdeckung auf der Oberfläche hindert die Schädlinge daran, ins Substrat zu gelangen. Decke das Substrat deiner Pflanzen mit Papier, Pappe oder anderem Material ab, damit Thripse-Larven nicht in die Erde fallen können. Eine Schicht Kieselgur auf dem Substrat hilft, die Puppen zu töten. Thripse werden überdies von den Farben Pink, Blau und Gelb angezogen – vermeide also diese Farben im Umfeld deines Gartens. Nutze Gelbtafeln, um zu prüfen, ob du Thripse in deiner Pflanzung hast. Benutze outdoors Knoblauch (siehe oben), um Thripse abzuwehren und fernzuhalten.
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