Cannabisrausch in Kanada

Soft Secrets
05 Feb 2018
Ab Juli 2018 soll Cannabis in Kanada vollständig legal sein, auch für den Freizeitgebrauch. Bisher ist nur der medizinische Gebrauch gestattet. Aber Kanada ist schon so sehr im Cannabis-Fieber, dass sich jetzt bereits eine boomende Branche entwickelt – und das mit allerhand kuriosen Auswüchsen. In diesem Frühjahr hatte die kanadische Regierung angekündigt, dass Cannabis ab dem 1. Juli 2018 in dem nordamerikanischen Land legalisiert werden wird – im Moment laufen nach wie vor Sondierungspläne wie das Ganze umgesetzt werden kann. Der 1. Juli ist interessanterweise ein kanadischer Nationalfeiertag, und ab kommendem Jahr werden Cannabisfreunde wahrscheinlich doppelten Grund haben, diesen Tag berauschend zu feiern. Wenn Cannabis in Kanada auch für den Freizeitgebrauch legal sein wird, dürfen erwachsene Einwohner des Landes sowie auch Touristen bis zu 30 Gramm Hanfprodukte besitzen – pro Haushalt ist es dann außerdem erlaubt, bis zu vier Pflanzen zu growen, die eine Wuchshöhe von einem Meter nicht überschreiten. Was hingegen strafbar bleibt, sind der Im- und der Export und die Weitergabe von Cannabis an Kinder und Jugendliche. Wer dabei erwischt wird, kann zu einer Freiheitsstrafe von bis zu 14 Jahren (!) verknackt werden. In dieser Hinsicht hat Kanada klare Regeln aufgestellt, um den Jugendschutz zu gewährleisten. Wird ein Minderjähriger mit Cannabis aufgegriffen, so soll er registriert, aber nicht juristisch belangt werden. Kanada hat eine klare Vorbildposition gegenüber anderen Ländern übernommen, in denen der Besitz von geringen Mengen Hanf bereits zu Strafverfolgung führt. Nun ist der Genusskonsum in Kanada zwar noch nicht freigegeben – immerhin dauert es bis dahin noch ein gutes halbes Jahr. Dennoch bildet sich eine boomende Cannabis-Branche, die im Moment noch von Produzenten von medizinischem Cannabis angeführt wird, denn das ist bereits komplett legal. So machte dieser Tage eine Meldung die Runde, die ausführte, dass das kanadische Unternehmen Coast to Cast Medicinals dieses Jahr einen Adventskalender für Weedfreaks im Angebot hat, nämlich den sogenannten „Merry Cannabis‟-Adventskalender, der für etwa 150 Euro erworben werden kann und mit je einem Gramm Weed pro Türchen ausgestattet ist. Am 24. Dezember entdeckt der Cannabis-Fan dann sogar gleich drei Gramm Marijuana im finalen Päckchen des Kalenders – weil an Heiligabend immer ein besonderes Geschenk in klassischen Adventskalendern steckt. Das Ganze ist ein Kuriosum: Eigentlich sind die Kalender in Kanada zurzeit noch illegal – höchstens Patienten wären befugt, das Produkt zu erwerben. Das wird aber in der Praxis anders gehandhabt. Die Produzenten hatten überdies erwartet, vielleicht 20 bis 30 Bestellungen zu erhalten. Stattdessen sind Anfang Dezember bereits 700 Aufträge ausgeliefert worden, weitere 2000 waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht bearbeitet. Das Geschäft mit den noch illegalen Kalendern ist ein echter Hype – und die Polizei hält sich bedeckt und hat noch niemanden deswegen verknackt oder auch nur verwarnt. Wie Wallstreet Online berichtete, will die kanadische Regierung aus der Legalisierung einen florierenden Geschäftszweig etablieren. Mitte November äußerte sich das Gesundheitsministerium des Landes Health Canada, dass angestrebt sei, eine vielfältige Cannabis-Branche aufbauen und keine Monopolisierung zulassen zu wollen. Wie genau dies umgesetzt werden soll, steht bisher noch nicht fest. Es bleibt also spannend in Kanada. (MB)
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