CBD-Trend in der Schweiz: Status quo

Soft Secrets
05 Sep 2018

Wo steht der CBD-Trend in der Schweiz?

Wie die eidgenössische Zollverwaltung schon vor einiger Zeit nachgezählt hat, gibt es derzeit mindestens 250 Produzenten von Cannabidiolprodukten in der Schweiz – und es scheint nicht das Ende der Fahnenstange zu sein. Zahlreiche Unternehmen sehen im CBD-Trend (CBD = Cannabidiol) um entsprechende Cannabisprodukte eine Gelddruckmaschine, wie auch allerhand Betriebe erst aufgrund dieser Modeerscheinung überhaupt erst gegründet wurden. Die Sachlage stellt sich dabei wie folgt dar: In der Schweiz ist Cannabis legal, das einen maximalen THC-Wert von einem Prozent aufweist. Die CBD-Werte unterliegen keinen großen Reglements – es geht allein um das psychoaktive Molekül Tetrahydrocannabinol, das mit den Betäubungsmittelverordnungen dem „Drogenverbot‟ unterliegt. Solange also ein Marijuana oder anderes Cannabisprodukt diese Werte aufweist, wird es vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) zugelassen und darf an Erwachsene veräußert werden. Großartige Anträge auf Sondergenehmigungen, die erlauben, das Cannabis anzubauen, sind nicht erforderlich. In Deutschland und Österreich sind nur jene Sorten zugelassen, die THC-Werte von höchstens 0,2 bzw. 0,3 Prozent THC enthalten. Sich aber zum Beispiel Faserhanf mit solchen Werten im Garten anzubauen, ist in Deutschland dennoch nicht erlaubt und wird im Zweifelsfall sogar juristisch geahndet. Selbst Vogelfutter-Hanfsamen aus dem Baumarkt dürfen hier nicht ausgesät werden. Es herrscht, was den Hanf angeht, also mehrheitlich immer noch Panik. Da haben die Schweizer doch einiges mehr an Vernunft in petto – weil von CBD-Gras weder eine potenzielle Berauschung ausgeht, noch irgendeine ernstzunehmende Gefahr. Auch der Schweizer Bundesrat sieht in den CBD-Produkten lediglich einen Tabakersatz. Deshalb können in den Supermärkten der Ketten Coop und Spar sogar Fertigzigaretten mit Cannabis angeboten und verkauft werden. Eine der aktuellen Zigarettenmarken, die von den Schweizern dankend angenommen wird, nennt sich „Heimat‟. Da kostet die Schachtel knappe 20 Franken und enthält 20 CBD-Zigaretten mit Schweizer Hanf und Tabak. Allein im Kanton Tessin sind diese Zigaretten nicht ganz legal – dort besuchte sogar die Polizei die Filialen der Coop-Märkte, um die Regale von den CBD-Heimat-Zigaretten zu befreien. Das Tessin beruft sich dabei auf seine Möglichkeit, das Betäubungsmittelgesetz in Teilen auszulegen – in Deutschland kennt man diese Praxis zum Beispiel von der Auslegung der sogenannten geringen Menge Cannabis (und anderer Drogen), die von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich festgelegt ist. So ähnlich funktioniert das also auch in der Schweiz. Vor allem in der Ostschweiz ist das CBD-Gras die Modeerscheinung par excellence. Dabei wird regelmäßig kontrolliert, ob die legalen CBD-Produkte auch tatsächlich den Vorschriften genügen. Zum einen müssen die auf den Produkten angegebenen Werte an enthaltenen Cannabinoiden stimmen, zum anderen soll geprüft werden, ob nicht im Windschatten des CBD-Cannabis auch illegale, THC-reiche Hanfsorten heimlich gehandelt werden. Gerade die Politiker der konservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP) sorgen sich um diese Frage sehr. Das BAG hingegen sieht die Lage eher entspannt und hat keinen Grund, Cannabidiol-Gras und Konsorten zu verbieten. Erst im Juni des Jahres 2017 wurde vom Basler Gesundheitsdepartement das in Basel und Umgebung verfügbare Cannabis untersucht und analysiert, die Zeitung Tageswoche berichtete darüber. Das Ergebnis: Die Einhaltung des THC-Höchstwertes ist übergreifend gegeben, jedoch stimmen die auf den Verpackungen deklarierten CBD-Werte nur selten punktgenau. Kein Wunder, handelt es sich doch um ein Naturprodukt, das nur schwerlich bis gar nicht standardisierbar ist. Das ist aber nicht weiter tragisch, sind doch für CBD keine Höchstwerte vorgschrieben.
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