Cheese

Exitable
04 Dec 2014

Cheese ist die erste kommerzielle Cannabissorte aus dem Vereinigten Königreich, und sie dominiert die internationale Marihuana-Szene bis auf den heutigen Tag.


Cheese ist die erste kommerzielle Cannabissorte aus dem Vereinigten Königreich, und sie dominiert die internationale Marihuana-Szene bis auf den heutigen Tag.

Cheese ist die erste kommerzielle Cannabissorte aus dem Vereinigten Königreich, und sie dominiert die internationale Marihuana-Szene bis auf den heutigen Tag.

Name der Sorte: Cheese (nur als Klon)
Züchter: Exodus Crew
Genetik:
75% Sativa / 25% Indica
Herkunft:
Skunk #1 (möglicherweise x Afghani oder Northern Lights)
Blühphase:
Etwa 48 Tage
Outdoor-Ernte:
Mitte September bis Anfang Oktober

Name der Sorte: Cheese
Züchter:
Big Buddha Seeds
Genetik:
60% Sativa / 40% Indica
Herkunft:
Cheese x The Kali (Afghani)
Blühphase:
49 bis 63 Tage
Outdoor-Ernte: Ende Oktober bis Anfang November

Entstehungsgeschichte von Cheese

Cheese gilt als die bekannteste Sorte aus dem Vereinigten Königreich - vielleicht ist sie die einzige, die die meisten Leute kennen. Die Cheese allein trägt die Fackel des "British weed", und sie hat eine geschichtsträchtige Vergangenheit, die unmittelbar mit den Namen zweier verschiedener Züchter verbunden ist: Big Buddha Seeds und die Exodus-Crew - auch bekannt als "Luton Massive". 

Gerüchten zufolge wurde 1988 oder 1989 ein spezieller weiblicher Phänotyp selektiert, nachdem ein Päckchen originaler Skunk #1 der Seed Bank (Vorgänger von Flying Dutchmen und Sensi Seeds) im Chiltern-District in England angebaut worden war. Der Geruch war besonders käsig und penetrant, die großen Blütenstände waren allerdings beeindruckend und robust. Diese Selektion wurde geklont und Cheese getauft. Einige vermuten wegen der Struktur ihrer Blütenstände und ihrer würzigen Untertöne, dass die selektierte Skunk #1 anschließend mit einer Afghani oder Northern Lights gekreuzt wurde; andere bestehen darauf, dass es sich bei der originalen Cheese einfach um einen speziell zu einem bestimmten Zweck selektierten Skunk #1-Phäno handelt.

Sieben oder acht Jahre später, um das Jahr 1995 herum, wurde ein Klon an die Exodus Crew (eine Kommune, die in Haz Hall in der Nähe von Luton lebt, vor Ort als "The Manor" bekannt) abgegeben. Als eine Bastion der Toleranz und Selbstbehauptung war Exodus für die Propagierung eines alternativen Lebensstils berühmt, für generöse Partys, den Anbau von Cannabis und ihre Unterstützung für die Bestrebungen, Pot im Vereinigten Königreich zu legalisieren. Exodus war auch verantwortlich für den Start von CANABIS (Campaign Against Narcotic Abuse Because of Ignorance in Society).

In den späten 1990ern kreuzte Big Buddha einen Cheese-Klon mit einem würzigen männlichen Afghani, bekannt als "The Kali"; dann rückkreuzten sie im Verlauf von zwei Jahren das Ergebnis mit der Cheese-Mutterpflanze. Stabile Genetiken, aus denen variable, aber durchaus erwünschte Phänotypen hervorgingen, boten erfahrenen Growern die Chance, aus Sativa und Indica die perfekte Mischung zu selektieren, ebenso besondere Aromen, spezifische Blühphasen und Erträge. Es war auch das erste Mal, dass Cheese-Genetiken in aller Öffentlichkeit in Form von Samen angeboten wurden - zuvor waren sie als Klone schwierig zu beschaffen.

Cheese Anbau, Phänotypen und Wirkung

Die Exodus-Sorte weist mit ihren schmaleren Blättern und ihrer "langbeinigeren Figur" etwas sativatypischere Merkmale auf als die Buddha-Version. Bei dieser Version macht die ungezügelte Entwicklung der Seitenzweige den Einsatz von Stäben, Jojos und anderer Hilfsmittel zur Stützung der Pflanze erforderlich, damit auch die dünneren Seitenzweige der Belastung standhalten und einen mittleren bis großen Ertrag liefern können. Greift man jedoch auf die originalen Genetiken zurück (nur als Klone), sind die Ergebnisse natürlich vorhersehbarer und beständiger.

Die Big Buddha Cheese oder BBC streckt sich etwas in der Vorblüte und die Abschnitte zwischen den Nodien werden sich während der gesamten Blühphase weiter in die Länge ziehen. Der afghanische Indica-Gehalt trägt dazu bei, die Blühphase zu verkürzen und das mentale High der kolumbianischen und mexikanischen Genetik auszugleichen. Wenn der Geruch in den ersten Blütewochen nicht besonders auffallend sein mag, so wird in den letzten Wochen, zusätzlich zu einer explosionsartigen Trichomproduktion, ein penetranter Geruch (der allerdingst erst nach der Ernte richtig intensiv wird) freigesetzt.

Die BBC ähnelt sehr der klassischen Skunk #1 des Flying Dutchmen Labels, während die Exodus dazu tendiert, eher sativadominante Phänotypen zu zeigen. Die BBC kann leicht auf ein üppiges, buschiges Wachstum trainiert werden, mit guten Seitenzweigen. Deren Blätter weisen eine klare 60/40 Mischung auf, wobei aufgrund der Sativadominanz die Blätter schmaler sind und der typisch dunkelgrünen afghanischen Belaubung ein goldener Farbton hinzugefügt wird. 

Die Colas sind wohl etwas lichter als bei mehr indicadominanten Sorten, aber wegen der Dichte der Blütenstände und deren Drang, sich an die Stängel zu schmiegen, könnte ein falscher Eindruck entstehen - entgegen dem ersten Anschein kommt ein viel höherer Ertrag heraus. Die Blütenstände sind kompakt und könnten in den frühen Stadien der Blühphase ein wenig kleiner erscheinen als erwartet. Auch der Ertrag wird vielleicht geringer ausfallen als erwünscht, doch der schleichende potente Effekt bedeutet: Man muss weniger Gras rauchen, um vollkommen berauscht zu werden. Trotz der Kompaktheit ist diese Sorte dafür bekannt, relativ schimmelresistent zu sein.

Wer würzige, traditionelle Pot-Aromen begehrt, sollte Cheese in seiner Sammlung führen. Ein waldiger, moschusartiger Duft, der nur von dieser Sorte kommen kann, macht die Identifizierung schon allein durch den Geruch einfach. Jeder, der mal versucht hat, Cheese unterwegs bei sich zu tragen, weiß nur zu gut, dass eine doppelte Beutelverpackung das Mindeste ist; gleichwohl ist es wahrscheinlich am besten, sie einfach zu Hause im Rolling Tray zu lassen. Grower berichten über eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Polizeirazzien, wenn diese Sorte angebaut wird; Cheese wird im Hinblick  auf ihre Fähigkeit, Grower allein durch den Geruch zu verraten und auffliegen zu lassen, nur von der NYC Diesel übertroffen.

Die Exodus Cheese und BBC reagieren sehr gut auf Bonsai-Techniken mit Beseitigung der zentralen Cola, ebenso auf Topping und FIM, wenngleich Sea-of-Green (SOG) und Screen-of-Green (SCROG)-Techniken ebenfalls möglich sind. Jede Version kann zu einem niedrigen, gedrungenen Wachstum angeregt werden. Außerdem sind beide wegen ihrer relativ kurzen Blühphase geeignete Sorten für kühlere Regionen, wo eine begrenzte Anbausaison das Kultivieren von Sativa erschwert oder unmöglich macht.

Mit Cheese verwandte Hybride

Big Buddha's Blue Cheese (Blueberry x Cheese) ist ein indicadominates Schmuckstück, das überwiegend Cheese-Gene mit einer Spur Blueberry enthält - dank eines speziellen Selektionsverfahrens und dem Herauswachsen zahlreicher Nachkommen. Für Diesel-Liebhaber kombiniert die Chiesel (Cheese x NYC Diesel) zwei der stinkendsten Sorten der Geschichte, um ein extrem ungewöhnliches benzinähnliches Aroma und ein psychedelisches Sativa-High zu bieten. Was Cheesewreck (Cheese x Trainwreck) an Geschmack vermissen lässt, wird durch ihren potenten Couchlock-Effekt ausgeglichen. Anhänger der alten Schule werden Cheesus (Cheese x God Bud), Toe Jam (Cheese x Flo) und Swiss Cheese (Cheese x Swiss Miss) zu schätzen wissen, während Soma-Fans SoGouda (Blueberry x Cheese x G13 Haze) ausprobieren sollten.

E
Exitable