Der Haus Dealer

Exitable
09 Sep 2014

Jacob ist 45 Jahre alt, baut in Schottland Cannabis an und dealt seit fast 15 Jahren. In dieser Zeit hat er viele Veränderungen erlebt und viele mitspielende Akteure kommen und gehen sehen (hauptsächlich ins Gefängnis!). Er stimmte einem Interview mit Soft Secrets zu und war bereit, über all dies (und ein bisschen mehr) zu sprechen.


Jacob ist 45 Jahre alt, baut in Schottland Cannabis an und dealt seit fast 15 Jahren. In dieser Zeit hat er viele Veränderungen erlebt und viele mitspielende Akteure kommen und gehen sehen (hauptsächlich ins Gefängnis!). Er stimmte einem Interview mit Soft Secrets zu und war bereit, über all dies (und ein bisschen mehr) zu sprechen.

SSDE: Jacob, erzähl' uns, wie du eigentlich zu diesem Gewerbe gekommen bist.
J: Es fing an, gleich nachdem ich die Schule verlassen hatte. Ich hatte keinen Job, wollte eigentlich auch keinen, borgte mir also Geld und kaufte neun Unzen (270 g) Cannabisharz und einige Waagen. Das war ehrlich gesagt auch schon der ganze Trick. Dann ging ich zur Uni und stellte fest, dass sich einfach durch den Verkauf von Dope richtig Geld machen ließ. Das einzige Problem war, dass ich meinen Abschluss vermasselte, weil ich mich zu sehr darauf konzentrierte, es mir gut gehen zu lassen, high zu werden, Geld zu machen, statt mich mit den Lehrveranstaltungen herumzuplagen.

Als du auf der Universität warst, verkauftest du nur Dope?
Meistens. Das war allerdings 1990, und auf einmal gab es ganz andere Sachen zu verkaufen, denn es ging dieses ganze Dance- und Techno-Ding so richtig los. Vom ausschließlichen Dope-Verkauf ging ich dazu über, ziemlich viel Ecstasy und Acid zu verhökern. In jenen Tagen konntest du ein Schweinegeld verdienen. Ich kaufte Acid in solchen Mengen, dass ich umgerechnet eine Tablette für etwa 70 Pence bekam. Der übliche Straßenpreis lag damals bei bis zu 6 Pfund, daher war die Gewinnspanne, die erzielt werden konnte, wirklich gewaltig. Ich konnte sie für 2 Pfund pro Stück verkaufen und dabei wie ein "Held" vorkommen, weil ich Acid billig verkaufte und dabei immer noch einen satten Gewinn einfuhr. Mit E war die Gewinnspanne sogar noch besser. Sie kosteten 2 Pfund pro Stück (oder in dieser Größenordnung), aber die Nachfrage war irrsinnig hoch. Sie gingen damals weg für 20 Pfund das Stück.

Das ist eine gute Gewinnspanne...
Verdammt noch mal, das stimmt, und ich meine auch zu Recht. Von Anfang bis Mitte der 1990er Jahre war die Kacke am Dampfen - damals begann eine Serie von Ecstasy-Todesfällen - das Dealen wurde deshalb zwar nicht schwieriger, aber wenn du erwischt wurdest, wurde an dir ein Exempel statuiert. Ziemlich dumm, wenn man darüber nachdenkt; wenn irgendein Bursche bei einem Rave zu viel Wasser trinkt und stirbt, ist es die Schuld desjenigen, der ihm die Pillen verkauft hat. Mir wurde klar, dass jeder, der Pillen verkaufte, ins Visier geraten konnte als derjenige, der "die tödliche Pille" verkaufte. Es kam soweit, dass Kids, die mit ein paar Pillen erwischt wurden, eine zehnjährige Haftstrafe erhielten. Völlig verrückt, und natürlich wurde das Risiko dadurch viel höher. Aber für Leute, die mit größeren Mengen dealten, blieb die Ausbeute so hoch, dass es sich lohnte, es darauf ankommen zu lassen.  

Aber was ist denn mit Dope? Können wir darauf zurückkommen?
Mit Dope bestreite ich größtenteils meinen Lebensunterhalt, seit ich mit Dealen anfing. In der ersten Zeit hatte ich überhaupt keine Ahnung davon, oder jedenfalls nicht so viel, wie ich gerne glaubte, ich hätte! Zu diesem Zeitpunkt war Dope gleichbedeutend mit Hasch und etwas, von dem man entweder high wurde oder nicht. Und wenn nicht, nahmst du es zurück und bekamst prinzipiell eine Rückzahlung. Wie gesagt, ich kaufte 9 Unzen von dem, was damals gewöhnlich als "Moroccan" bezeichnet wurde - heute heißt es Soapbar, wenngleich es meiner Ansicht nach überhaupt nicht dasselbe ist - und die Idee war, das meiste davon an einige Freunde zu verkaufen, und ich würde im Grunde genommen mein Dope umsonst bekommen. Nun, ich unterschätzte völlig, was auf mich zukommen sollte, und bevor ich wusste, was geschah, hatte ich vielleicht 30 Stammkunden, dann 60, dann 100. Das hatte offensichtlich zu bedeuten, ich konnte in Mengen kaufen und somit relativ billig, es zu einem angemessenen Preis anbieten, einen guten Anteil herausschlagen, und ich musste mir nie Sorgen machen, das Dope für den Eigenbedarf könnte mal ausgehen.

Dealst du immer noch mit Hasch?
Nicht wirklich. Die Qualität ist in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre so mies geworden, so verdammt schlecht, dass ich fast ganz auf Gras umgestiegen bin. Und das war ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht.

Wie das?
Ja, für mich war die große Sache, selbstbestimmt zu sein, die vollkommene Kontrolle darüber zu haben, was ich tue. Mit Hasch war ich irgendwie ein Glied einer "Einzelhandelskette" und bis zu einem gewissen Grad abhängig von Leuten, die sich weiter oben in dieser Kette befanden. Beispiel: Es passierte nicht oft, aber gelegentlich wurde eine Mega-Razzia durchgeführt - du weißt ja, riesige Mengen von Dope wurden beschlagnahmt, und das hatte natürlich einen Dominoeffekt. Das Hasch wurde ziemlich knapp und folglich stieg der Preis ein wenig. Das habe ich nie verstanden, denn es war immer dasselbe beschissene Dope. Als Geschäftsmann war ich geneigt, den Preisanstieg selber aufzufangen und ihn nicht an meine Kunden weiterzugeben, aber es kam soweit, dass einige Lieferanten behaupteten, es habe irgendwo in Spanien eine Razzia gegeben (was nicht stimmte) und mit dieser Begründung mir mehr Geld herauszupressen versuchten. Es war die reinste Verarschung. Und jetzt werden sie dieses Dreckszeug kaum los!

Darauf kommen wir gleich zurück. Erzähl' mir mehr über den Umstieg auf Gras.
Ja, gut, es gab anfangs einige Ausgaben für Lampen und all diesen Kram, und natürlich musste ich lernen, wie man einen Anbau richtig betreibt. Nachdem ich den Dreh heraus hatte, war es wirklich ein Kinderspiel, weißt du.

Wie hast du die Grundlagen erlernt?
Zuerst habe ich mir ein paar Bücher gekauft, aber weißt du, es schien mir, als würden sie die Sache nur unnötig komplizieren. Ist dir mal aufgefallen, wie viele dieser verdammten "Cannabis anbauen - richtig gemacht"-Anleitungen dir erzählen wollen, dass Gras ein, nun ja, ein Unkraut ist und deshalb wächst wie verrückt? Ich glaube, jeder Ratgeber, in den ich einen Blick hineingeworfen habe, redet davon, wie einfach es ist, Gras anzubauen, wie es fast von alleine wächst - und dann kommen sie mit dieser scheißkomplizierten Wissenschaft und dem ganzen Chemiezeug? Haarsträubender Blödsinn! Aber egal, ich habe mir einige dieser Dinger angeschaut, dann brachte ich einen Freund dazu, mir zu zeigen, wie es geht. Bücher schön und gut, aber es geht nichts über beobachen und lernen.

Und dann warst du bereit um loszulegen?
Ja, richtig. Wenn du erst mal weißt, wie man halbwegs gutes Gras anbaut, dann wirst du es durch etwas Praxis verbessern und verfeinern. Dann bist du startklar, musst nicht mehr bei einer Lieferung von zwielichtigen Gangstern abhängig sein; keine Einzelhandelskette mehr. Über Nacht wirst du dein eigener Boss. 

Zwielichtige Gangster?
Aber ja! Heute gehört es zu den harten Realitäten des Lebens, dass du - wenn auch nur leicht - in die organisierte Kriminalität verwickelt wirst, wenn du mit Hasch dealst. Einige ältere Freunde haben mir gesagt, es sei nicht immer so gewesen ist, Gangster hätten im Vereinigten Königreich in großem Maßstab mit dem Dealen angefangen, nachdem Banken ausrauben zu riskant geworden war. Wie es aussieht, bin ich eine Art Mitglied in einem recht losen Verband unabhängiger Grower. Wir kennen uns alle gegenseitig und es gibt wirklich nicht viel Wettbewerb, weil es im Umfeld immer sehr viele Kunden gibt. Natürlich ordnet die Polizei uns dem "organisierten Verbrechen" zu, allein deshalb, weil wir mehrere sind und uns gelegentlich untereinander aushelfen. Trotzdem muss ich betonen, es ist eine sehr unorganisierte Kriminalität. 

Mit "Organisierter Kriminalität" verbindet man gemeinhin Gewalt, Revierkämpfe zwischen Gangs und all diese Dinge...
Ja, und so ist es ganz und gar nicht, oder bei Gras wenigstens nicht. Was mich betrifft, wenn beispielsweise für jemand eine Unze organisiert wird und er rückt nicht mit dem Geld raus, mache ich mit dem keine Geschäfte mehr und informiere die anderen, dass dieser oder jener ein erhöhtes Risiko bedeutet. Es besteht keine Notwendigkeit, brutal zu werden. Aber ich meine, es gibt eine besondere Drogenszene, die gewalttätige Psychopathen anzieht. Was sie verkaufen, interessiert die überhaupt nicht. Sie kümmern sich einen Scheißdreck um ihre Kunden, schließlich werden es immer mehr, viel mehr. Sie wollen nichts anderes als elende Gestalten verprügeln, dafür, dass sie keinen Scheiß-Respekt zeigen. Es ist diese ganze Macho-Scheiße und Fassade (Gehabe). Ich stehe am Rande des Geschehens und habe viel Gewalt mitbekommen. Das ist wirklich nicht mein Milieu. Diese ganzen Revierkämpfe kommen mir vor, als würde ein Haufen von unreifen Milchbubis den harten Mann markieren. Ich kenne einige von ihnen, die einen paranoiden Eindruck machen, weil sie ständig über ihre Schulter blicken. Bis zu einem gewissen Maße herrscht andauernd dieses Misstrauen zwischen allen. Ich könnte so gar nicht leben, und daher deale ich heute mit nichts anderem als Gras.

Ausschließlich Gras?
So ziemlich. Hier ist die Geschichte. Mit dem Verkauf von Drogen lässt sich wirklich kein Geld mehr verdienen. Auf dem Ecstasy-Markt ist die Luft raus, weil es für den Stoff keine so riesige Nachfrage gibt. Was die Leute heute kaufen, ist in den meisten Fällen nicht E, obwohl es billig ist - wir sprechen von gerade mal einem Pfund für eine Pille - und der Preis zieht auch nicht an. Es ist kein Geld damit zu machen, aber wenn du erwischt wirst, steht dir nach allem ein langer Knastaufenthalt bevor. Worin soll also der Anreiz bestehen? Ich mach's nicht für meine Gesundheit, sondern um mir meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Daher kommt Hasch und Ectasy nicht in Frage. Acid ist zur Zeit ziemlich schwierig in den Mengen zu kriegen, die für mich interessant wären, das scheidet also auch aus. Es gibt einige andere exotischere Sachen wie Opium, oder DMT, dessen Verkauf mich interessieren würde, aber das Problem mit ihnen ist, dass das Angebot nie gut genug ist. Und das Problem mit all diesen ist natürlich, du müsstest bis zu einem gewissen Maß von anderen Leuten abhängig sein. Ich will das lieber nicht machen; umso mehr Leute beteiligt sind, umso größer ist meiner Erfahrung nach das Risiko des Scheiterns. Gras ist eine gute Sache, und guter Stoff wird immer nachgefragt. Die einzigen anderen Drogen hier, die eine feste Anhängerschaft haben, sind Heroin und Kokain. Da bietet sich die Möglichkeit, ein Schweinegeld zu verdienen, aber ich bin einfach nicht daran interessiert.

Warum nicht?
Gut, einmal wegen der gemeinen Dreckskerle, mit denen du dich abgeben musst. Ich mag Junkies nicht. Dann gibt es natürlich die Leute, die tatsächlich den Stoff importieren: verfluchte Kriminelle! Und auch richtige Scheißkerle. Typen, denen du wirklich nicht in die Quere kommen willst. Ich mag ein ruhiges, angenehmes Leben, keinen Ärger. Mit Heroin und Kokain kommt man zu einem Leben in Saus und Braus, aber es bringt einen Berg von Unannehmlichkeiten mit sich: Gewalt, Gefängnis, Konkurrenz, Revierkämpfe, alles Mögliche. Das ist überhaupt nicht mein Ding, Kumpel. 

Läuft es gut mit dem Verkauf von Gras?
Ich komme zurecht, ja. Ich würde sagen, ich habe ausreichende Einkünfte. Die Dinge haben sich in der letzten Zeit geändert. Drogen jeder Art zu verkaufen ist genauso einfach geblieben, aber das Problem ist, was man mit dem ganzen verdienten Geld machen soll. Die Regierung hat vor kurzem neue Verordnungen hinsichtlich von Geldwäsche erlassen, und wenn du dir jetzt ein Haus oder so etwas kaufen willst, musst du nachweisen, dass du das Geld auf ehrliche Weise verdient hast, was immer das heißen mag. Glücklicherweise hatte ich in den 1990ern eine Menge Geld gemacht und es auf verschiedenen Konten und an anderen Orten gebunkert. Mein Apartment habe ich vor etwa 12 Jahren gekauft.  Damals gab es immer einen Weg, aber die Dinge sind seit einiger Zeit schwieriger geworden. Nicht für jene von uns, die zu den „Eingeweihten“ gehören, aber für aufstrebende und Möchtegern-Dealer.

Könntest du das erklären?
Nun ja, als ich daran dachte, mir eine Wohnung zu kaufen, starb ein Verwandter völlig unerwartet und hinterließ mir einen schönen Batzen Geld. Es ist schrecklich, so etwas zu sagen, aber das erschien mir wie ein Geschenk des Himmels. Ich erbte fast 30.000, zu dem ich einen Betrag aus meinen Gras-Profiten beisteuerte, was dann reichte, sofort meine Wohnung zu kaufen. Es wurden einige Fragen gestellt, aber ein paar Telefongespräche mit dem Anwalt war alles, was es benötigte. Er bestätigte, dass mir eine "ansehnliche" Geldsumme hinterlassen worden war, und natürlich war es ihm nicht gestattet zu sagen, um wieviel es sich handelte. So kaufte ich mir eine Immobilie, es wurden keine weiteren Fragen gestellt. In mancherlei Hinsicht war es zu einfach. Heute ist es ganz anders. Während es immer noch möglich ist, viel Geld zu machen, ist es wirklich schwierig, es für viel andere Dinge auszugeben als die großen modernsten TV-Sets, Laptops, Klamotten. Nicht wahr? Und natürlich muss in bar bezahlt werden, weil du nicht zu viel Geld haben kannst, und die Beschaffungsmethoden müssen im Verborgenen bleiben, damit die Leute nicht beginnen, dich darüber zu befragen.

Für teure Sachen in bar bezahlen muss doch auch Aufmerksamkeit erregen...
Ja, du könntest keinen neuen Mercedes Benz kaufen und mit einem Koffer voller gebrauchter Fünfer bezahlen, zum Beispiel!

Bist du jemals verhaftet worden?
Ich bin nicht vorbestraft, überhaupt nicht.

Da hast du wirklich Glück gehabt.
Von Glück kann keine Rede sein, Mann. Ich bin immer sehr vorsichtig gewesen und habe zahlreiche Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Manch einer würde wohl sagen, dass ich etwas paranoid sei, aber lass' sie reden. Ich gehöre nicht zu diesem schillernden Halbwelt-Millieu, wo man mit Klunkern protzt; das wäre eine sichere Methode, um geschnappt zu werden. In erster Linie bin ich Geschäftsmann, will einfach ein Dach über meinem Kopf haben und Kleider am Leib. Es ist etwas, worin ich ziemlich gut bin, und ich denke, wenn morgen alles legalisiert würde, wäre ich darin immer noch gut. Der einzige Unterschied wäre, es gäbe kein Risiko mehr, in den Knast zu kommen und ich müsste wahrscheinlich Steuern zahlen. 

Würde es dir etwas ausmachen, Steuern zu zahlen?
Keineswegs, und ich weiß, das trifft auch auf viele andere zu. Ich kenne einige Volltrottel, die meinen, falls Gras irgendwann mal im Vereinigten Königreich legalisiert ist, werden sie nicht nur aufhören, damit zu dealen, sondern es überhaupt zu konsumieren! Das scheint mir eine unglaublich infantile Art und Weise zu sein, wie man auf diese Sache sieht. Sie spielen dieses eigenartige Spiel mit der Polizei, wollen ständig etwas forcieren und werden dabei immer marktschreierischer. Schließlich werden sie verhaftet und vor die Hunde gehen, und nur deshalb, weil sie sich so lange über die Polizei lustig gemacht haben. Mit dem Scheißstress könnte ich nicht fertig werden. Ich kannte einen Typen, einen E-Dealer, er machte massenhaft Geld und war voll in diesem verdammten Leben drin, weißt du. Der übliche Schwachsinn: ein permanenter Strom von Leuten in seiner Wohnung, ständige Partys, hämmernde Musik, diese Dinge. Er hatte das, was wir ein "Dealermobil" zu nennen pflegten, einen BMW, den er von irgendeinem Kerl gegen Barzahlung gekauft hatte - ohne Versicherung, wahrscheinlich keinen TÜV, und später stellte sich heraus, dass er niemals die Führerscheinprüfung gemacht hatte! 

Verflucht, was passierte dann?
Was wohl? Er wurde erwischt und eingelocht. Ein echter Blödmann; so kann man es nicht lange treiben ohne geschnappt zu werden. 

Glaubst du, du wirst dich jemals zurückziehen?
Du meinst, mit dem Anbau und Verkauf von Gras aufhören? Da habe ich aber meine Zweifel, Mann. Ich finde, den Stoff anzubauen hat eine therapeutische Wirkung, ganz im Ernst. Es tut gut, Zeit mit den Babys zu verbringen und ihnen beim Wachsen zuzusehen! Was das Dealen betrifft, diese Seite gefällt mir weniger - hauptsächlich wegen der rechtlichen Probleme - aber gleichzeitig ist es gut für mich und ich habe bestimmt keine Gewissensbisse wegen dem, was ich mache. Ich verkaufe prinzipiell nur an Erwachsene, und die sind alle groß und alt genug, um eine sachkundige Entscheidung über Gras zu treffen. Andererseits denke ich, mit 60 will ich das nicht mehr machen. Das ist zu alt, um für den Anbau von Pflanzen in den Knast zu wandern! Nun mache ich das aber schon so lange, dass ich zweifle, ich könnte etwas anderes auch nur halb so gut tun. Ich wünsche mir, das Vereinigte Königreich wird, bis ich 60 bin, ein ausgereifteres Konzept im Hinblick auf die gesamte Cannabisbranche anwenden, und dass die Leute, die tun, was ich tue, als legitime, Steuern zahlende Geschäftsleute angesehen werden, die eine Nachfrage befriedigen und ein Produkt von bester Qualität verkaufen. Ein weiterer Grund, weshalb ich mich wohl nicht zurückziehen werde: Über die Jahre habe ich einige der prächtigsten Menschen kennengelernt. Viele geldgierige Leute, Betrüger, Abenteurer natürlich auch, aber die guten sind hundert Mal soviel wert wie solche Charaktere. Um also die Frage zu beantworten: Ich sollte mich wohl zurückziehen, aber ich bezweifle, dass dies passieren wird. Ich könnte darüber nachdenken, in ein legales Geschäft mit Hanf zu wechseln, aber selbst dann, denke ich, werde ich für meinen persönlichen Bedarf Cannabis anbauen. 

Also kein Bedauern?
Nein, Mann, nicht im Geringsten. 

E
Exitable