Die Growkammer vollenden: das dochtwunder

Exitable
20 Oct 2014

In meinem “Getting Ready to Grow”-Artikel habe ich die Vorgehensweise erläutert, wie wir eine Growkammer einrichten, uns für Samen oder Klone entscheiden und mit dem Pflanzen von Samen beginnen. Ich entschloss mich, das Dochtsystem anzuwenden - das Nonplusultra unter den Verfahren mit geringem Arbeits- und Pflegeaufwand, das auch ideal ist in Zeiten sparsamen Umgangs mit Wasser. Jetzt gehen wir weiter zum Umpflanzen, Wachstum, zur Blühphase, Reifung und die letzten Tage.


In meinem “Getting Ready to Grow”-Artikel habe ich die Vorgehensweise erläutert, wie wir eine Growkammer einrichten, uns für Samen oder Klone entscheiden und mit dem Pflanzen von Samen beginnen. Ich entschloss mich, das Dochtsystem anzuwenden - das Nonplusultra unter den Verfahren mit geringem Arbeits- und Pflegeaufwand, das auch ideal ist in Zeiten sparsamen Umgangs mit Wasser. Jetzt gehen wir weiter zum Umpflanzen, Wachstum, zur Blühphase, Reifung und die letzten Tage.

In meinem “Getting Ready to Grow”-Artikel habe ich die Vorgehensweise erläutert, wie wir eine Growkammer einrichten, uns für Samen oder Klone entscheiden und mit dem Pflanzen von Samen beginnen. Ich entschloss mich, das Dochtsystem anzuwenden - das Nonplusultra unter den Verfahren mit geringem Arbeits- und Pflegeaufwand, das auch ideal ist in Zeiten sparsamen Umgangs mit Wasser. Jetzt gehen wir weiter zum Umpflanzen, Wachstum, zur Blühphase, Reifung und die letzten Tage.

TEIL EINS: UMPFLANZEN

Ich hatte 10-cm-Behälter jeweils mit zwei Fruity Juice®-Samen bepflanzt. Die meisten von ihnen keimten auf, so dass sich in jedem Behälter zwei Pflanzen befanden. Ich dachte mir, weil es sich um nicht-feminisierte Samen handelte, würden einige Pflanzen männlich sein. Durch das Pflanzen von zwei Samen pro Behälter verdoppelte sich die Wahrscheinlichkeit, in jedem Behälter eine weibliche Pflanze zu haben.

Ich sollte die Sämlinge am Sonntag umpflanzen, aber mein Zeitplan zwang mich, das Vorhaben um eine Woche zu verschieben. Bis zum Zeitpunkt der Umsetzung waren die Sämlinge dann schon ein wenig gestresst. Ich wusste jedoch, sie würden sich rasch erholen, nachdem sie in einem geräumigeren, helleren Quartier untergebracht worden wären.

Zuerst bereitete ich die 16 Behälter vor. Da die Pflanzen in einem Dochtsystem angebaut werden sollen, schnitt ich für jeden Behälter zwei 45 cm lange Stücke geflochtenes Nylonseil (Durchmesser: 1 cm), insgesamt 32 Stück. Danach wickelte ich nahe an den Enden Klebeband um das Seil, damit es sich nicht auflöst.

Jedes Stück wurde am Boden des Behälters durch gegenüberliegende Löcher gezogen, so dass sie sich in der Mitte kreuzten. Ich gebrauchte ein Stück Klebeband, um die Dochte in Position zu halten. Dann füllte ich den Behälter mit Erdmischung. Dieser Vorgang wurde 16 Mal wiederholt.

Eine 42-Liter-Packung Erde reichte aus, um zwei Behälter zu füllen, ich verbrauchte also acht Säcke Erde. Zum Umsetzen schaufelte ich Erde aus, um in der Mitte von jedem Behälter eine Mulde zu erzeugen. Ich ergriff die Sämlinge aus dem 10-cm-Behälter und platzierte den oberen Teil des Wurzelballens auf Höhe der Bodenebene. Dann drückte ich die Erde um das verpflanzte Gewächs herum an, damit zwischen beiden ein enger Kontakt hergestellt wurde.

Nachdem die umgesetzen Pflanzen an ihrem Bestimmungsort waren, stellte ich die Behälter auf eine Palette, die in einem 120 cm x 120 cm-Pflanztray lag. Ich sorgte dafür, dass die Dochte aus den Behältern in den Tray hinunterhingen, damit sie Wasser in die Erde hinaufzogen. Dann goss ich die Pflanzen mit gewöhnlichem, im pH-Wert angepasstem Wasser. Aus den Löchern in den Behältern trat Wasser aus; ich wusste also, dass sie völlig gesättigt waren.

Beim Pflanzen fehlte mir die Zeit, um die Trays zu füllen, daher war das Dochtsystem nicht betriebsbereit. Stattdessen wurden die Pflanzen von Hand gegossen. Erst zwei Wochen später füllte ich den Tray bis zu einem Stand von 12 cm auf - mit Wasser und einer 5-2,5-5 Düngermischung plus Komposttee, Seetangextrakt und Humussäure. Gleichzeitig installierte ich eine kleine Pumpe, damit das Wasser im Tray zirkuliert, und eine Luftpumpe mit einem Belüfter, damit das Wasser reich an Sauerstoff bleibt, denn die Wurzeln benötigen dieses Element.

Die Pflanzen würden von diesem Reservoir über den ganzen vegetativen Zyklus zehren, der etwa einen Monat fortdauerte. Da die Dochte das Wasser aus dem Reservoir in die Erde zogen, musste ich die einzelnen Behälter nicht wässern. Ich hatte nur den Pegelstand des Reservoirs im Auge zu behalten und es wieder mit Wasser (eingestellt auf einen pH von 6,0) aufzufüllen.

Als nächstes legte ich ein Stück Panda-Kunststofffolie über das gesamte System und schnitt über den Behältern Löcher in den Kunststoff, um die Stängel durchzulassen. Das dient mehreren Zwecken. Erstens wird verhindert, dass Licht zum Wasser im Reservoir gelangt, was Algen davon abhält zu wachsen. Zweitens wird die Verdunstung gedrosselt. Drittens fördert Dunkelheit das Wurzelwachstum von den Behältern in das Reservoir, so dass sie eine Direktverbindung zum Wasser haben.

TEIL ZWEI: WACHSTUMS- UND BLÜHPHASE

Oben bin ich auf die Umpflanzung von Sämlingen in Behälter als Bestandteile eines Dochtsystems eingegangen. Es werden dafür Nylondochte verwendet, die unter Ausnutzung der Kapillarwirkung Wasser in die Töpfe hochziehen. Von Hand zu gießen ist nicht nötig. Nachdem die Pflanzen umgesetzt waren, begannen sie sofort sehr schnell zu wachsen.

Ungefähr vier Wochen nach der Umsetzung hatten die Pflanzen ein dichtes Blätterdach gebildet und ich stellte die Beleuchtung um auf 12 Stunden an/12 Stunden aus, wofür ich eine Zeitschaltuhr einsetzte. Dieses Lichtregime zwingt die Pflanzen zu blühen.

Die wissenschaftliche Begründung: Während der Dunkelphase wird eine Chemikalie namens Phytochrom in den Pflanzen aufgebaut. Mit Erreichen eines kritischen Werts wird die Pflanze vom vegetativen Wachstum in die Blühphase versetzt.

In der nächsten Woche erlebten die Pflanzen einen Wachstumsschub, wobei ihre Länge um 30 cm oder mehr zunahm. Die Pflanzen wuchsen dicht gedrängt nebeneinander, aber ich erwartete, dass einige der Pflanzen männlich sein würden und aus dem Garten entfernt werden mussten, sobald es entsprechende Anzeichen gab. Nach etwa fünf Tagen war es einfach, die männlichen Pflanzen zu erkennen. Sie hatten kleine Kügelchen, die sich, ließe man sie reifen, zu Blüten auswachsen würden, die Sinsemilla-zerstörenden Pollen trügen. Die 1/3-cm-Blüten haben fünf weiße bis blassgelbe Blütenblätter, wenn sie sich öffnen. Die weiblichen bilden die ersten Blütennarben, jene weißen oder cremefarbenen Organe, die wie aus den Blüten hervorstehende Haare aussehen.

Diese "Haare" sind Hohlröhren mit "Bürsten", die auf der Suche nach Pollen die Luft filtern, um die Blüte darunter zu bestäuben. Sollte ein Pollenkorn die Bürste erreichen, wird seine Samenzelle in die Hohlröhre verfrachtet und anschließend zum unten wartenden Ei. Hoffentlich ist die Suche vergeblich und die Blüte reift aus zu einem Teil eines kompakten, samenlosen Blütenstandes.

Nur ungefähr ein Drittel der Pflanzen erwiesen sich als männlich und mehrere von ihnen waren Singles oder viel größer als ihre Gefährtinnen im Container. Nach der Beseitigung dieser Pflanzen blieben einige Löcher im Blätterdach zurück, doch ich erlaubte den Nachbarpflanzen in den Raum hineinzuwachsen, um die Lücken zu füllen. Die kleineren Pflanzen, jetzt nicht mehr im Schatten, wuchsen üppig und zeigten ein rasantes Wachstum sogar noch als sie blühten.

Vor der geschlechtlichen Säuberung-saktion hielt die Dichte des Blätterdachs die Pflanzen aufrecht. Die Beseitigung der männlichen Pflanzen riss jedoch Löcher in das Dach und die Pflanzen begannen in Schräglage zu geraten. Ich verwendete Pflanzenstützen und Bindedraht, um die Pflanzen senkrecht zu halten und gestattete dabei den Zweigen Leerräume auszufüllen. Jetzt begannen sie ihr rasantes Blütenwachstum. Ich rechnete mir aus, dass es bis zur Ernte nur noch sechs oder sieben Wochen dauern würde.

TEIL DREI: BLÜHPHASE UND REIFEPROZESS

In diesem Stadium waren sechs Wochen vergangen, seit die Lampen auf 12 Stunden Licht pro Tag umgestellt worden waren, um die Pflanzen zum Blühen zu zwingen. Sie reagierten damals sichtlich innerhalb von fünf Tagen und ließen ihr Geschlecht erkennen. Die männlichen wurden sofort aus dem Garten entfernt. Gleichzeitig setzte bei den Pflanzen ein Wachstumsschub ein und innerhalb etwa einer Woche nahm ihre Höhe um 30 cm zu. Als es damit zu Ende ging, entwickelten sich die Blütenstände explosionsartig. Jetzt waren die Colas, die Zweige, die die Blütenstände halten, mit den Blütennarben bedeckt, und diese Colas entwickelten sich immer weiter.

Gleichzeitig mit dem Umschalten des Lichtregimes auf 12/12 wurde das Reservoir abgelassen und mit Nährwasser aufgefüllt, das eine andere Zusammensetzung aufwies. Stickstoff wurde für diesen Abschnitt des Zyklus eliminiert, das Reservoir mit Wasser gefüllt, das Phosphor und Kalium enthielt. Auf diese Weise wird die Blütenbildung gefördert und das vegetative Wachstum minimiert. Seit der Auswechslung des Wassers erhielt der Garten keine weiteren Nährstoffe. Nur reines Regenwasser wurde genutzt, um das Reservoir nachzufüllen. Dann wurde das Reservoir abgelassen, somit alle Nährstoffe beseitigt. Es wurde mit Regenwasser aufgefüllt, so dass die Pflanzen mehr als zehn Tage lang durchgespült wurden - das heißt, sie erhielten nur noch sehr wenig Nährstoffe -, damit sie keinen Geschmack nach Chemie haben werden.

Um die Blütenstände zu stützen und sie innerhalb ihres Blätterdachbereichs zu halten, wurden zwei Nylonnetze mit 15-cm-Maschen installiert. Doch die meisten Pflanzen nutzten nur das untere Netz.

Zu diesem Zeitpunkt reiften die Blütenstände sehr schön und wurden fester. Sie hatten einen angenehmen süßen Duft, typisch für Fruity Juice®, aber er war nicht sehr intensiv. Ich nahm an, in den beiden Wochen bis zur Reife würden sie überaus wohlriechend werden.

Im Garten war nicht viel zu tun. Es lief ganz nach Wunsch, die Pflanzen wurden automatisch durch das Dochtsystem versorgt. Das Lichtregime, CO2 und die Temperatur, alles funktionierte automatisch. Hinsichtlich der Reife gab es Unterschiede zwischen den Pflanzen. Einige waren ungefähr fünf Tage von der Reife entfernt, während anderen noch 15 Tage bevorstanden.

TEIL VIER: DIE LETZTEN TAGE

Von den anfänglich 16 Behältern lieferten nur sechs Blüten, und zwei dieser Pflanzen waren verkümmert. In acht der Behälter waren männliche Pflanzen, die beseitigt wurden. In allen Behältern mit zwei Pflanzen wurde eine Pflanze dominant, und die andere ging ein, weil der Raum für deren Blätterdach verlorenging. In zwei Behältern befanden sich Pflanzen, die nicht gut gediehen. So blieben nur zwei Wochen vor der Reife lediglich sechs Pflanzen im Blühmodus übrig.

Die Pflanzen nutzten weiterhin das Dochtsystem und zogen Wasser aus dem Reservoir unterhalb. Das Wasser des Reservoirs war gerade ausgetauscht worden, Regenwasser (pH 6,0) ersetzte das Nährwasser mit Blütenährstoffen. Bei diesem System wurde Wasser nur in die Behälter gezogen, wenn es notwendig war.

In den folgenden Tagen starteten die Blüten den abschließenden Reifungsprozess. Die Narben, die winzigen weißen Haare, die 2/3 cm aus den Blüten herausragen, sind Hohlröhren, umgeben von feinen Bürsten. Sie durchsieben die Luft und versuchen im Wind treibende Pollen einzufangen. Mit der Reifung der Blüten trocknen sie und nehmen eine rötlich-hellbraune Farbe an, manchmal mit violetten Untertönen.

Die Trichome sind zusammengesetzt aus Stielen und bauchigen Mützen obenauf. Es ist entlang der Innenwände dieser Drüsen, wo die Cannabinoide und Terpene erzeugt und gelagert werden. Wenn sich diese Öle aufbauen, beginnen sich die Membrane der Mützen auszudehnen. Bis zur Zeit des Erntens sollten sie wie Ballone aussehen, die kurz davor sind zu platzen.

Bei einigen Varietäten beginnen die Blüten, die mit den Narben versehen sind, ein wenig anzuschwellen und können manchmal eine Hülse entwickeln, als würde sich darin ein Same befinden.

Ein anderes Anzeichen der Reifung ist der sich verstärkende Geruch. In der letzten Woche nimmt die Intensität des Aromas dramatisch zu.

Am Beginn des Tages, acht Wochen nach Auslösung der Blühphase, waren die oberen Blütenstände aller sechs Pflanzen reif zum Pflücken. Statt sich zu fragen, ob man die tieferen Blütenstände noch etwas reifen lassen sollte, entschloss ich mich, die Früchte jetzt zu ernten. Alle Pflanzen wurden am Fuß des Stängels gefällt und in einem ungebrauchten Zelt zum Trocknen auf ein Netz gelegt. Dort blieben sie bei Zimmertemperatur (nachts kühler) drei Wochen lang liegen, dann wurden sie getrimmt.

Die oberen Blütenstände ergaben ingesamt ewa 112 Gramm. Bei den zweitrangigen Blüten waren es im Ganzen etwa 35 Gramm, die abgeschnittenen Blätter wogen insgesamt ca. 73 Gramm. Das war für 600 Watt ein schlechter Ertrag. Ich glaube, die Gründe sind, dass das Blätterdach nicht mit Vegetation gefüllt war, weil nach der Beseitigung der verkümmerten und männlichen Pflanzen nur noch wenige übrig blieben; auch stellten sich die LED-Lampen von Apache als ein älteres Modell heraus, die nur halb so viel Licht erzeugten wie die neuen Modelle.

Die Fruity Juice®-Blüten hatten ein vorzügliches fruchtig/blumiges Aroma und bewirkten ein potentes Up-High, das die Leute verführte, mehr davon zu rauchen, obwohl der Geschmack infolge eines halbherzigen Durchspülens mittelmäßig war.

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