Hemp Expo Mary Jane im Funkhaus an der Spree

Nachdem bereits letztes Jahr etwa 10.000 Besucher am alten Berliner Postbahnhof auf ihre Kosten kamen, wurde für dieses Jahr mit dem Funkhaus eine noch schönere Location für die Mary Jane gewählt. Wieder fanden weit über 10.000 Gäste dorthin. Der alte Hallenkomplex liegt unmittelbar an der Spree. Grüne Bereiche und Versorgungsstände mit Musik am Wasser sprechen für sich. Gerade am Samstag und Sonntag war das Wetter den ganzen Tag genial. Direkt an der „Weedmaps Beach Party“ fand sich „PAX“ als Hersteller für Vapos. Ungefähr 150 weitere Aussteller präsentieren ihre Produkte, Dienstleistungen oder stellten sich einfach den Gästen vor. Ob Grow, Paraphernalia, Nutzhanfprodukte oder Aktivisten – für jeden Geschmack war etwas dabei. [caption id="attachment_4860" align="alignnone" width="500"] Soft Secrets' Mr. José.[/caption] Mit größer werdenden legalen Freiräumen kann immer mehr Hanfgewerbe Fuß fassen. Mit den „Weedmaps“ finden Einheimische, Touris und frische Hänflinge schnell die passenden Locations. Und die Seite listet sogar schon für Deutschland Apotheken, die Medizinhanf abgeben. Die Aussteller kamen aus vielen verschiedenen Ländern. Ob aus UK, den Niederlanden, Österreich, Frankreich oder Spanien, es war eine bunte und gut gelaunte Mischung. Neben den vielen bekannten Playern wie Hesi, Royal Queen Seeds, G-Spot, Plagron, G-Tools, Roor und Homebox waren auch junge Unternehmen mit dabei. The Climate Factory mit der vollklimatisierten Growboox oder Ebe mit den passiv gekühlten LEDs waren 2016 und auch dieses Jahr präsent. Nicht nur Ebe setzt auf passiv gekühlte LED-Strahler, auch „pre emit‟ sind als Startup von dieser Technik überzeugt. Die Mary Jane verfügte neben den Außenbereichen an der Spree und den Messeständen auch über einen großen Kongresssaal. Referent Michel Knodt besuchte nicht allein für Film- und Recherchearbeiten Nordamerika und fühlte die neue Freiheit für Patienten und Kiffer hautnah. Er hat viel erlebt, einiges bereits in „Der Micha“ auf YouTube veröffentlicht und hielt auf der Mary Jane zum Thema „Kanada und die USA werden abgegrast“ einen Vortrag. [caption id="attachment_4861" align="alignnone" width="500"] Gutes Wetter, gutes Essen, gute Getränke, gute Laune.[/caption] Der „härteste deutsche Jugendrichter“, Andreas Müller, referierte zu seinem 2015 erschienen Buch „Kiffen und Kriminalität – Der Jugendrichter zieht Bilanz“. Andreas Müller bekannte sich selber zu Nikotin und Alkohol und erklärte, dass er nicht verstehen kann, wie Härtefällen, wie seinem durch Opiatsucht verstorbenen Bruder, wegen Cannabis das Leben schwer gemacht wird. Er erklärte überdies laut und deutlich, dass er als Richter kiffen dürfen möchte. Die Erfahrungsberichte von Michael Knodt aus den USA und von Andreas Müller hier in Deutschland geben einem zu denken. Warum schlafen wir in Deutschland und anderen EU-Ländern noch immer, während die Welle bereits Kraft aufbaut und über den großen Teich kommt? Warum nicht schnell zum Deutschen Hanfverband, den deutschen Hanflobbyisten, gehen und erfragen, wie es denn hier in Deutschland weitergeht? Das Cannabis-Medizingesetz war ein Riesenschritt und erste Patienten erhalten die Kosten durch die Kassen erstattet, der Freiraum muss jedoch weiter ausgebaut werden. Der DHV präsentierte seine derzeitige Führerscheinkampagne, mit der das öffentliche Bewusstsein für das Problem der Gelegenheitskonsumenten und Autofahrer geschaffen werden soll. Weiterhin wird es eine Petition im Deutschen Bundestag kurz vor oder nach der Bundestagswahl geben, mit der weitere Schritte zur legalen Regulierung von Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel gefordert werden. Gut, dass die Mary Jane über drei Tage ging und uns auch einige Stunden für entspanntere Momente überblieben. Gerade im Freien an der Spree können viele Kontakte aufgefrischt werden. Und die Soft Secrets war natürlich mit einem eigenen Stand vertreten. [caption id="attachment_4862" align="alignnone" width="500"] Guter Ausblick auf die ganze Halle.[/caption] Highlights am Samstag waren zuerst der deutsche Cannabis-Fachmediziner Dr. Franjo Grotenhermen. Danach folgten Danijela Smiljanic Simpson und Rick Simpson, welche vielen wegen des Rick-Simpson-Oils ein Begriff sind. Wir sprachen mit dem bekannten Rick Simpson.