Hunderte m2 pro m2 Anbaufläche!

Soft Secrets
05 Sep 2019

Eso brauche ich einen Riesenlüfter?

Der Sommer 2018 ist vielen in guter Erinnerung, 2019 kündigen sich bereits früh Hitzewellen an. Dennoch wird sich der ein oder andere bei der Planung seines ersten Grows fragen: Warum brauche ich einen Riesenlüfter mit Hunderten Kubikmetern Kapazität für ein Growzelt mit nur einem Quadratmeter Anbaufläche? Text: Robert B. Die Luft wäre alle paar Minuten ausgetauscht, die Pflanzen würden sich vom Durchzug biegen, so die logische Überlegung. Diese Annahmen sind jedoch irreführend. Die Angaben des Lüfters lassen sich im Alltag nicht annähernd erreichen. Zudem brauchen die Pflanzen nicht allein Frischluft, im Sommer muss gekühlt werden. Wenn diese Frischluft aber kaum noch kühler als im Growzelt ist, sind die nötigen Luftmengen zum Kühlen entsprechend höher. Deswegen vermeiden viele Grower auch Hitzequellen oder wählen Vorschaltgeräte, die sie in den Hitzegau-Tagen drosseln können. Der Lüfter soll durch einen Aktivkohlefilter ansaugen, der die Gerüche eliminiert und deswegen frühzeitig gewechselt werden sollte. Das bremst den Lüfter. Je kleiner oder verstaubter der Kohlefilter im Vergleich zum Lüfter ist, umso weniger kann dieser ansaugen. Je dünner, länger und gewundener dieser ist, um so mehr Leistung geht verloren. Deswegen sollten der Lüfter, Kohlefilter und auch die Abluftschläuche aufeinander abgestimmt werden. [caption id="attachment_8702" align="alignnone" width="780"]Hunderte m2 pro m2 Anbaufläche! Die Kubikmeter-Angaben[/caption] Wenn ein starker Lüfter absaugt, dann muss Frischluft nachströmen. Kämpft die Abluft gegen ein Vakuum, geht die Leistung weiter runter. Viele arbeiten deswegen mit einem Zulüfter, der jedoch etwas weniger Leistung haben sollte. Ein minimales Vakuum verhindert, dass Gerüche zurückschlagen. Der Lüfter für die Zuluft kann zugleich von einer Stelle ansaugen, an der die Luft im Winter wärmer oder im Sommer etwas kälter ist. Doch auch dann wird es im Hochsommer schwierig, die Temperatur durch Lüften auf 24 bis 26 Grad zu senken, die für wachsende und blühende Marijuanapflanzen optimal ist. Bis 30 Grad sind auch noch vertretbar. Wird es noch wärmer, dann stellen die Pflanzen ihr Wachstum während der Hitzestunden sogar ein. Auch die Luftfeuchtigkeit ist ein großes Problem. Wurzelnde Stecklinge sollen bei über 80 % relativer Luftfeuchtigkeit gedeihen. Wachsende Pflanzen bei 65 bis 80 und blühende Pflanzen bei 50 bis 65 % relativer Luftfeuchtigkeit. Ist die Luft zu trocken, wachsen die Pflanzen holziger, und die Fingerzahl der Blätter nimmt ab. Zudem können reifende Blüten im Innern schwitzen und schimmeln. Es soll also nicht zu trocken oder zu feucht werden, und die Luft muss zur Vermeidung von Schimmel im Innern der Growkammer umgewälzt werden. [caption id="attachment_8703" align="alignnone" width="780"]Hunderte m2 pro m2 Anbaufläche! Selbst für den Quadratmeter braucht es Hunderte Kubikmeter[/caption] Gehen in der Dunkelphase die Temperaturen runter, steigt die relative Luftfeuchtigkeit. Einige Growräume arbeiten deswegen mit Regelgeräten, mit denen die Lüfter nicht allein bei hoher Temperatur, sondern auch bei hoher Luftfeuchtigkeit hochfahren. Ein anderes Problem wäre, wenn die Frischluft im Winter nach dem Erwärmen trocken wird. Dann müsste mit Luftbefeuchtern gearbeitet werden. Je mehr jedoch gelüftet wird, um so weniger effektiv kann entfeuchtet werden. Wer also starke Hitzequellen im Growzelt hat und über die Lüftung kühlt oder auch in der Dunkelphase die Luftfeuchtigkeit rausbläst, der braucht einen großen Lüfter. Die Luft hat wenig Masse, um Wärme zu tragen. Die Lüftung braucht am Abend also lange, um aufgeheiztes Mauerwerk richtig herunterzukühlen oder die Feuchtigkeit aus einem klammen Raum zu blasen. [caption id="attachment_8704" align="alignnone" width="780"]Hunderte m2 pro m2 Anbaufläche! Regelgeräte, damit die Klimawerte stimmen[/caption] Wenn ein Growzelt im Handel als Komplettset für einen Quadratmeter Anbaufläche einen Lüfter mit 200 oder sogar bis 500 Kubikmeter anbietet, dann ist das nicht überdimensioniert. Die Lüfter werden über Regelgeräte angesteuert und laufen meist auf kleiner Stufe. Nur wenn es wärmer oder feuchter wird, werden die Lüfter stufenweise hochgefahren. Wenn der Lüfter jedoch die meiste Zeit auf niedriger Stufe läuft (ohne deswegen zu brummen), läuft er sehr ruhig. Es kommt jedoch auch auf die Aufhängung des Lüfters an. Im Growzelt ist das praktisch nie ein Problem. Wenn der Lüfter an Decke oder Wand montiert wird, dann würde das Brummen durch Beton und Mauerwerk möglicherweise noch in einigen Nachbarwohnungen zu hören sein. Deswegen muss immer mit Federn zum Aufhängen oder mit dämpfenden Material zwischen Lüfter und Wand gearbeitet werden, damit kein Schall weitergetragen wird. Wer in einem warmen Raum sein Growzelt aufstellt, der wählt besser pro Watt Beleuchtung einen Kubikmeter. In normalen Räumen wird beim Lüfter ein Kubikmeter für zwei Watt Beleuchtung genügen. In kühlen und trockenen Räumen kann ein Kubikmeter Ablüftung für vier Watt Beleuchtung ausreichen, wegen der gleichen Geruchsmenge wäre jedoch der Kohlefilter zu überdimensioniert. Diese Angaben sind nur als Richtwerte zu verstehen, es haben schon viele im ersten Sommer einen größeren Lüfter gekauft.
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