Kann vertontes THC das Wachstum verbessern?

Soft Secrets
02 Mar 2015

Wie klingt THC und wie wirkt sich die Beschallung auf das Wachstum von Hanfpflanzen aus? Dieser Frage ist das kleine aber feine Berliner Label KLANGWIRKSTOFF Records nachgegangen und präsentiert mit B. Ahra's „Music For Growing“ die mittlerweile zehnte Veröffentlichung zum Thema „Kosmische Oktave“


Wie klingt THC und wie wirkt sich die Beschallung auf das Wachstum von Hanfpflanzen aus? Dieser Frage ist das kleine aber feine Berliner Label KLANGWIRKSTOFF Records nachgegangen und präsentiert mit B. Ahra's „Music For Growing“ die mittlerweile zehnte Veröffentlichung zum Thema „Kosmische Oktave“

Wie klingt THC und wie wirkt sich die Beschallung auf das Wachstum von Hanfpflanzen aus? Dieser Frage ist das kleine aber feine Berliner Label KLANGWIRKSTOFF Records nachgegangen und präsentiert mit B. Ahra's „Music For Growing“ die mittlerweile zehnte Veröffentlichung zum Thema „Kosmische Oktave“

Im Promo-Text zur Veröffentlichung heißt es: „Der Grundgedanke zur Entstehung der CD war, unsere Lieblingspflanze mit den THC-Tunings zu beschallen, um dadurch eventuell das Wachstum dieser zu beschleunigen.“  

Etwas später heißt es dann: „Bei der Produktion der CD wurden spezielle Hemisphären-Synchronisationen vom THC Molekül (10,77Hz) und neben reinen THC-Sinus-Tönen zusätzlich noch die sechs Spektren des Moleküls akustisch in Form eines Windspiels verwendet.“

Wer hier aus dem Stand mitkommt, hat sich mit der Thematik sicherlich schon etwas beschäftigt. Wir hatten das nicht - aber wir nahmen die Veröffentlichung der „Music For Growing“-CD zum Anlass, uns mit den beiden Machern B. Ashra und Hans Cousto im Café des Berliner Hanf Museums zu treffen und über ihr aktuelles Soundexperiment zu sprechen.

Wann und wie seid ihr eigentlich auf die Idee gekommen THC-Moleküle zu vertonen?
Hans Cousto: Angefangen hat das alles schon in den 70er Jahren in einer Wohngemeinschaft zwischen dem Englischen Garten und der Isar in München, wo wir auf die Idee kamen, einmal Planeten zu vertonen – konkret wollten wir Sphärenharmonien und Horoskopvertonungen erstellen. Das Prinzip dabei ist das Gesetz der Oktave – das heißt, man wendet die Gesetze der Harmonielehre auf alle schwingende Phänomene an. Dabei konzentrierten wir uns nicht nur auf den hörbaren Bereich und transponierten beispielsweise ein Sonnensystem um 35 Oktaven, damit dieser Klang auch für das menschliche Ohr wahrnehmbar wird. Diese Experimente haben uns damals viel Spaß gemacht und so kamen wir schließlich auch darauf, uns nun einmal dem Mikrokosmos zuzuwenden. Wir begannen mit dem Wasserstoffatom, da es hier die ganzen Spektren schon in den Physikbüchern gab, die man dann einfach umrechnen konnte. So stellten wir schon damals fest, dass das Wasserstoffatom sehr harmonisch gestimmt ist. Als wir dann Mitte der Neunzigerjahre hier in Berlin auch mit dem Drug-Checking beschäftigt waren und so vor allem Ecstasy-Analysen vornehmen mussten, kamen wir auf die Idee – da wir hierzu alle notwendigen Daten vorliegen hatten – das MDMA-Molekül zu vertonen. Als wir dann bemerkten, dass in den Medien immer öfter von dem inzwischen höheren THC-Gehalt berichtet wurde, lag die Idee nahe, es nun auch mal mit THC zu versuchen. So entstand 2001 die erste CD, die B. Ashra und ich gemeinsam mit drei weiteren Leuten realisierten – damals noch unter dem Namen BEL (Brain Entertainment Laboratory). Das war unsere erste THC-Vertonung, die immerhin gleich über 3000 mal verkauft wurde.

Diese eure erste Veröffentlichung sollte ja den THC-Rausch völlig stofflos über die Ohren vermitteln – hat das geklappt? Welches Feedback hattet ihr?
B. Ashra: Tatsächlich haben wir damals sehr gutes Feedback bekommen - ich erinnere mich noch daran, dass uns damals eine Asthma-Patienten völlig begeistert geschrieben hatte, dass unser Klang-THC bei ihr wunderbar wirkt und sie daher einige ihrer Medikamente absetzen konnte. Gerade sehr sensible Leute sprechen wirklich gut auf diese CD an.

Hans Cousto: Ein recht bekannter Psychonaut aus Hamburg hat mir auch auf einem Kongress von einem Abend bei ihm zu Hause erzählt, wo wie immer eine große Mische-Schale auf dem Tisch stand, dazu aber unsere CD auf Auto-Repeat abgespielt wurde. Und wie immer wurde mit Freunden nett geplaudert und geraucht, bis es schließlich ins Bett ging. Am nächsten Morgen stellte er dann erstaunt fest, wie viel noch in der Mische-Schale war. Offensichtlich fühlten sie sich mit deutlich weniger Hanf genauso breit wie sonst auch immer – weil sie auch über die Ohren THC abbekamen.

Wie habt ihr die THC-Vertonung konkret umgesetzt? Oder lässt sich dass nicht kurz und allgemeinverständlich zusammenfassen?
Hans Cousto: Doch, vielleicht am besten am Beispiel des Wasserstoffatoms, da sich hier jeder alle dazu notwendigen Daten ganz leicht beschaffen kann: Wenn man „Balmer Serie“ in der Suchmaschine eingibt, gelangt man zu den Spektrallinien von Wasserstoff im sichtbaren Bereich. Solche Linien gibt es natürlich auch im Infrarot- und UV-Bereich. Jedenfalls hat man oberhalb, unterhalb wie auch im optischen Spektrum selbst bei Wasserstoff ganz bestimmte Linien, welche die Quantensprünge der Elektronen repräsentieren, wenn sie von einer Bahn auf die andere springen – das sind sozusagen deren Energieniveaus. Diese Linien sind ziemlich genau festgelegt – das sind Frequenzen und Wellenlängen, die man einfach 40 Oktaven nach unten in den mittleren Hörbereich transponiert. So entstehen Töne und Intervalle und man erhält das ganze Grundmaterial für die CD-Produktion, die im weiteren dann von B. Ashra übernommen wurde.

Dann erzähle doch bitte, was du dann mit diesem Grundmaterial gemacht hast.
B. Ashra: Ich habe es zunächst einmal rhythmisch angepasst. Bei der aktuellen Veröffentlichung unserer THC-Vertonung ist es ja auch wieder so, dass es sechs Haupt-Spektren gibt, mit denen ich gearbeitet habe. Mit einem Sequenzerprogramm habe ich dann diese sechs Spektren in sechs Spuren aufgenommen – das bemerkenswerte daran ist, dass jede dieser Spuren ihr eigenes Tempo hat. So hat die erste Spur und damit das erste Spektrum beispielsweise eine Geschwindigkeit von 80,77 BPM – hier habe ich den Ton immer nur auf den ersten Takt gesetzt. Die zweite Spur setzte ich auch auf den ersten Takt, allerdings mit einer anderen Geschwindigkeit (106,3 BPM) und dann immer so weiter – und dann wird das zusammen abgespielt. Dabei entsteht eine ganz eigene, sphärische Melodie – wir nennen es immer ganz gerne „selbst-komponierende Musik“, da wir ja nichts weiter machen, als die mathematischen Vorgaben in Schwingungen zu verwandeln und das Ganze noch durch verschiedene Dynamik-Anpassungen harmonischer zu gestalten.

Wenn sich diese Musik also selbst komponiert hat, worin lag dann eure künstlerisch-kreative Arbeit?
B. Ashra: Vor allem darin, dass ich Klangflächen, die auch auf THC gestimmt wurden, hinzugefügt habe, um insgesamt eine homogene Klangfarbe zu erzeugen, die die Essenz von THC optimal vermitteln kann. Allerdings sind kreative Zugaben hier in der Tat recht minimal gehalten, denn letztendlich soll ja der Klangwirkstoff möglichst unverfälscht rüberkommen und seine ganze Wirkung entfalten können. So habe ich schon bei der Produktion selbst gemerkt, dass es wirkt – und zwar nicht zu knapp. Insofern sollten vor allem Menschen recht vorsichtig mit der THC-Vertonung umgehen, die selbst noch gar keine Raucherfahrungen gemacht haben. So erklärt sich auch der Warnhinweis auf der CD, diese nicht zu hören, wenn man gerade Auto fährt oder Maschinen bedient.

Was ist nun das Neue an der kürzlich veröffentlichten CD „Music For Growing“? Basiert diese CD nicht auch auf eurer ursprünglichen THC-Vertonung?
Hans Cousto: Schon, aber wir haben dieses Mal noch mehr Wert auf Präzision gelegt. Wie wir inzwischen wissen, können Sounds und Töne das Wachstum von Pflanzen beeinflussen und so lag unsere Zielstellung dieses Mal darin, mit Hilfe dieser CD zu untersuchen, ob und wenn in welcher Weise diese Beeinflussung auch bei Hanfpflanzen möglich wäre, die mit dem Sound des THC-Moleküls beschallt werden. Wachsen sie besser? Bilden sie mehr THC? Das wollen wir herausfinden und haben auch schon mit einer CBD-Vertonung begonnen. Warum soll das, was beim Menschen klappt, nicht auch bei Pflanzen klappen?

B. Ashra: Es gibt schon große Unterschiede zur ersten CD, bei der es ja praktisch nur einen Grundton pro Titel gab und niemals alle sechs Spektren simultan abgespielt wurden. Damals haben wir mit B.E.L. ja auch live gespielt und dabei zum Beispiel auch auf den THC-Grundton gestimmte Gitarren verwendet. Mit „Music For 

Growing“ wollen wir nun vor allem untersuchen, welchen Einfluss die Beschallung auf das Wachstum der Hanfpflanze hat – die CD richtet sich also wie ein Forschungsauftrag an alle Grower und sollte immer während der Lichtphasen eingesetzt werden. Daher sollte es diesmal von Anfang an auch eher etwas ruhiges, meditatives werden – schließlich sollen ja weder Pflanzen noch Menschen davon gestresst, sondern eher angeregt werden. Wir haben natürlich versucht, das schon vorab herauszufinden, aber die von uns verteilten CDs führten leider zu keinem konkreten Feedback. Wir hatten immerhin zwei Jahre lang vergeblich darauf gewartet und so entschlossen wir uns schließlich, die CD einfach so – quasi als offenes Experiment – zu veröffentlichen, um so zu dem gewünschten Feedback zu kommen. Natürlich ist es schwer, so wissenschaftlich gesicherte Ergebnisse zu bekommen, da man ja von keinem Grower verlangen kann, zwei identische Räume einzurichten und nur einen davon mit unserer CD zu beschallen. Aber vielleicht gibt es ja doch experimentierfreudige Grower, die das auch selbst gerne herausfinden wollen und uns dann von ihren Erfahrungen berichten?
Dass Menschen Töne, Klänge, Sounds und Musik aufnehmen können ist ja klar – sie haben Ohren. Aber wie sollen Pflanzen so etwas wahrnehmen? 

B. Ashra: Wir sind ja gar nicht selbst darauf gekommen, Pflanzen zu beschallen – eine diesbezügliche Forschung existiert schon seit geraumer Zeit. Das Paradebeispiel hierzu ist Johann Sebastian Bach – seine Musik soll Pflanzen tatsächlich beim Wachstum anregen, das haben wir uns ja nicht ausgedacht. Aber als wir davon hörten, stellten wir uns die Frage, was wohl passieren würde, wenn man den Hanfpflanzen ihr eigenes THC-Molekül vorspielt. Das war der Grundgedanke, der zu unserem öffentlichen Experiment führte. Wir haben unseren Teil erfüllt – aber was jetzt passiert, können wir nicht sagen. Wir selbst sind ja keine Grower.

Veröffentlicht habt ihr „Music for Growing“ ja auf dem Label KLANGWIRKSTOFF Records – könnt ihr uns etwas über diese Berliner Plattenfirma erzählen?
B. Ashra: Nachdem wir unsere erste CD ja als B.E.L. bei einem anderen Label veröffentlicht hatten, mussten wir feststellen, dass da manches nicht wirklich optimal lief. So kamen wir auf die Idee, speziell für das Thema „Kosmische Oktave“ ein Label zu gründen und hier nur solche Sachen zu veröffentlichen, die tatsächlich kosmisch gestimmt sind. 

Da muss ich direkt einhaken: Was ist noch mal eine Kosmische Oktave?
Hans Cousto: Im Grunde genommen ist die kosmische Oktave ein Stück, das man historisch gesehen auf das Zentrum des Glasperlenspiels zurückführen kann – und damit auf jene Formel, an der Mathematik und Musik gleichermaßen beteiligt sind. Mit Hilfe dieser Formel ist es beispielsweise möglich, Planetenumlaufbahnen in Musik zu verwandeln. Dabei spielen dann auch die Farben der Glasperlen eine Rolle – das ist sozusagen eine farbige Notenschrift, weshalb die erste Broschüre dazu auch „Farbton, Tonfarbe und die Kosmische Oktave“ hieß. Man könnte auch sagen, die Kosmische Oktave entsteht, wenn man die Gesetze der musikalischen Harmonielehre auf alle schwingende Bereiche im Makro- oder im Mikrokosmos anwendet.

Okay, dann zurück zu KLANGWIRKSTOFF Records – seit wann existiert dieses Label und wie viele Veröffentlichungen gibt es bisher?
B. Ashra: KLANGWIRKSTOFF Records gibt es nun schon seit 2006 und wir haben inzwischen zehn reguläre CDs und vier digitale Alben veröffentlicht. Allerdings muss man auch fairerweise dazu sagen, dass wir nicht die Einzigen sind, die so etwas machen – insbesondere PLANETWARE Records muss man in diesem Zusammenhang zumindest erwähnen. Der Unterschied zu uns ist, dass PLANETWARE vor allem selbstgebrannte CD-Roms veröffentlicht, während wir eher auf die klassische CD aus dem Presswerk setzen. Daher sind besonders exotische Molekül-Vertonungen eher in kleiner Auflage bei PLANETWARE zu haben, während wir uns auf die beliebteren Moleküle und größere Auflagen konzentrieren.

Lässt sich damit eigentlich auch Geld verdienen?
B. Ashra: Kaum – aber wir machen das alles ja auch nicht, um Geld zu verdienen. Uns geht es viel eher um das Thema und neue Erkenntnisse – und natürlich verfolgen wir auch das Ziel, zumindest die Unkosten reinzukriegen, was bisher eigentlich immer geklappt hat. Das ist schon ein großer Erfolg für uns, der uns immer weiter machen lässt.

Zum Schluss noch die obligatorische Frage, ob ihr selber daran glaubt, dass Hanfpflanzen mit „Music For Growing“ beschallt besser wachsen?
B. Ashra: Ich würde es zumindest nicht ausschließen – rein theoretisch kann ich mir das durchaus vorstellen.

Hans Cousto: Und ob das auch in der Praxis funktioniert, muss jetzt überprüft werden – dafür haben wir die CD ja gemacht. Wie schon gesagt, sind wir jetzt bei der weiteren Forschungsarbeit auf die Hilfe von neugierigen Growern angewiesen.

Wer bei dieser Forschung helfen möchte, kann sein Feedback entweder per Email direkt an kw010@klangwirkstoff.de schicken oder sich vorab auch erstmal eingehender mit der Materie beschäftigen: www.planetware.de/tune_in/THC-tunings.pdf

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