Kein Cannabis für Kranke

Soft Secrets
22 Feb 2016

Claudia Russo vs. Krankenkasse


Claudia Russo vs. Krankenkasse

Claudia Russo ist Cannabispatientin. Die 43 Jahre alte Frau aus Minden kämpft seit Jahren gegen das Gesundheitssystem - oder besser: für ihre eigene Versorgung. Claudia Russo ist Krebs- und Schmerzpatientin und leidet außerdem unter einer PTBS (Posttraumatisches Belastungssyndrom), Depressionen, Schlaf- und Essstörungen. Seit einigen Jahren hat sie eine Ausnahmeerlaubnis der Bundesopiumstelle zum Erwerb von medizinischen Cannabisblüten aus der Apotheke. Und genau hier liegt der Knackpunkt: Sie darf die Medizin zwar erwerben, woher sie das Geld dafür nimmt - etwa 1100 Euro pro Monat - ist dem Staat egal.

Weil Claudia Russo zum wiederholten Male ihre Krankenkasse gebeten hatte, ihre Medikation zu bezahlen, diese aber immer ablehnte, kam es jetzt vor dem Sozialgericht Detmold zur Verhandlung. Leider mit ungutem Ausgang für die Patientin. Das Gericht hat nämlich entschieden, dass die Kasse die Cannabisblüten nicht zahlen muss.

Die Krankenkasse sehe keinen Anspruch auf Kostenübernahme der Therapiekosten, weil es sich bei Cannabismedizin um eine Bahndlung außerhalb des Regelfalles handele. Auf Deutsch: Wenn die Kassen nicht von gesetzes wegen zur Übernahme solcher Medizin bezwungen werden, fließt auch kein Geld für bedürftige Patienten. Und das Gericht hat zugunsten des Versicherers entschieden.

Das will der Anwalt von Claudia Russo so nicht hinnehmen und kündigte an, in Revision zu gehen bzw. Beschwerde gegen den Entscheid einzulegen. Ob die 43-Jährige in Zukunft mehr Erfolg in ihrem Verfahren hat, werden wir euch hier wissen lassen, sobald es Neuigkeiten gibt.

Lest den Artikel vom Westfalen-Blatt auf http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Lokales/Kreis-Minden-Luebbecke/Minden/2278536-Sozialgericht-Detmold-sieht-keinen-Anspruch-auf-Kostenuebernahme-Cannabispatientin-scheitert-im-Eilverfahren

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