Marschieren für Gerechtigkeit

Soft Secrets
26 Nov 2012

Am 11. August 2012 war es wieder einmal soweit: Auf dem Alexanderplatz hatten sich ab 13 Uhr Hunderte Menschen versammelt, um auf der Hanfparade unter dem Motto „Freiheit, Gesundheit, Gerechtigkeit!" für die Legalisierung von Cannabis zu demonstrieren.


Am 11. August 2012 war es wieder einmal soweit: Auf dem Alexanderplatz hatten sich ab 13 Uhr Hunderte Menschen versammelt, um auf der Hanfparade unter dem Motto „Freiheit, Gesundheit, Gerechtigkeit!" für die Legalisierung von Cannabis zu demonstrieren.

Am 11. August 2012 war es wieder einmal soweit: Auf dem Alexanderplatz hatten sich ab 13 Uhr Hunderte Menschen versammelt, um auf der Hanfparade unter dem Motto „Freiheit, Gesundheit, Gerechtigkeit!“ für die Legalisierung von Cannabis zu demonstrieren.

Emanuel Kotzian von den Piraten spricht zu uns.
Auch dieses Jahr war Steffen Geyer der Versammlungsleiter der Hanfparade, die Parade bildete den Abschluss seiner 100-tägigen Aktion Cannabiskultour (wir berichteten). Zur Auftaktkundgebung am Alex sprach Emanuel Kotzian von den Piraten, der bereits beim Hanftag ein Redner war. Hier war er in eine rechtswidrige Vorkontrolle der Polizeikräfte geraten und hatte beinahe seinen Vortrag nicht halten können. Sehr verärgert äußerte er, dass er gegen diese Rechtsbeugung klagen wird. Auf der Hanfparade erklärte er, dass die Klage eingereicht ist. Ob es daran lag, dass die Polizei sich weitgehend zurückgehalten hat, ist nun die Frage. Es gab auf der ganzen Veranstaltung neben vereinzelten Übergriffen auf offensiv kiffende Teilnehmer nur eine einzige Schikane: Den Patienten wurde ihr Recht auf Medizin untersagt, sie durften auf der Hanfparade 2012 nicht kiffen. Die Polizeikräfte haben sich somit angemaßt, die Gesetze für nichtig zu erklären, durch denen Patienten zugesichert wird, dass sie straffrei konsumieren dürfen. Steffen Geyer war zurecht verärgert. Es geht einfach zu weit,

Die Hanfparade zieht durch die Straßen.

wenn die Polizei nach Belieben Gesetze und Rechte für nichtig erklärt. Nach derAuftaktkundgebung formierten sich die Wagen mitsamt Demonstrationsteilnehmern und zogen mit schallender Musik die Straßen entlang. Waren es auf dem Alexanderplatz gute 1000 Menschen, die für ihre Rechte eintreten, so waren es auf den Straßen schnell über 4000 Demonstranten. Man stand inmitten der Massen und schaute nach vorne oder hinten: Nur Menschen, soweit man sehen konnte. Sprechchöre formierten sich und riefen: „Gebt das Hanf Frei“, ein Ausruf von Hans-Christian Ströbele auf einer früheren Hanfparade. Am Brandenburger Tor erwarteten die Demonstranten eine Bühne sowie diverse Infostände von Parteien, Organisationen und Firmen. Essen und Wasser wurde gegen Spenden abgegeben, da der Verkauf gerichtlich untersagt worden war. Gegen diese Einschränkung, die im Jahr 2011 die Abschlusskundgebung sehr schmälerte, wird bereits geklagt. Ein Erfolg ist in Sicht, und dann darf auf zukünftigen Hanfparaden wieder ein Markt mit Verkauf stattfinden. Soweit ist es 

Soweit das Auge reicht: Menschen!

jedoch noch nicht. Diverse Bands machten auf der Bühne Musik, und ihre Texte hörten sich immer wieder sehr sinnvoll an. Es ging hier weniger darum, Berühmtheiten zu locken. Es ging darum, Bands eine Chance zu geben, die sich mit der Thematik Cannabis auseinandersetzen. So passte diese musikalische Unterhaltung wie die Faust aufs Auge und viele der Demonstranten lauschten andächtig. Während der Wechsel der Bands traten noch Redner auf. Hervorzuheben ist, dass es Chibo Mertineit aus dem fernen Australien zu uns geschafft hat. Er lebt dort in dem Ort Nimbin, ein Ort, von dem viele Kiffer bereits gehört haben. Hierhin hat es viele alternative Aussteiger verschlagen, die sich eine Existenz aufgebaut haben. Sie haben dort die politische Mehrheit und so ist es ganz normal, dass ganz öffentlich gekifft wird. Es wird massiv Weed angebaut, und das ist kein Geheimnis. Man lebt in einem rechtsfreien Raum, wie auf einer Insel inmitten der Prohibition. Es macht Hoffnung, einen von wenigen freien Bürgern antreffen zu können, es macht Hoffnung auf die eigene Freiheit, die wir uns jedoch erkämpfen müssen. Die gesamte

Ein freier Bürger aus Nimbin, Australien!
Hanfparade 2012 verlief sehr friedlich. Viele Freaks, einfache Bürger, Patienten und Interessierte demonstrierten für ihr Recht auf Rausch, Medizin und Rohstoff und wurden durch die Polizeibeamten nicht daran gehindert. Liefen diese auf dem Hanftag im Mai neben den Demonstranten mit, so konnten die Beamten nur an Straßenkreuzungen und vor und hinter der Parade gesehen werden. Sie fielen praktisch nicht einmal auf und hielten sich weitgehend im Hintergrund. Es entstand eine sehr angenehme Atmosphäre, in der es Spaß machte, den Paradewagen hinterher zu tanzen. Die Besucher waren sehr zufrieden und werden in den kommenden Jahren garantiert wieder mit dabei sein. Wer die Möglichkeit hat, nach Berlin zu kommen, der sollte sich die Hanfparade 2013 nicht entgehen lassen. Diese wird noch größer und noch besser, es wird eine geile Party zum abfeiern!

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