Mediweed für Österreich?

Soft Secrets
05 Apr 2018

Österreich diskutiert über medizinisches Marijuana

In Österreich herrscht in Sachen Cannabis eine andersartige Politik als zum Beispiel in Deutschland und in der Schweiz. Zwar dürfen in dem Land Cannabispflanzen gezogen und gehalten sowie gehandelt werden, solange sie sich nicht in der Blüte befinden und als „Suchtgift“ missbraucht werden können. Auch Cannabissamen dürfen nach wie vor frei gehandelt werden, weil aus ihnen eben nicht unmittelbar ein Rauschmittel hergestellt werden kann. Medizinische Cannabispräparate hingegen gibt es nur in Form von pharmazeutischen Arzneimitteln bzw. Extrakten mit THC- und CBD-Anteil, zum Beispiel das halbsynthetisch hergestellte Dronabinol (reines THC). Jetzt wird nach einer parlamentarischen Medical Cannabis Bürgerinitiative, die insgesamt 10.000 Unterschriften zusammenbrachte, über die Einführung von medizinischen Cannabisblüten für Patienten diskutiert. Das berichteten diverse Medien, unter anderem der österreichische Standard und das Onlineportal Apotheke Adhoc am 4. April 2018. Medizinische Cannabisblüten seien aufgrund des pharmakologischen Gesamtprofils der Pflanze wirkungsvoller und günstiger als Monopräparate wie Dronabinol, das Patienten zwischen 600 und 800 Euro im Monat kostet und nur in Einzelfällen von den Krankenversicherungen bezahlt wird. Die Partei Liste Pilz vom Ex-Grünen Peter Pilz hat überdies einen Entschließungsantrag zur Liberalisierung von Cannabis in der Medizin eingereicht, um in puncto Medizinalcannabis endlich voran zu kommen. Allein die etwa 1,5 Millionen Schmerzpatienten Österreichs seien Grund genug, um medizinisches Marijuana freizugeben und zu legalisieren. Dagmar Belakowitsch von der FPÖ ist Gesundheitssprecherin und für einen ersten Einsatz der Cannabisblüten im klinischen Alltag. Eine Umsetzung wie in Deutschland müsse nicht angestrebt werden, insbesondere die vielen verweigerten Kostenübernahmen seitens der deutschen Krankenkassen müssten in Österreich keine Nachahmer finden. Bisher scheint es so auszusehen, dass die Forderung nach medizinischem Gras von keiner Partei wirklich abgelehnt wird – ob es tatsächlich dazu kommt, dass auch in Österreich demnächst medizinische Cannabisblüten über die Tresen der Apotheken wandern, bleibt abzuwarten. Lest den Artikel von Apotheke Adhoc auf https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/internationales/cannabis-auf-rezept-oesterreich-diskutiert/
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