Mein Gras kommt aus dem Wald - Guerillagrower Interview

Soft Secrets
07 Jul 2013

Liebe Leser, die Outdoorsaison hat begonnen, aber nicht jeder hat die Möglichkeit, im eigenem Garten oder auf dem Balkon zu growen, daher verschlägt es den einen oder anderen Grower auch mal in den Wald, so wie bei Erkan. Erkan ist leidenschaftlicher Kiffer, aber er sieht es nicht ein, anderen das Geld in den Rachen zu schmeißen. Auch weil er weiß, wie leicht Gras wächst, auch im kalten Deutschland. Wie und wo er sein Gras anbaut, erzählt uns Erkan im Interview.


Liebe Leser, die Outdoorsaison hat begonnen, aber nicht jeder hat die Möglichkeit, im eigenem Garten oder auf dem Balkon zu growen, daher verschlägt es den einen oder anderen Grower auch mal in den Wald, so wie bei Erkan. Erkan ist leidenschaftlicher Kiffer, aber er sieht es nicht ein, anderen das Geld in den Rachen zu schmeißen. Auch weil er weiß, wie leicht Gras wächst, auch im kalten Deutschland. Wie und wo er sein Gras anbaut, erzählt uns Erkan im Interview.

Liebe Leser, die Outdoorsaison hat begonnen, aber nicht jeder hat die Möglichkeit, im eigenem Garten oder auf dem Balkon zu growen, daher verschlägt es den einen oder anderen Grower auch mal in den Wald, so wie bei Erkan. Erkan ist leidenschaftlicher Kiffer, aber er sieht es nicht ein, anderen das Geld in den Rachen zu schmeißen. Auch weil er weiß, wie leicht Gras wächst, auch im kalten Deutschland. Wie und wo er sein Gras anbaut, erzählt uns Erkan im Interview.

Wie gehst du vor wenn du Outdoor growst?

Erkan: Als erstes suche ich mir im Wald eine geeignete Stelle. Sie muss schwer erreichbar sein, wenn möglich durch Brennnesseln und Brombeersträucher, weit weg von allen Spaziergängern.

Dort suche ich mir eine kleine Lichtung, gleichzeitig achte ich auch immer darauf, was für Zeigerpflanzen dort in der Umgebung wachsen. Zeigerpflanzen sind ein guter Indikator für den Boden. Sie haben nur eine geringe Toleranz auf Veränderungen ihrer Lebensbedingungen.

Funktioniert das gut?

Erkan: Doch, ich muss sagen, dass ich mir eine Menge Arbeit sparen kann durch die kleinen Helferpflanzen. So muss ich nicht immer erst den Klappspaten auspacken, was vielleicht auch zu auffällig werden könnte. Man weiß ja nie, ob man auch wirklich alleine im Wald ist. Anfangs reichen mir die Zeigerpflanzen für stickstoffreichen Boden, wie z. B. das Klettenlabkraut oder die Brennnessel. Das Hornkraut und der Ackerfuchsschwanz wachsen z. B. auf stickstoffarmem Boden. Es gibt eine Menge Zeigerpflanzen, zu viele um sie jetzt alle aufzuzählen.

Wie reagierst du, wenn der Förster dich sehen sollte und fragt, was du in dieser menschenverlassenen Gegend tust?

Erkan: Für diesen Notfall habe ich immer ein Kräuter- oder Pilzbuch dabei, kommt auf die Jahreszeit an. Ausreden gibt es ja genügend, wie z. B. auch Geocaching im Wald oder Vogelliebhaber. Wichtig ist immer,  sich schon vorher eine passende Ausrede auszudenken und diese auch zu verinnerlichen, bis du fast selbst daran glaubst.

Wie gehst du dann weiter vor?

Erkan: Nachdem ich eine kleine Lichtung mit den richtigen Zeigerpflanzen gefunden habe, kommt der Klappspaten zum Einsatz. Ich grabe ein Loch von 40 cm Tiefe und begutachte die Erde. Es fängt schon beim Buddeln an, hier bemerke ich schon, ob die Erde zu steinig oder zu lehmig ist.

Oftmals habe ich auch Stellen gefunden, wo nach 20 cm lockerem Waldboden sofort harter Lehmboden kam. Solche Stellen sind besser zu meiden, denn hier wäre der Schimmel schon vorprogrammiert. Später nehme ich etwas von dieser ausgebuddelten Erde in meine Handfläche und drücke sie wie einen Kloß zusammen. Nach dem Öffnen sollte es bei guter Erde auch ein Kloß bleiben, der nach einem leichtem Druck locker und flockig zerfällt. Wenn die Kugel nicht  auseinanderfällt, könnte das ein Hinweis auf zu viel Lehm im Boden sein, hier würde ich Lavagranulat zur Lockerung verwenden. Aber für jeden Boden gibt es auch die entsprechenden Zuschlagstoffe. Ich verwende z. B. immer Dolomitkalk in Pulverform um den pH-Wert zu stabilisieren. Meine Erfahrungen haben mir aber gezeigt, dass, wenn die Stelle super ist, die Erde aber nicht, es einfacher ist, das ganze Loch mit guter Gartenerde zu befüllen.

Meinst du nicht, das ist etwas auffällig mit einem Sack Erde durch den Wald zu fahren?

Erkan: Ja, aber wenn du die verschiedensten Zuschlagstoffe an- schleppen musst, kommt es auf dasselbe raus. Außerdem kann man die Erde auch im Rucksack transportieren, es muss ja nicht alles an einem Tag erledigt werden. Es ist sowieso besser, wenn man sich einen neuen Platz zu den verschiedensten Tageszeiten anschaut. Ich achte auf neuen Müll, Fußabdrücke oder auch zertretenes Unkraut. Eigentlich auf jede Veränderung und hinterlasse selbst so wenig Spuren wie möglich.

Man merkt, du machst das nicht zum erstenmal. Wann fängst du denn an, deine Pflanzen auszusäen, und wieviel baust du jedes Jahr an?

Erkan: Also Anfangs habe ich nur Samenpflanzen ausgesetzt, und die musste ich auch erst Ende April, Anfang Mai zuhause im Zimmergewächshaus aussäen. Mittlerweile aber fange ich Ende Januar schon an, ein paar weibliche Outdoorsamen, meist nicht mehr als drei, auszusäen. Diese ziehe ich mir dann bis Mitte April daheim unter einer 250-W-Metallhalogendampflampe groß. Davon schneide ich dann jeweils 8 bis 10 Stecklinge, die dann wieder bis Ende Mai zu kräftigen Pflänzchen heranwachsen.

Welche Sorten baust du an?

Erkan: Alles, was vor dem 30. September erntereif ist. Was bringt mir eine hammergeile Sorte, die bis November blüht, bis dahin ist alles verschimmelt. Meist nehme ich eine Outdoor-Sorte von K. C. Brain aus den Niederlanden, dieses Jahr habe ich mich für die „Leda Uno“ entschieden. Zusätzlich möchte ich im Sommer noch ein paar Automatik-Seeds testen. 

Verwendest du irgendwelche Hilfsmittel, wie z. B. pH- oder EC-Messgeräte, Dünger oder sonstiges Zubehör?

Erkan: Ja, ich benutzte ein pH-Messgerät, weil wir hier einen sehr hohen pH-Wert von 7,7 haben –und Wurzelhormone. Dünger bekommen sie bei mir zuhause noch keinen, weil sie ja noch von der neuen Erde gut versorgt sind. Erst draußen gebe ich ihnen einen Bio-Langzeitdünger. Den gibt es ja schon fertig von einigen Firmen.

Genial, wann pflanzt du sie dann endgültig ins Freie?

Erkan: Die Muttis pflanze ich schon Mitte Mai raus, wenige Tage vorher beschneide ich sie nochmal gründlich. Die Stecklinge  kommen erst gegen Ende Mai raus. Sobald die Pflanzen draußen eingepflanzt werden, bekommen sie noch etwas Langzeitdünger. Im erstem Monat gieße ich sie zweimal, später nur im Notfall bei zu langen Regenausfällen.

Den Rest überlässt du der Natur?

Erkan: Ja, wie schon gesagt, halte ich mich so wenig wie möglich bei den Pflanzen auf. Zur Sicherheit teile ich meine Pflanzen immer auf zwei, drei verschiedene Plätze auf, falls an einer Stelle mal etwas schiefgehen sollte.

Wie viel erntest du im Durchschnitt pro Saison?

Erkan: Letztes Jahr waren es 720 Gramm. Das Jahr davor wegen Schimmel nur etwas über 400. Aber bis jetzt hat es für mich immer gereicht.

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