Myrcen steigert die THC-Wirkung - Macht die Mango breiter?

Soft Secrets
09 Jul 2018
Die Marijuanablüte ist ein Wirkstoff-Cocktail. Viele achten nur auf den THC-Gehalt und blenden andere Cannabinoide und auch die Terpene wie das Myrcen aus. Dabei sind nicht allein der Geruch oder Geschmack von unterschiedlichen Strains auf diesen Wirkstoff-Cocktail zurückzuführen. Auch die spezifische Wirkung eines Strains entsteht aus der Matrix vieler Wirkstoffe. Die Terpene haben eine Wirkung, auch eine medizinische, und rücken mit der Cannabisregulierung in einigen Erdteilen immer mehr in den Fokus der Wissenschaft. Diese Terpene werden als Reinstoff oder auch kombiniert mit anderen Substanzen auf ihre Wirkung erforscht. Myrcen ist das Terpen, welches häufig mit dem höchsten Anteil innerhalb der Terpene der Marijuanablüte enthalten ist. Myrcen macht in einigen Strains bis zu 50 % aller Terpene aus. [caption id="attachment_6301" align="alignnone" width="500"]Myrcen steigert die THC-Wirkung - Macht die Mango breiter? Vor dem Rauchen Mangos essen[/caption] Was genau hat das mit Mangos zu tun und warum machen diese uns bekiffter? Myrcen hat zusammen mit THC und CBD eine schmerzstillende Wirkung und wirkt zusammen mit THC und CBN sedierend. Es wird die THC-Wirkung verstärkt und prägt sich wie bei einer Indica aus. Weiterhin bildet dieses Monoterpen einen erdigen Geruch, der auch an Moschus oder Gewürznelken erinnert. Wenn der Weinkenner vor dem Probieren mit dem Geruch schon eine Vorstellung vom Wein hat, so geht es Stonern mit ihren Marijuanablüten nicht anders. Und genau dieses Terpen ist nicht allein in einigen guten Marijuanastrains in höheren Konzentrationen enthalten, sondern auch in einigen Früchten oder Pflanzen. Mangos gehören dazu, gerade in überreifen Mangos kann die Konzentration von Myrcen besonders hoch sein. Die Mango wird mindestens eine halbe, besser eine Stunde vor dem Marijuanakonsum verzehrt. Gegessenes Myrcen braucht etwas, bis es über die Verdauung ins Blut gelangt. Hier soll es die Bluthirnschranke für das THC frei machen, damit dieses schneller, länger und zugleich intensiver wirken kann. [caption id="attachment_6302" align="alignnone" width="500"]Myrcen steigert die THC-Wirkung - Macht die Mango breiter? Halbzeit[/caption] Wer Hanfbutter macht und Brownies backt, der kann bei den Cannabinoiden mit einer verzögerten Wirkung rechnen und die Mango am besten direkt mit dem Brownie verzehren. Der Konsument darf sich aber auch nicht zu viel davon versprechen. Bei einigen mag es einen großen Unterschied machen, bei anderen vielleicht keinen, da jeder Mensch anders reagiert oder auch etwas anderes möchte. Demnach gibt es auch Potheads, bei denen alles gleich wirkt, die wirklich nach dem THC-Gehalt gehen könnten und andere, die nur mit gewissenhaft ausgesuchten Strains ihren perfekten Abend erleben werden. Wer eine starke Indica-Wirkung nicht möchte, der sollte auf die Mango verzichten. Myrcen ist nicht allein in Mangos, sondern in vielen Pflanzen enthalten. Neben Cannabis kommt es im Ingwer, in Minze, Fenchel, Estragon, Dill, Engelwurz, Beifuß, Kümmel, Hopfen und auch in Kiefern vor. Dennoch wird in einschlägigen Kreisen die Mango empfohlen, obwohl sich Myrcen genau wie andere Terpene inzwischen auch in „Edible-Quality“ im Internet bestellen lässt. Der Anwender muss jedoch vorsichtig sein, da es bei Terpenen eine tödliche Dosis gibt. Der Wert für Myrcen wird mit fünf Milligramm pro Kilo Körpergewicht angegeben. [caption id="attachment_6303" align="alignnone" width="500"]Myrcen steigert die THC-Wirkung - Macht die Mango breiter? Gegen Kifferparanoia schwarzen Pfeffer kauen[/caption] Warum werden nicht solche Reinstoffe anstelle der Mangos empfohlen? Die Substanzen entfalten ihr Potenzial als Wirkstoffcocktail. Möglicherweise ermöglichen die Vitamine und weiteren Inhaltsstoffe der Mangos eine bessere und effektivere Wirkung. Nur weil ein Reinstoff viel mehr Wirkstoff enthält, heißt das nicht, dass er auch vom Körper aufgenommen wird. Jeder Nähr- oder Wirkstoff muss zugleich eine hohe Bioverfügbarkeit haben, die bei Obst und Gemüse gegeben ist, bei vielen künstlich hergestellten Stoffen hingegen nicht. Myrcen kann nicht nur als typisches Cannabis-Terpen eine Cocktailwirkung mit einigen Cannabinoiden eingehen. Im Schwarzen Pfeffer sind einige Terpene enthalten. Cannabisliebhaber kennen gewiss Limonen oder Alpha- und Beta-Caryophyllen, die im Schwarzen Pfeffer neben weiteren Terpenen und dem Alkaloid Piperin eine Rolle spielen. Zwei bis drei Körner des Schwarzen Pfeffers kauen, hilft den meisten gegen Kiffer-Paranoia. Wer ständig an dieser Kifferparanoia leidet, kann vor dem Marijuanakonsum ein Korn schwarzen Pfeffers kauen, da dessen Wirkstoffe ebenfalls erst bis ins Blut vordringen müssen. Sollte die Mango als zu stark empfunden werden, kann etwas schwarzer Pfeffer helfen. [caption id="attachment_6304" align="alignnone" width="500"]Myrcen steigert die THC-Wirkung - Macht die Mango breiter? Myrcen drückt das THC ins Indica-Feeling[/caption] Wer selber ein paar Pflanzen anbaut, der hat in diesen neben den Cannabinoiden auch Terpene und weitere Inhaltsstoffe, welche die Wirkung beeinflussen und an sich kein High auslösen. Viele entscheidende Terpene haben ihren Siedepunkt erst bei deutlich über 100 Grad, verflüchtigen sich aber genau wie Wasser mit der Zeit. Wenn der Growraum nicht zur Überhitzung neigt und die Trocknung bei Temperaturen mit rund 20 Grad erfolgt, dann muss nur noch trocken, dunkel, kühl und luftdicht gelagert werden, um den Geruch, den Geschmack und die „Cocktailwirkung“ gut erhalten zu können. Text: Robert B.
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