Offener Brief an Gesundheitsminister

Soft Secrets
08 Sep 2017

Der Deutsche Hanfverband (DHV) hat in Person dessen Geschäftsführers Georg Wurth einen offenen Brief an den Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) verfasst.


Offener Brief des Hanfverbands an Hermann Gröhe

Das berichtete der DHV auf seiner Website am 7. September 2017. Darin fordert Wurth den Chef des Bundesgesundheitsamts auf, das Gesetz zum Umgang mit Cannabis als Medizin zu konkretisieren und es damit für Patienten, die seit Installation der neuen Rechtssituation am 10. März dieses Jahres nur noch mehr leiden müssen als vorher, gerechter und praktikabler zu machen. Hier einige aussagekräftige Zitate aus dem offenen Brief: "Das Gesetz zu Cannabis als Medizin machte tausenden Patienten in Deutschland große Hoffnungen. Hoffnung, weil nun endlich eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen möglich werden sollte.

Patienten, die über eine Ausnahmegenehmigung für die Behandlung mit medizinischem Cannabis verfügten, konnten sich angesichts der hohen Kosten ihre Medizin oft kaum leisten. Manche verschuldeten sich privat, um ihre Therapie fortsetzen zu können. Andere sahen sich dazu genötigt, auf dem unregulierten Schwarzmarkt das ihnen helfende Cannabis zu erwerben oder selbst Cannabis anzubauen.

Damit sollte Schluss sein – dennoch ist nach knapp fünf Monaten die Hoffnung vieler Patienten auf eine grundlegende Verbesserung verflogen, welche sie bei der Bekanntmachung des Gesetzes Mitte März hatten." Zum Hintergrund: Selbst die guten tausend Patienten, die eine Ausnahmeerlaubnis von der Bundesopiumstelle für den Erwerb von Medizinalcannabis besaßen, sind nun in den meisten Fällen die Gelackmeierten.

Obwohl sie von der obersten Gesundheitsbehörde des Landes eine Genehmigung hatten, weigern sich viele Krankenkassen, die Kosten für deren Cannabismedizin zu bezahlen. Weiter im Text von Georg Wurth: "Der Deutsche Hanfverband kritisiert die schleppende Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen, die hohen Preise für Medizinalhanf in den Apotheken sowie den akuten Lieferengpass, der die immer größer werdende Zahl von deutschen Cannabispatienten von der Fortsetzung ihrer Therapie abhält. Die Bundesregierung und das Bundesgesundheitsministerium müssen hier dringend nachbessern!

Die Situation ist für Patienten, Ärzte und Apotheker untragbar und wird, sollte sich hier nicht schnell etwas ändern, letztendlich wieder genau zu einem Szenario führen, welches mit diesem Gesetz verhindert werden sollte: Patienten werden wieder in die Illegalität gedrängt und werden mittel- bis langfristig mittels Eigenanbau die Versorgung in die eigenen Hände nehmen! Der Deutsche Hanfverband fordert das Bundesgesundheitsministerium und die Bundesregierung dazu auf, die Krankenkassen zu verpflichten, die Therapiefreiheit und Therapieverantwortung der Ärzte zu respektieren, die Austherapiertheit von Patienten zu achten und wirklich nur in begründeten Einzelfällen die Kostenübernahme zu verweigern.

Patienten, die nachweislich positive Erfahrungen mit medizinischem Cannabis gemacht haben, können nicht mit Nebelkerzen wie dem Zweifeln der Krankenkassen an der medizinischen Wirksamkeit abgespeist werden. Apotheker von den unnötigen Prüfungen des versiegelten und bereits geprüften eintreffenden Medizinalhanfs zu entbinden und so die Preise für medizinisches Cannabis von aktuell 25 Euro pro Gramm auf ein niedrigeres Preisniveau zu senken. die Lizenzvergabe für den Medizinalhanfanbau in Deutschland angesichts der aktuellen totalen Abhängigkeit von ausländischen Importen und der immer weiter steigenden Anzahl deutscher Cannabispatienten massiv auszuweiten.

Die von der Cannabisagentur geplante Produktionsmenge wird schon bei der aktuellen Zahl der Patienten nicht ausreichen. Hier müssen dringend weitere Anbaulizenzen zeitnah vergeben werden, um die medizinische Versorgungssicherheit der Patienten garantieren zu können. die Möglichkeit der Selbstversorgung durch Eigenanbau erneut zu prüfen." Wollen wir hoffen, dass der Brief zumindest ein wenig Signalwirkung hat - viel Hoffnung bleibt uns allerdings nicht. Der Kampf gegen Windmühlen geht also voraussichtlich weiter.

Lest den gesamten offenen Brief des DHV auf https://hanfverband.de/nachrichten/blog/offener-brief-an-groehe-fehler-bei-cannabis-als-medizin-beheben

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