Oregon entschärft Drogenpolitik

Soft Secrets
17 Jul 2017

US-Bundesstaat Oregon will seine Drogengesetze ändern

Wer im US-amerikanischen Bundesstaat Oregon demnächst mit Eigenbedarfsmengen diverser psychoaktiver Substanzen erwischt wird, muss nicht mehr unbedingt hinter Gitter wandern. Das berichtete die Tageszeitung Washington Post am 11. Juli 2017. Das heißt: Personen, die zum ersten Mal wegen verbotener Drogen auffällig werden - die Washington Post nennt als Beispiele Heroin, Methamphetamin, Kokain und andere "illegale Drogen" -, sollen entweder deutlich kürzer als bisher verknackt oder aber direkt mit entsprechenden therapeutischen und medizinischen Maßnahmen versorgt werden. Drogenvergehen sollen dann nicht mehr als Straftat, sondern nur noch als Ordnungswidrigkeiten geahndet werden. Ein entsprechendes Gesetz, das die neue Ausrichtung stützen soll, ist in der ersten Juliwoche vom Gesetzgeber Oregons formuliert worden. Oregon will also wieder einmal Vorreiter in Sachen Drogenkriminalisierung werden. Denn man darf nicht vergessen: Oregon war einer der ersten Bundesstaaten, die damals die Cannabisgesetze lockerten, jetzt zieht sich die Geschichte hoffentlich wie ein roter Faden weiter. Senatorin Jackie Winters ist der Ansicht, dass es mehr Sinn bringe, drogensüchtige Menschen zu therapieren als sie ins Gefängnis zu werfen. Immerhin würden ständig mehr Gefängnisbetten benötigt, weil so viele Menschen wegen Drogenbesitzes eingebuchtet werden. Außerdem gehe mit den Gesetzen des Kriegs gegen die Drogen auch jede Menge Rassismus einher. So würden in den USA zum Beispiel Afroamerikaner und andere Minderheiten häufiger und meist auch schärfer wegen Drogenbesitzes oder -konsums bestraft als andere Personen. In Oregon sind es doppelt so viele Schwarze wie Hellhäutige, die wegen Betäubungsmitteldelikten verurteilt werden, obgleich die Zahl der Drogennutzer in beiden Gruppen etwa gleich hoch ist. Mit einer Entkriminalisierung des Besitzes von geringfügigen Mengen illegalisierter Drogen ist der Gesellschaft damit in mehrfacher Hinsicht geholfen - auch bei der Bekämpfung von rassistischen Tendenzen, die unerhörterweise immer noch nicht obsolet sind. Kevin Campbell, Polizist und Direktor der "Oregon Association Chiefs of Police", unterstützt die Gesetzesneuerung, was bemerkenswert ist. Campbell ist ebenfalls der Meinung, dass suchtkranke Menschen zu häufig in die Fänge der Justiz geraten und erst damit zu Kriminellen gemacht werden. Lest den Artikel der Washington Post auf https://www.washingtonpost.com/news/post-nation/wp/2017/07/11/oregon-legislature-passes-bill-decriminalizing-heroin-cocaine-meth-possession-hoping-to-curb-mass-incarceration/?utm_term=.206a960aaeed
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