Outdoor Growing, Stecklinge nehmen

Auch für den Outdoor Grower hat es Vorteile, wenn er mit Stecklingen arbeiten kann. Bereits beim Auspflanzen weiß man, welche Qualität einen erwartet. Jede Pflanze wird die gleichen Eigenschaften haben. Die investierte Mühe muss sich demnach lohnen.

Auch für den Outdoor Grower hat es Vorteile, wenn er mit Stecklingen arbeiten kann. Bereits beim Auspflanzen weiß man, welche Qualität einen erwartet. Jede Pflanze wird die gleichen Eigenschaften haben. Die investierte Mühe muss sich demnach lohnen.

Ihr habt leider keinen, der euch mit guten Outdorstecklingen versorgt und ihr habt auch nicht die Möglichkeit, 50 Pflanzen zu setzen, damit ihr am Ende des Jahres noch fünf bis zehn über haltet, die weiblich sind und nicht zerstört wurden? Ihr habt es satt, dass die eine Pflanze richtig gut geworden ist und die anderen weniger leckeres Gras haben?

Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, euch eure Stecklinge einfach selber zu nehmen? Wie das geht will ich euch schnell erklären:

So können eure Outdoorstecklinge aussehen. Ihr könnt sie sogar auf der Steinwolle weiter wachsen lassen um dann den ganzen Trieb wieder als Steckling zu nehmen. Somit braucht ihr nur eine kleine Stecklingsbox und spart eine Menge Platz. Aber schöner ist es, eine kleine Mutterpflanze in Erde heran zu ziehen.

In Juni oder Juli, wenn die Pflanzen noch nicht blühen, nehmt ihr von jeder eurer Outdoorpflanzen zwei Stecklinge, zwei, weil einer eingehen könnte. Diese Stecklinge behandelt ihr nun umgehend mit Nehmöl oder mit einem über den Wuchssaft wirkenden Spritzmittel für Obst und Gemüse, ihr fangt euch mit den Stecklingen sonst garantiert ein paar Schädlinge ein. Diese Stecklinge müsst ihr nun indoor bewurzeln. Ihr habt aber kein Zelt und könnt auch keins stellen? Das allerdings ist ein Problem. Könnt ihr denn wenigstens einen alten Kleiderschrank vom Sperrmüll stellen? (Wenn Schrauben fehlen einfach anwinkeln.)

Ein Freund von uns hat ein paar Pflanzen im Schrank, den er ohne Lüftung mit einer Energiesparröhre betreibt, das ist zwar nicht optimal, aber es geht. Aber am optimalsten ist es, wenn ihr ein Zelt habt und die Stecklinge in diesem heran ziehen könnt. Nun zieht ihr von jeder Outdoorpflanze einen Steckling hoch, ihr müsst ihn zurück schneiden oder von diesem erneut Stecklinge nehmen, wenn euch der Platz ausgeht, aber es geht. Im August könnt ihr dann die männlichen und zwittrigen Pflanzen bereits aussortieren.

Wenn ihr das Outdoorgras geerntet habt, dann habt ihr eine Vorstellung davon, welche Pflanze am meisten Masse gebracht hat. Wenn die Blüten dann trocken sind, könnt ihr sie testen und werdet vermutlich für eine oder zwei der Pflanzen eine Vorliebe finden. Dieses sind nun die Genetiken, die ihr überwintern müsst, alle anderen Pflanzen könnt ihr entsorgen. Wenn ihr Strom sparen wollt, dann verwendet von vorn herein nur eine 150 Watt Armatur für euer Zelt. 250 Watt sind zwar besser aber 150 werden reichen.

Ihr müsst die Pflanze immer wieder zurück schneiden und wenn diese nicht mehr kräftig wachsen will nehmt ihr neue Stecklinge und entsorgt die alten Pflanzen. Zum April könnt ihr dann einige Stecklinge zu Mutterpflanzen heran ziehen, um genügend Stecklinge nehmen zu können. Im April könnt ihr somit beginnen, die Stecklinge zu nehmen und die Stecklinge, die ihr nicht braucht, könnt ihr sogar verschenken. Die allermeisten professionellen Grower arbeiten gerne mit Stecklingen, um durch diese weniger Ausfälle und ein komplett hochwertiges Produkt zu erzielen.

Selbst wenn ihr die Genetik nicht überwintern wollt, kann es hilfreich sein, Stecklinge nehmen zu können. Zuerst einmal habt ihr die Stecklinge gekauft und diese nehmen fast den gesamten Raum ein. Vermutlich habt ihr deswegen nur so wenige gekauft. Oder ihr habt halt Saatpflanzen stehen, so wie es in den meisten Fällen ist, aber auch diese sind teuer. Anfang Mai, also kurz bevor ihr die Pflanzen nach draußen setzt, nehmt ihr entweder den obersten Trieb oder/und die untersten Triebe als Stecklinge. Mitte Mai, wenn ihr alle Pflanzen raus gesetzt habt, sind die Stecklinge dann durch gewurzelt und können den Platz der vorherigen Pflanzen einnehmen. Somit zieht ihr nun diese Jungpflanzen heran, um sie Mitte Juni noch raus zu setzen, vielleicht in ein Maisfeld. Somit könnt ihr eure Kapazität doppelt nutzen und spart Geld für Stecklinge oder Saat. Wenn ihr es genau wissen wollt, dann könnt ihr nun mit je einem Steckling von jeder Pflanze auch die Blüte einleiten, dann wist ihr bereits Ende Juni, um welche Pflanzen ihr euch sorgen müsst und welche weg können und habt schneller etwas Gras fertig.

Zu sehen ist eine wunderschöne indoor Pflanze, die auch draußen sehr gut gedeiht. Aber was ist das alles wert, wenn sie dann mit der Blüte nicht fertig wird?

Was gibt es sonst noch zu beachten? Schädlinge? Normalerweise werden Schädlinge euch outdoor wenig Probleme bereiten. Hanf wächst selbst in Monokulturen ohne Insektizide oder Pestizide. Wohl aber können Schnecken eure gesamten Jungpflanzen nieder fressen und das werdet ihr wohl kaum wollen. In dem gewerblichen Gemüseanbau wird z.B. mit Schneckenkorn gearbeitet, das zu den Pflanzen auf dem Boden ausgebracht wird. Ihr könnt dieses ebenfalls machen, um den Übeltätern zuvor zu kommen. Zudem sollte direkt am Pflanzstiel keine Vegetation sondern nur blanke Erde sein. Andere Schädlinge oder Krankheiten werden im Freiland meistens nicht zum Problem, wohl aber kann Wildfrass gefährlich werden Wenn die Pflanze grösser ist würde sie wenigstens nicht mehr ganz abgefressen werden, somit sind größere Pflanzen nicht zu schützen. Aber was gibt es sonst noch für Probleme? Ein Problem, gegen das ihr fast wehrlos seid, ist der Blütenschimmel. Wenn die Pflanzen lange blühen und es im Herbst fies nass kalt ist, dann beginnen empfindliche Gräser damit, dass die Blüten verschimmeln. Dagegen gibt es keine Spritzmittel oder Nutzorganismen. Ihr müsst eure Pflanzen in diesem Stadium halt gründlich beobachten. Wenn Schimmel auftritt kann es angebracht sein, die großen Blüten bereits zu ernten, die kleinen sind weniger Schimmelempfindlich. Wenn ihr aber ein wenig Zeit habt, dann könnt ihr aus den großen Blüten auch einzelne Knollen heraus nehmen, so dass der Rest der Blüte luftig zurück bleibt. Ihr nehmt einfach jede zweite Knolle heraus, damit die anderen Luft zum atmen haben und nun richtig reifen können. Dieses ist aber mit Arbeit verbunden und wenn eure Pflanze drei Meter hoch ist kommt ihr auch nicht an die obersten Buds.