Schon wieder ein Modellprojekt in Berlin geplant

Berlin will Cannabis kontrolliert abgeben

Der Senat von Berlin will erneut einen Antrag auf ein Modellprojekt zur kontrollierten Abgabe von Cannabis an erwachsene Personen stellen. Vergangene Vorstöße - auch von anderen Städten und Gemeinden Deutschlands - waren vom zuständigen Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn mit Verweis auf die Gesetzeslage bisher immer abglehnt worden.

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Der Berliner Senat plant ein zweijähriges Modellprojekt, das von der rot-rot-grünen Koalition begleitet werden soll. Ziel ist es, herauszufinden, wie die Abgabe von Cannabisprodukten über spezialisierte Abgabestellen (zum Beispiel Apotheken) an Erwachsene sich in der Praxis auswirken würde. Catherina Pieroth ist Berliner Sprecherin für Gesundheits- und Drogenpolitik und verlautbarte über die Presse, dass sie das geplante Modellprojekt nicht als präventive Maßnahme sehe, sondern als Maßnahme zur Enttabuisierung des Cannabisgebrauchs. Sollte der Modellversuch tatsächlich in die Tat umgesetzt werden können, so bedeutet das nicht, dass alle erwachsenen Einwohner Berlins einfach Cannabis kaufen können. Geplant ist, eine vergleichsweise kleine Gruppe von Probanden zu rekrutieren, die dieses Privileg dann für zwei Jahre genießt. Mit einer kontrollierten Abgabe könne, so Pieroth, erstens ein Jugendschutz umgesetzt werden, der mit dem Schwarzmarkt zurzeit eben nicht besteht. Zusätzlich bedeute die kontrollierte Abgabe auch Transparenz, denn das in Verkehr gebrachte Cannabis würde auf seine Inhaltsstoffe und damit auf Reinheit und Potenz geprüft werden - ein Punkt, der ebenfalls unter den Bedingungen eines illegalen Markts nicht gegeben ist. Selbst die Opposition sieht dies realistisch. So ist beispielsweise Niklas Schrader (FDP) der Überzeugung, dass die Kriminalisierung keinerlei präventive Maßnahmen erlaube. Eine entsprechende Entkriminalisierung stünde weder für eine freie Verfügbarkeit für alle, noch bedeute sie, dass Cannabis und Cannabiskonsum verharmlost würden. Vermutlich wird die Bundesopiumstelle innerhalb des BfArM den Antrag wieder einmal ablehnen. Doch werden die stetigen Anträge auf solche Modellversuche gesamtgesellschaftlich und auf längere Sicht etwas bringen. Denn steter Tropfen höhlt den Stein. Und die Tendenz geht auch in Deutschland ganz klar in Richtung Liberalisierung. Wir sind auf dem richtigen Weg. Hier geht es zu einem Artikel zum Thema des Faze Magazins: https://www.fazemag.de/kontrollierte-cannabis-abgabe-an-erwachsene-in-berlin-geplant/?fbclid=IwAR1PvMdZ5i7hfPsUO1HEikLYHaAAx_w8943aXP0tPt5YmEhyZeStI-9hKso