Soft Secrets

Soft Secrets
06 Jun 2012

Soft Secrets rühmt sich einer Gesamtauflage von über einer Million Exemplare jährlich und ist damit, in acht Sprachen übersetzt, ohne Zweifel die wichtigste und weltweit erfolgreichste Fachzeitschrift auf dem Gebiet des Cannabis. Diese kostenlose Zweimonatszeitschrift ist nun schon auf allen Kontinenten verbreitet und ihre digitale Version wird täglich von Anhängern aus der ganzen Welt heruntergeladen. Nur wenige wissen, dass Soft Secrets in seinen Anfängen als eine Art kleine, für den Club der Besucher des ersten Growshops der Welt, das „Positronics“ in Amsterdam reservierte Zeitung entstanden war. Erst als der Hanf-Unternehmer Boy Ramsahai die Zeitung erwarb und Cliff Cremer als Chefredakteur einstellte, erlebte die Zeitschrift eine konstante und weltweite Expansion. Lassen wir die Geburt der nunmehr legendären Zeitschrift Soft Secrets noch einmal Revue passieren.


Die legendären Pioniere der internationalen Cannabis-Gemeinschaft (von links nach rechts): Soma, Wernard Bruining, Old Ed und Ed Rosenthal

Amsterdam, 1985. Die Zucht von Marihuana-Pflanzen ist eine Tätigkeit, der in Europa nur sehr sporadisch nachgegangen wird. Nur eine kleine Gruppe von Cannaibs-Pionieren kümmert sich in der Stadt Amsterdam darum. Im Speziellen handelt es sich dabei um eine Gruppe von begeisterten Amateur-Landwirten unter der Anführung von Wenard Bruining, einem Hippie und Idealisten, der im Jahr 1975 den ersten Coffeeshop von Amsterdam, nämlich das „Mellow Yellow“ eröffnete (es ist nicht das gleiche Mellow Yellow das es heute in Amsterdam gibt – A.d.R.). Die holländische Regierung hatte in den Siebzigerjahren die berühmte „Toleranz-Politik“ eingeführt, wodurch der Verkauf von leichten Drogen legalisiert wurde. Eine hervorragende Politik, sodass sich die Märkte der leichten und der schweren Drogen trennten, da die Verbraucher, die in ihrer Freizeit Cannabis verwendeten nicht mehr zum kriminellen Ambiente gehörten, nur weil sie Haschisch oder Gras kauften. Die Toleranz-Politik hat den Weg für die Entstehung unzähliger Coffeeshops in den Niederlanden geebnet. Natürlich mussten all diese Läden gut versorgt sein. In den Siebziger- und Achtzigerjahren erfolgte die Versorgung noch über massiven Import von Gras aus Ländern wie Kolumbien und Thailand und von Haschisch aus Ländern wie Marokko, dem Libanon und Afghanistan. So positiv die Toleranzpolitik auch sein mag, einen Schwachpunkt weist sie jedoch auf: Die sogenannte Regelung der „Back Door” der Coffeeshops. Die holländischen Politiker legten in all ihrer Weisheit fest, dass die Coffeeshops zum Verkauf von Gras und Haschisch berechtigt sind, aber nicht zu deren Kauf. Eine eigenartige Art, um das Gesetz zu umgehen, die es auch heutzutage noch gibt. Da des Coffeeshops der Kauf von Gras und Haschisch von Personen vorgeworfen wurde, die gemäß dem holländischen Gesetz anerkannte „Verbrecher“ sind, wird immer ein Hauch von Kriminalität über dieser Tätigkeit schweben. 

Der Soft Secrets-Chefredakteur Cliff Cremer während des Highlife Cups 2011

Wenard Bruining ist jedoch überzeugt, dass die Dinge sich ändern können. Das Gras im eigenen Land zu züchten ist die beste und sicherste Lösung, anstatt auf Importe zurückzugreifen. Im Jahr 1984 öffnete in Amsterdam der erste Growshop der Welt seine Pforten, das „Positronics“. Langsam aber unvermeidbar begann die heimische Zucht und wurde bei den Cannabis-Rauchern in Amsterdam zu einer beliebten Methode, da das aus der eigenen Pflanze gewonnene Gras viel besser war als  der Müll, der aus Thailand oder Kolumbien importiert wurde. Wenard Bruining erlernte die Techniken für die Indoor-Zucht der Pflanzen und griff dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit Old Ed zurück, ein legendärer amerikanischer Landwirt aus Kalifornien, der sich schon Anfang der Siebzigerjahre der Zucht, der Veredelung und der Kreuzung verschiedener Marihuana-Varietäten widmete. Wenard wurde von Old Ed geschult und sein Geschäft „Positronics“ wurde weltweit das erste Geschäft, das Artikel für die Zucht von Marihuana wie Lampen, Dünger und Samen verkaufte. Der Erfolg des „Positronics“ überstieg alle Erwartungen. Dank des kontinuierlichen Fortschritts der Technik, aus dem die Heim-Züchter großen Vorteil zogen, war es die logische Konsequenz, dass in den Niederlanden ein richtiger „Grow-Boom” ausgelöst wurde, da die Züchter begannen, das eigene Gras nach Gewicht an die  Coffeeshops zu verkaufen. Die Zucht der Sensimilla, Marihuana-Keimlinge ohne Samen, wurde zum Standard für den ganzen Sektor. Die Kunden konnten Partner des „Positronic“ werden und Bruining entschied sich, eine Club-Zeitung zu gründen, die Soft Secrets genannt wurde. Seine Frau wurde Chefredakteurin. Die Zeitschrift erinnerte an eine Schülerzeitung und erweckte kein sonderliches Interesse. Wer kein eingefleischter Besucher des „Positronics“ war, hatte oft gar keine Vorstellung, wovon die Zeitung handelt. Soft Secrets begann also als unbedeutende kleine Zeitung eines Clubs, die nur von ein paar Leuten gelesen wurde. In den Neunzigerjahren ging der Growshop „Positronics“ zugrunde. Bruining beschloss, die Herausgabe von Soft Secrets zu unterbrechen, auch weil seine Frau keine Zeit mehr hatte, sich um die Redaktion der Zeitschrift zu kümmern. 

Old Ed vor dem Growshop „Positronics“ in Amsterdam, 1985

In der Zwischenzeit war ab 1994 auf dem holländischen Markt eine ehrwürdige Cannabis-Zeitschrift mit dem Titel High Life erschienen. Der Gründer dieser erfolgreichen Zweimonatszeitung Boy Ramsahai wollte auch noch eine andere Zeitung auf dem holländischen Markt einführen und erwarb Soft Secrets von Wenerd Bruining für nur ein paar tausend Gulden. Er ernannte Cliff Cremer, den gebürtigen Amsterdamer und freiberuflichen Schriftsteller und Journalisten, der zuvor schon mit ihm für High Life zusammengearbeitet hatte, zum Chefredakteur. Cliff Cremer hatte, was Soft Secrets angeht, klare Vorstellungen. Das Rezept wurde ganz einfach auf eine einzige Sache beschränkt, eine Zeitschrift für Züchter von Züchtern. Zu diesem Zweck ist der Titel perfekt, denn die „Geheimnisse des Züchtens“ sind keine „Hard Secrets“ die keiner erfahren darf, sondern nur „Soft Secrets“, die alle erfahren dürfen. Ganz im Gegenteil, die alle sehr gern erfahren dürfen. Nach einem Jahr  erzielte die holländische Zeitschrift Soft Secrets bereits einen großen Erfolg, auch weil sie in allen Coffeeshops, Growshops und Head-Shops der Niederlande kostenlos verteilt wird. Also beschloss Boy Ramsahai, dass es an der Zeit war, sich in Europa einen Namen zu machen. Die erste Ausgabe von Soft Secrets UK erschien in England. Dann folgte Soft Secrets France. Dann die spanische Ausgabe, die „La Maria“ hieß. Wo auch immer die Zeitschrift auf den Markt gebracht wurde, fand sie dank des einfachen Rezepts und der Tatsache, dass sie kostenlos ist, sofort große Zustimmung. In England hatte die Zeitschrift einen derartigen Erfolg, dass die Growshops sie nur an ihre besten Kunden verteilten, sonst wäre die Zeitschrift im Nu aus den Regalen verschwunden. 

Die Zeitschrift, die in acht Sprachen herausgegeben wird, ist nun schon in ganz Europa, in den Vereinigten Staaten und in Lateinamerika präsent. Weltweit haben die Cannabis-Züchter entdeckt, dass die häusliche Zucht des Grases nicht nur ein unterhaltsames Hobby ist, sondern auch eine Garantie für gute Qualität darstellt. Soft Secrets stellt daher den  idealen Abenteuergefährten dar, der alle zwei Monate dazu bereit ist, den Züchtern beste Ratschläge und Empfehlungen zu erteilen. So kam es, dass aus einer kleinen unbekannten Zeitung des Clubs des ersten Growshops in Amsterdam, Soft Secrets, zur größten, bekanntesten und meistgelesenen Cannabis-Zeitschrift der ganzen Welt geworden ist!

www.softsecrets.nl

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