Stecklinge - die sichere Alternative

Soft Secrets
17 Oct 2013

Immer wieder hören wir von Anfängern, dass das Schneiden von Stecklingen schwer sei. Aber warum ist das Vermehren durch Stecklinge noch immer so interessant? Mittlerweile gibt es doch fast jede beliebige Sorte auch feminisiert und zu fairen Preisen. Nur leider schmeckt und wächst nicht jede Samenpflanze gleich. Jede Pflanze unterscheidet sich ein wenig von der anderen, z. B. hinsichtlich der Vitalität, des Geschmacks, der Höhe, des Anteils an ätherischen Ölen, des Ertrags und vieler Faktoren mehr.


Immer wieder hören wir von Anfängern, dass das Schneiden von Stecklingen schwer sei. Aber warum ist das Vermehren durch Stecklinge noch immer so interessant? Mittlerweile gibt es doch fast jede beliebige Sorte auch feminisiert und zu fairen Preisen. Nur leider schmeckt und wächst nicht jede Samenpflanze gleich. Jede Pflanze unterscheidet sich ein wenig von der anderen, z. B. hinsichtlich der Vitalität, des Geschmacks, der Höhe, des Anteils an ätherischen Ölen, des Ertrags und vieler Faktoren mehr.

Immer wieder hören wir von Anfängern, dass das Schneiden von Stecklingen schwer sei. Aber warum ist das Vermehren durch Stecklinge noch immer so interessant? Mittlerweile gibt es doch fast jede beliebige Sorte auch feminisiert und zu fairen Preisen. Nur leider schmeckt und wächst nicht jede Samenpflanze gleich. Jede Pflanze unterscheidet sich ein wenig von der anderen, z. B. hinsichtlich der Vitalität, des Geschmacks, der Höhe, des Anteils an ätherischen Ölen, des Ertrags und vieler Faktoren mehr.

So sollte ein gesundes Wurzelwerk aussehen, schön weiß

Hat ein Grower einmal die perfekte Pflanze gefunden, möchte er sie auch in Zukunft kultivieren können. Hier gibt es die Möglichkeit, Stecklinge von dieser Pflanze zu schneiden, denn jeder Steckling ist eine identische Kopie der Mutterpflanze (Spenderpflanze). Die Pflanzen haben dann die gleiche Größe, Geschmack u. s. w. wie die Spenderpflanze. Ein Steckling von zwei Wochen, der von einer fünf Monate alten Mutterpflanze geschnitten wurde, ist fünfeinhalb Monate alt und nicht zwei Wochen. Es wird einfach alles über das Erbgut weitergegeben. Wie aber schneidet und bewurzelt man Stecklinge, und worauf ist zu achten? Als erstes braucht man eine sterile Schere oder Rasierklinge, ein Zimmergewächshaus, Wurzelhormone, ein Medium (z. B. Steinwolle), Wasser und eine Spenderpflanze. Im Grunde könnte man einfach ein paar kleine Ästchen abschneiden, sie in ein Glas mit Wasser stellen und warten, bis sie bewurzeln. Aber das würde lange Zeit in Anspruch nehmen, und die Gefahr, dass nur wenige bis gar keine Wurzeln erscheinen, wäre sehr groß. Die sicherste Variante ist, sie in einem Medium bewurzeln zu lassen. Wir haben diversen Growern über die Schulter geschaut und mussten feststellen, dass meist Steinwollwürfel verwendet werden. Stecklinge wurzeln aber auch in Cocos, Perlite oder in normaler Anzuchterde. Besser noch, man mischt unter die Anzuchterde etwa 50 % Sand, das verbessert die Luftzufuhr der Wurzeln und verringert die Gefahr der Wurzelfäule. Zu Beginn füllt man ein großes Glas mit pH-reguliertem Wasser (der Wert sollte zwischen 4.8 und 5.8 liegen). Dort werden die Stecklinge sofort nach dem Schneiden hineingestellt, bevor sie Luft ziehen und der Stoffwechsel blockiert wird. Das wäre das Ende des Stecklings. Man sollte auch darauf achten, dass die Äste oder Stengel, welche man als zukünftige Nachkömmlinge aussucht, leicht verholzt sind. Denn sind sie zu weich, schimmeln sie schnell. Sind sie aber zu verholzt, bewurzeln sie nur langsam. Der optimale Steckling sollte 5 bis 10 cm groß sein und mindestens drei bis vier Blattpaare aufweisen. Die Blattspitzen sollte man stutzen, um ein Überlappen zu vermeiden. Sonst bildet sich dort Kondenswasser und später vielleicht auch Schimmel. Aber auch, weil die Pflanze ohne Wurzeln so viele Blätter nicht versorgen kann und eingehen würde. Zwei beschnittene Blattpaare reichen dem Steckling, damit die Energieversorgung für das Bewurzeln gewährleistet ist. Er sollte immer zwischen zwei Internodien (Stengelabschnitt zwischen zwei Blattknoten) und im 45-Grad-Winkel abgeschnitten werden. Die unteren Blattpaare werden anschließend entfernt und so lange, bis alle anderen fertig sind, ins vorbereitete Wasser gestellt. Später nimmt man das untere Ende des Stecklings und taucht es einen Zentimeter tief in das Wurzelhormonpräparat und anschließend mit mindestens einer Internodie in das Substrat. Viele Grower ritzen oder kratzen mit dem Skalpell zusätzlich den unteren Stengel etwas an, bevor sie das Ende in Wurzelhormone tauchen. Aus diesen Verletzungen oder Internodien sprießen später die Wurzeln. Das Medium sollte auch zuvor mit pH-reguliertem Wasser und 1/3 der normalen Dosis Wurzelstimulator angegossen werden. Die kleinen Extras, wie Wurzelhormone, Wurzelstimulator, pH-reguliertes Wasser u. s. w., machen es dem Nachkömmling einfacher, Fuß zu fassen. Das Medium der Stecklinge sollte auch nicht triefend nass sein, sonst besteht die Gefahr von Stengel- und Wurzelfäule. Später kommen sie ins Zimmergewächshaus mit geschlossenem Deckel, so dass sich eine hohe Luftfeuchtigkeit ansammelt. In den ersten drei Tagen sollte die Luftfeuchtigkeit bei 95 bis 100 % liegen. Später verringert man sie, indem man die kleinen Schiebefenster jeden zweiten Tag etwas mehr öffnet, runter auf 70 %. Die Lufttemperatur im Zimmergewächshaus sollte bei 24° C und die Substrattemperatur bei 27° C liegen. Dafür brauchen wir das Zimmergewächshaus nur auf eine kleine Heizmatte zu stellen. Aber Vorsicht, dass es den Babys nicht zu heiß wird in dieser Jahreszeit. Falls doch, ist eine Zeitschaltuhr die Lösung. Genau wie die Mutterpflanze, brauchen die Babys auch 18 bis 24 Stunden Licht am Tag. Zwei 18-Watt-Neonröhren reichen für das Bewurzeln vollkommen aus. Es gibt Pflanzen, die innerhalb von 8 Tagen wurzeln, die meisten aber brauchen zwei bis drei Wochen. Das Zimmergewächshaus sollte mindestens einmal am Tag für wenige Minuten geöffnet werden, so dass frische Luft reinkommt und die feuchten Blätter mal kurzzeitig trocknen. Oftmals klagen Grower, dass ihnen über 50 % der Nachkömmlinge eingehen. Sehr oft liegt es einfach nur daran, dass das Medium zu nass ist und kein Sauerstoff im Substrat mehr vorhanden ist. Oder aber die Mutterpflanze wurde vor dem Schneiden der Stecklinge reichlich mit Stickstoff gedüngt, damit noch bessere und stärkere Stengel wachsen. Ist aber zu viel Stickstoff im Stengel verhindert dieser eine gesunde Entwicklung der Wurzeln. In diesem Fall (leicht an den dunkelgrünen Blättern zu erkennen) sollte die Mutterpflanze vorher eine Woche lang täglich einmal mit lauwarmem Wasser tropfnass eingesprüht werden. Das hat den Vorteil, dass man nicht etliche Wochen warten muss, bis die Pflanze allen Stickstoff verbraucht hat, man spült es einfach über die Blätter wieder heraus. Befolgt man diese kleinen Tipps, dürfte nichts mehr schief gehen. Wäre da nicht dieses kleine Gesetz, welches uns verbietet, in Deutschland Stecklinge, Sämlinge oder Sonstiges der Gattung Cannabis anzupflanzen. In Österreich hingegen dürfen wenige Pflanzen zur Raumluftverbesserung gehalten werden.

Hier ist die Fusarium-Welke gut zu erkennen. Gleich über dem Boden ist der Stengel braun geworden und leicht matschig (Stengelfäule). Der Grund: zu viel Wasser
Ein Steckling nach 10 Tagen
Hier ist zu erkennen, dass der Grower die unteren Blattpaare entfernt hat. Somit besteht weniger Schimmelgefahr

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