Studie behauptet: Cannabis macht aggressiver als Alkohol

Soft Secrets
10 Oct 2017

Es ist allgemein bekannt, dass Kiffen und Cannabis eher beruhigende und anti-aggressive Wirkung aufweisen. Der sich prügelnde, randalierende Hanfraucher ist ein Bild, das in der Vergangenheit nicht gezeichnet wurde, weil es absolut unüblich und ungewöhnlich ist, dass Kiffer durch Randale und Gewaltorgien auffallen.


Sind Kiffer aggressiver als Trinker?

Jetzt wollen Wissenschaftler aber das genaue Gegenteil herausgefunden haben. Eine Studie, die an der Universität Montreal von Alexandre Dumais durchgeführt wurde, behauptet, dass kiffen aggressiver macht als der übermäßige Genuss von Alkohol oder auch Kokain. Das berichtete unter anderem das deutsche Ärzteblatt am 9. Oktober 2017. Untersucht wurden 1136 psychiatrische Patienten, die im Schnitt um die 30 Jahre alt und in verschiedenen Psychiatrien der Vereinigten Staaten behandelt worden waren. Das Ärzteblatt: "Bei ihrer Entlassung und an vier weiteren Terminen vom Folgejahr hatten die Patienten Fragebögen zu ihrem aktuellen Konsum von Alkohol und Drogen sowie zur Gewalttätigkeit ausgefüllt."

(Quelle) Diese Daten wurden in der MacArthur Risk Assessment Study zusammengeführt, Alexandre Dumais und seine Forschergruppe hatten diese dann ausgewertet. Dabei ergab sich eine seltsame Korrelation: Diejenigen Patienten, die über gesteigerte Gewaltbereitschaft berichteten, waren offensichtlich auch Cannabisraucher. Die Daten ergaben angeblich, dass ein erhöhter Konsum von Cannabis auch zu einem erhöhten Konfliktpotenzial mit Gewaltausübung führe. So würden "Patienten, die bei zwei Nachuntersuchungen einen Cannabiskonsum angegeben hatten, (...) zu 71 Prozent häufiger zu Gewalt­tätigkeiten" neigen, wie das Ärzteblatt berichtet (ebd.).

Auch das Ärzteblatt befindet, dass Zweifel an dieser Studie nicht ganz von der Hand zu weisen sind. Immerhin beziehen sich die erhobenen Daten ausschließlich auf die Befragung der Patienten. Blut- und Urintests seien nicht durchgeführt worden. Auch wurden die angegebenen Gewalttaten nicht verifiziert, etwa durch Recherchen bei der Polizei. Insgesamt fällt auf, dass in dieser Zeit, da Cannabis einen immer offeneren Umgang in der Gesellschaft erfährt, auch stetig Wissenschaftler versuchen, die Substanz bzw. Pflanze Cannabis in Misskredit und Verruf zu bringen. Erst im Oktober 2017 war eine Studie veröffentlicht worden, in der die Forscher behaupteten, dass mit Cannabiskonsum ein erhöhtes Sterberisiko verbunden sei. Auch diese Studie wird von vielen seriösen Stellen - unter anderem dem Ärzteblatt - angezweifelt. Auch darüber hatten wir berichtet. Irgendwie riecht das nach Populismus.

Lest den Artikel des Ärzteblatts auf https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/81783/Studie-Cannabiskonsum-foerdert-aggressives-Verhalten

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