Studie für die Mülltonne: Cannabis und Gewalt

16 Jun 2020

Im American Journal of Psychiatry ist jetzt eine Metastudie veröffentlicht worden, die dümmlicher, sinnfreier und tendenziöser nicht sein könnte. "Wissenschaftler" wollen herausgefunden haben, dass der Konsum von Cannabis zu Gewalt führt. Dazu haben sie diverse andere Studien ausgewertet - jedoch auf höchst zweifelhaftem Weg.


Zielsetzung der Studie:

Ziel dieser Meta-Analyse war es, zu untersuchen, inwieweit Cannabiskonsum unter Jugendlichen mit dem Risiko verbunden ist, körperliche Gewalt auszuüben.


Die Methoden der Studie:

Es wurden Recherchen in PubMed, PsycINFO, Web of Science und Google Scholar nach Artikeln durchgeführt, die von der Gründung der jeweiligen Datenbank bis Juli 2019 veröffentlicht wurden. Einbezogen wurden alle Studien, die sowohl den Cannabiskonsum als auch die Ausübung körperlicher Gewalt bei einer Stichprobe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 30 Jahren untersuchten. Die Meta-Analyse wurde mit einem Zufalls-Effekt-Modell durchgeführt. Das Risiko von Publikationsverzerrungen wurde mit dem Egger-Test abgeschätzt. Dabei wurden die Richtlinien der Meta-Analyse von Beobachtungsstudien in der Epidemiologie befolgt.

Die Forscher haben insgesamt 11.348 Studien in die Analyse einbezogen, die insgesamt 296.815 Jugendliche und junge Erwachsene umfasste.

Das Resultat: Die Ergebnisse zeigen einen moderaten Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und körperlicher Gewalt, der unabhängig vom Studiendesign und der Bereinigung um Störfaktoren (d.h. sozioökonomische Faktoren, Konsum anderer Substanzen) signifikant bleibt. Der Cannabiskonsum in dieser Bevölkerung ist ein Risikofaktor für Gewalt.

Was soll man dazu noch sagen? Vielleicht nur, dass der Cannabiskonsum in den analysierten Untersuchungen niemals alleinige Rauschdroge gewesen war, sondern dass immer auch andere Drogen im Mischkonsum eingenommen wurden. Das bedeutet, dass sich die "Studie" solchen Fällen angenommen hat, in denen Gewalt zum Beispiel unter Einfluss von Alkohol und Hanf ausgeübt wurde.

Hier geht es direkt zur Zusammenfassung der Meta-Studie, die künftig von anderen Forschern sicher noch kommentiert und berichtigt werden wird. Die ganze Sache stinkt jedenfalls zum Himmel - und sieht danach aus, als hätten Anti-Cannabis-Lobbyisten die Untersuchung - und vor allem das Ergebnis - in Auftrag gegeben, um den weltweiten Legalisierungstendenzen entgegenzuwirken. Es wäre nicht das erste Mal, das solches geschieht.

Pfui.