Welche Modemarken setzen auf Hanf?

Valentina Lentz
13 Aug 2023

Immer mehr Hersteller setzen bei ihren Kollektionen auf Hanf, um eine nachhaltigere Produktion gewährleisten zu können. Erfahrt im Folgenden mehr über europäische und internationale Marken sowie verschiedene Lizenzierungen, die sich mit Themen wie Verantwortung, Nachhaltigkeit, Fairness und biologische Produktion befassen.


Die Hanffaser verfügt über viele positive Eigenschaften, die sie zu einem vielseitigen und nachhaltigen Material machen. Sie ist zum einen umweltfreundlich, da sie zwar schnell wächst, dabei aber wenig Wasser braucht und generell kaum Ansprüche stellt. Auch dass die Pflanze weder synthetische Dünger noch Pestizide benötigt, trägt zu ihrer hervorragenden Ökobilanz bei. 

Zum anderen ist Hanf gut verträglich für die Haut generell und für Allergiker im Besonderen. Bei der Produktion werden keinerlei Chemikalien benötigt und die Pflanze enthält keine schädlichen Substanzen. Die Textilien haben eine glatte Oberfläche und sind sowohl schmutzabweisend als auch antistatisch und antimikrobiell. Außerdem wirken sie im Sommer kühlend, im Winter hingegen wärmend. 

Ein in Sachen Nachhaltigkeit sehr wichtiger Punkt ist aber auch die Langlebigkeit der Fasern. Sie sind bekannt dafür, sehr widerstandsfähig und reißfest zu sein. Die strapazierfähigen Textilien werden nach und nach geschmeidiger, ohne dabei aber an Farbe oder Form einzubüßen. Durch sie ist sogar ein Schutz vor UV-Strahlung gegeben.

Hier einige der Marken, die sowohl innerhalb Europas als auch international bereits auf die Hanffaser setzen:

HempAge, eine deutsche Marke, die seit 1999 "Hanfbekleidung in Bio-Qualität" herstellt: 

  • Zertifizierung: OCS; Öko-Tex 100.
  • Große Auswahl für Damen und Herren in den Bereichen: Mode, Accessoires, Yoga, Nachtwäsche. 
  • Stil: schlicht, zeitlos, bequem. 
  • Zertifizierte Partner, faire Arbeitsbedingungen, ökologische Standards.

BEWUSST Pure Hemp Wear, eine österreichische Marke, die zu 100 Prozent auf Hanf-Langfasern setzt: 

  • Zertifizierung: Bluesign®. 
  • T-Shirts, Pullover, Jacken und Hosen für Damen sowie Herren. 
  • Stil: modern, lässig, funktional. 
  • Naturbelassen oder Bio-Färbung. 
  • Schwerpunkt auf Fairness, Nachhaltigkeit und Energie. 

Bleed, eine weitere deutsche Marke, die sich der ökologischen und veganen Mode verschrieben hat:

  • Zertifizierung: GOTS; Mitglied der Fair Wear Foundation. 
  • Materialien: Hanf, Bio-Baumwolle, Leinen, Kork, PET-Flaschen.
  • Stil: sportlich, modern, funktional. 
  • Setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen in der Textilbranche ein.

8000Kicks, eine portugiesische Marke, die zwar bisher nicht zertifiziert ist, aber neben dem Hauptmaterial Hanf für ihre Schuhe auf umweltfreundliche Sohlen aus Algen setzt. 

  • Sortiment aus Schuhen und Rucksäcken sowie einigen weiteren Accessoires. 
  • Produktion in Portugal und China. 
  • Verwendung erneuerbarer Energiequellen: 30-55 Prozent. 

Weitere internationale Marken sind beispielsweise:

  • Jungmaven (USA): bisher nicht zertifiziert. Angeboten werden hochwertige Kleidung aus Hanf sowie Hanfmischungen, für die rein natürliche, pflanzliche Farbstoffe verwendet werden. Die Marke setzt sich für die Legalisierung in den USA ein. 
  • Groceries Apparel (USA): B Corp Zertifizierung. Farbenfrohe und trendige Mode für Frauen und Männer, die aus Hanf, anderen Bio-Stoffen und recycelten Materialien besteht. Produziert wird unter fairen Bedingungen in Los Angeles. 
  • Toad & Co (USA): B Corp Zertifizierung; Mitglied der Sustainable Apparel Coalition. Die Outdoor- und Freizeitkleidung wird aus Hanf sowie aus weiteren natürlichen und recycelten Fasern gefertigt. Die Marke setzt sich für ökologische und soziale Initiativen ein. 

Eine Alternative ist auch der Onlineshop Hanfwaren, der ein fair, ökologisch und vegan produziertes Sortiment vorweisen kann. Es werden u.a. Mode, Schuhe, Taschen und Schmuck verschiedenster Marken angeboten. Natürlich gibt es aber noch viele weitere Marken, die sich der Vorteile der Hanfpflanze bewusst sind und die Faser daher für ihre Kollektionen verwenden. Die kanadische Marke Tentree beispielsweise, die nicht nur B Corp zertifiziert ist, sondern auch mit GOTS, OCS, RDS und RCS als Partnern zusammenarbeitet. In diesem Zusammenhang gilt es aber auch die britische Marke für ethische Mode Thought zu erwähnen sowie die Klassiker Levi's und Patagonia. 

Viele Hersteller arbeiten mit verschiedenen Partnern zusammen, um einen Nachweis über die Qualität ihrer Produkte und ihr Engagement zu bringen sowie ihren Beitrag zur Entwicklung hin zu einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Modebranche zu leisten. Neben Zertifikaten wie dem Öko-Tex 100, das auf schädliche Substanzen prüft, dem bekannten Fairtrade oder dem B Corp, durch welches die sozialen wie ökologischen Auswirkungen geprüft werden, gibt es beispielsweise auch noch das OCS und das Bluesign®

Letzteres stellt hohe Anforderungen an die Hersteller in Bezug auf Emissionen und Ressourcen, aber auch bei Verbraucher- sowie Arbeitsschutz. Die Organic Content Standard (OCS) überprüft hingegen die Angaben zu organischen Bestandteilen, beispielsweise durch unangekündigte Prüfungen der Produktionsstätten. Das Zertifikat Cradle to Cradle steht für die Kreislaufwirtschaft ein und fordert daher, dass alle Materialien kompostier- oder recyclebar sein müssen. Weitere Zertifizierungen und Organisationen sind beispielsweise:

  • GOTS: Global Organic Textile Standard
  • RWS: Responsible Wool Standard 
  • RCS: Recycled Claim Standard
  • RDS: Responsible Down Standard
  • SAC: Sustainable Apparel Coalition
  • Fair Wear Foundation
  • Peta-Approved Vegan

Quellen:

  • www.hempage.de
  • www.bewusst-wear.com
  • www.hanfwaren.de
  • www.jungmaven.com
  • www.panaprium.com
  • www.groceriesapparel.com
  • www.toadandco.com
  • www.bleed-clothing.com
  • www.sustainablejungle.com
  • www.bcorporation.de
  • www.tuev-nord.de
  • www.tuvsud.com
  • www.8000kicks.com
  • www.tentree.com
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Valentina Lentz