Wir kaufen uns die Welt aus Hanf - Alternative Produkte den Massenwaren vorziehen

In gewissen Kreisen glaubt man nicht an Politik, sondern an Kaufkraft. Die Argumentation lautet: „Wenn alle Menschen auf Produkte aus der Massentierhaltung verzichten, dann wird es diese nicht mehr geben.“ Leider hat diese Logik einen Denkfehler: Es wird immer Menschen geben, denen es nicht wichtig genug ist oder die zu sehr auf das knappe Geld schauen müssen. Viele Bürger müssen an einigen Stellen sparen und sparen lieber am eigenen Gewissen, als beim Smartphone. Es werden also niemals alle mitmachen. Aber dennoch hat Kaufkraft eine sehr große Macht. Wollen wir gezielt Entwicklungen unterstützen, dann können wir einfach tiefer in die Tasche greifen. Ob es beim Elektroauto, bei Fair Trade oder beim Hanf ist, entscheiden wir. Völlig außer Frage steht, dass man nicht seinen gesamten Konsum ad hoc auf Hanfprodukte umstellen kann. Hanftextilien haben durchaus entscheidende Vorteile, da sie nicht so schnell verschwitzen, sondern länger frisch bleiben und auch für Allergiker sehr angenehm zu tragen sind. Wenn es jedoch einfach nicht die Schnitte und Farben gibt, die man sich vorstellt, fällt einem der Umstieg schwer. [caption id="attachment_6155" align="alignnone" width="500"] Fressflash?[/caption] [caption id="attachment_6156" align="alignnone" width="500"] Dem Hanf ist es egal, was aus ihm wird![/caption] Wenn das Hanfprodukt teils das Dreifache des herkömmlichen Artikels kostet, dann können viele aus Kostengründen nur hier und da eines dieser Hanfprodukte erstehen. Aber dennoch sollte jeder hier und da weniger Müll produzieren und mit Gewissen einkaufen. Die gesetzten Impulse haben eine extrem hohe Aussagekraft. Wird solch ein Impuls zum Trend, haben wir es geschafft. Es ist ein Fehler, bei der vielfältigen Hanfpflanze den Fokus nur auf einen ihrer Bereiche zu legen. Man darf nicht nur das Genussmittel oder Medikament sehen. Zugleich muss man immer auch den Rohstoff, Bodenverbesserer oder das Lebensmittel im Blickfeld behalten. Hier kann dann jeder dem Hanf in seinem Leben einen weiteren Platz einräumen. Wir kaufen uns also die Welt, die wir wollen, wenn wir Hanfprodukte erwerben. Ob es Hanftextilien, Hanflebensmittel oder andere Produkte sind: Je vielfältiger diese Pflanze wieder in unserer Gesellschaft Fuß fassen kann, um so eher können wir die unsinnige Debatte um den Freizeitkonsum hinter uns lassen und als erwachsene und mündige Menschen einfach selbst entscheiden. [caption id="attachment_6157" align="alignnone" width="500"] Körperpflege[/caption] Wer Müsli isst, der kann 20 % Hanfsamen daruntermischen. Hanfsamenöl ist gut für Salate. Als Aufguss kann ein Hanftee getrunken werden. Es gibt zudem bereits viele Cremes und Kosmetika, die Bestandteile des Hanfs enthalten. Es muss sich also niemand Hanftextilien kaufen, die ihm nicht zusagen. Wer ein Haus baut, der kann den Hanf als Dämmstoff verwenden. Jeder Dämmstoff lässt einen Teil der Wärme durch, Hanfwolle macht das jedoch langsamer als Glaswolle. Das bedeutet, dass sich die Wärme des Tages im Hochsommer in der Dachwohnung zeitlich besser verteilt. Der Bewohner muss nicht bis mitten in die Nacht brüten und nach wenigen Stunden Schlaf wieder raus. Aber auch als Hanfbeton oder in anderen Bereichen des Gebäudebaus kann der Hanf die Klimawerte verbessern. Zugleich sind keine Giftstoffe enthalten, was Allergikern zugute kommt. Wird ein konventionelles Haus abgerissen, dann sind viele der Baustoffe so giftig, dass sie sorgsam entsorgt werden müssen. Baustoffe aus Hanf könnten kompostiert oder auf eine Kippe gebracht werden, die nicht einmal vor dem Grundwasser abgeschirmt werden müsste. [caption id="attachment_6158" align="alignnone" width="500"] Hanf, der etwas andere Baustoff.[/caption] Man kann sich natürlich auch ein neues Auto kaufen, hier wird zumindest bei BMW und Mercedes der Hanf wegen seiner besseren Unfalleigenschaften schon seit vielen Jahren im Innenraum verbaut. Hanf hat weiche Fasern und bei einem Unfall schneiden die Hanfteile sich weniger in das Fleisch als deren Alternativprodukte. Selbst Elektroautos wären wegen des hohen Herstellungsaufwands für die Batterien nicht wirklich ökologisch, und das wird vielleicht auch so bleiben. Wer es ökologisch mag, der muss schon sein Fahrrad mit Rahmen aus Hanfverbundstoffen kaufen und sich selber anstrengen. Wer nicht gerne Rad fährt, der kauft halt Schuhe, die zum Teil aus Hanffasern gefertigt werden. [caption id="attachment_6159" align="alignnone" width="500"] Spinnen mit Hanf.[/caption] Wenn jeder zehnte Befürworter der Hanfpflanze jeden Monat einige Euro für Hanfprodukte springen lässt, dann werden immer mehr Hersteller und Händler immer mehr Hanfprodukte anbieten, die im Laufe der Zeit dadurch immer günstiger werden. Mit mehr Legalisierung fließt mehr Geld in legale Hanfnischen und fördert damit mehr Legalisierung! Der Anfang ist bereits getan, wir müssen nur noch intensiver auf den fahrenden Zug aufspringen, der dann etwas schneller am Ziel ankommt. Dieses hieße, dass der Hanf wieder in allen Belangen zum alltäglichen Bestandteil unseres Lebens wird und wir damit auch die potenten Sorten selber anbauen und nutzen dürfen. Robert B.