50 Jahre THC!

Soft Secrets
12 Feb 2015

Jeder Liebhaber der Cannabispflanze und ihrer Produkte hat schon einmal gehört, wie der hauptwirksame Inhaltsstoff des Hanfs heißt – die Rede ist von Tetrahydrocannabinol, kurz: THC. Es war das Jahr 1964, als ein Forscher aus Israel, Professor Dr. Raphael Mechoulam, genau dieses Molekül aus der Cannabispflanze bzw. 


Jeder Liebhaber der Cannabispflanze und ihrer Produkte hat schon einmal gehört, wie der hauptwirksame Inhaltsstoff des Hanfs heißt – die Rede ist von Tetrahydrocannabinol, kurz: THC. Es war das Jahr 1964, als ein Forscher aus Israel, Professor Dr. Raphael Mechoulam, genau dieses Molekül aus der Cannabispflanze bzw. 

Jeder Liebhaber der Cannabispflanze und ihrer Produkte hat schon einmal gehört, wie der hauptwirksame Inhaltsstoff des Hanfs heißt – die Rede ist von Tetrahydrocannabinol, kurz: THC. Es war das Jahr 1964, als ein Forscher aus Israel, Professor Dr. Raphael Mechoulam, genau dieses Molekül aus der Cannabispflanze bzw. aus einem fetten Klumpen Haschisch isolierte und ihm seinen Namen gab. Das Ganze geschah am Weizmann-Institut für Wissenschaften in Rehovot, Professor Mechoulam und sein Kollege Yehiel Gaoni zeichneten für diese Entdeckung verantwortlich. Mechoulam hatte Glück. Im Grunde hätte er gar nicht weiter an den Cannabinoiden forschen dürfen, war doch auch vor 50 Jahren der Hanf in Israel schon der Illegalisierung zum Opfer gefallen – und zwar dermaßen repressiv, dass selbst Ausnahme-genehmigungen zu Wissenschaftszwecken praktisch nicht zu bekommen waren. Durch Kontakte zur Polizei Tel Avivs gelangten Raphael Mechoulam und Yehiel Gaoni jedoch durch einen glücklichen Umstand - und ohne offizielle Genehmigung! - an einen 5-Kilo-Brocken roten Libanesen, der dann für die Forschung und die letztliche Isolation des THC verwendet wurde. Mit einem Magnetresonanzspektrometer, der an einer benachbarten Fakultät für Physik gerade neu verfügbar gewesen war, bewerkstelligten die beiden Forscher die Isolation des Tetrahydrocannabinols. Nimmt man es mit dem chemischen Namen genau, so muss die Bezeichnung des Moleküls delta-9-THC lauten. Allerdings hatten Mechoulam und Gaoni die Substanz eigentlich delta-1-THC genannt. Einige eifrige Kollegen aus der Chemie führten jedoch den nach der chemischen Nomenklatur korrekten Namen delta-9-THC ein.

Das alles geschah also vor 50 Jahren, und seitdem ist in der Cannabisforschung vieles passiert. Unzählige Cannabinoide wurden entdeckt und mit Namen versehen, sie wurden erforscht und auf ihren Nutzen in der Medizin hin untersucht. Grower können heutzutage ihre Strains nach Inhaltsstoffen und den entsprechenden Verhältnissen zueinander auswählen oder gar ihre Grows beeinflussen. Ohne die bahnbrechende Entdeckung und Forschungsarbeit Professor Mechoulams wäre dies nicht einmal denkbar. Mechoulam ist nach wie vor in der Cannabinoidforschung aktiv und reist um die ganze Welt, um auf Kongressen und Symposien zu referieren und um sich mit Kollegen auszutauschen. Er ist außerdem Vorstandsmitglied der International Association for Cannabinoid Medicines (IACM), deren Hauptquartier sich in Deutschland, beim Mediziner und Cannabis-Experten Dr. Franjo Grotenhermen, befindet. 

Raphael Mechoulam war in der Folge für weitere Sensationen innerhalb der Cannabinoidforschung verantwortlich. So entdeckte er unter anderem die Funktion des körpereigenen Cannabinoid-Systems im menschlichen Körper. Nachdem gegen Ende der Achtzigerjahre der CB1-Rezeptor und 1992 der CB2-Rezeptor entdeckt worden waren (das sind die Bindungsstellen im Körper, an denen die Hanfwirkstoffe andocken und ihre Wirkung entfalten), fragte sich Mechoulam, wieso der Mensch wohl diese Bindungsstellen habe. Er bezweifelte, dass wir von Natur aus dafür konstituiert seien, pflanzliche Wirkstoffe umzusetzen. Auf seiner Suche fand er zusammen mit Kollegen schließlich die Antwort in Form der Anandamide, die Moleküle der Glückseligkeit, sprich: die eigentlichen Cannabiswirkstoffe, die unser Körper von selber produziert. 

Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank, verehrter Professor Mechoulam! Ohne Ihre Entdeckung wäre die Cannabis-Welt um einiges ärmer und die Geschichte der Hanfkultur wahrscheinlich eine komplett andere gewesen. Wir können uns freuen, dass es Menschen wie Raphael Mechoulam gibt – die ernsthafte Forschung betreiben, ohne von den Versuchungen unserer „Zivilisation“ negativ beeinflusst worden zu sein. Stoßen wir an: auf 50 Jahre THC!

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