Cannabis-Legalisierung und Influencer

Mercedes.Frank
16 Mar 2024

Dass eine Cannabis-Legalisierung kommt, ist mittlerweile fast klar. Ein paar Hürden gibt es noch, aber die sollte man nehmen können. Allerdings hat das, was dann kommt, nix mit dem zu tun, was man aus Kanada oder Kalifornien kennt.


Auf allen Social Media-Plattformen sind Influencer so präsent wie Sand am Meer. Zu (fast) jedem Thema gibt es unglaublich viele von Ihnen. Natürlich auch zum Thema Cannabis. Die allermeisten von Ihnen sind dort zu finden, wo Cannabis bereits legal ist, also in Kanada und in manchen Bundesstaaten der USA.

Natürlich gibt es auch hierzulande einige von ihnen, und es werden ganz bestimmt nicht weniger werden. Allerdings ist die Art und Weise, wie die Legalisierung vonstatten gehen soll, nicht unbedingt so, dass sich allzu viel ändert. Denn wo soll man sein Cannabis kaufen? Es werden keine Shops aufmachen. Einen Online-Handel wird es auch nicht geben können. Es werden Cannabis Clubs gegründet, in denen man Mitglied werden muss, um eine bestimmte Menge kaufen zu können. Wie viele Menschen wollen wirklich Mitglied in so einem Club werden? Das ist schwer zu sagen…

Einige Influencer, die bisher noch nichts mit Cannabis zu tun haben, werden sicher auf das Thema kommen. Das werden Beauty-Influencer sein, die irgendwelche Cremes, Salben oder Öle präsentieren, in denen Cannabis zu finden ist. Was auch jetzt schon der Fall. Das Gleiche gilt für Food-Influencer. Auch bei diesem Themen-Komplex wird Cannabis in Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Genauso wie für Wellness- oder Gesundheits-Influencer: Da Cannabis im medizinischen Sektor jetzt schon und in Zukunft eine noch viel wichtigere Rolle spielen wird.

Aber Tourismus-Influencer werden beim Thema Deutschland nicht unbedingt an Cannabis denken. Oder umgekehrt: Cannabis-Influencer werden beim Thema Tourismus nicht unbedingt an Deutschland denken. Denn die wahrscheinliche Cannabis-Legalisierung geht an Leuten, die für ein verlängertes Wochenende in Hamburg oder Berlin oder Köln sind, völlig vorbei. Wenn diese Leute niemanden hier kennen, wird es schwierig sein, Cannabis zu kaufen. Für sie bleibt dann nur der Schwarzmarkt.

Von daher bleibt abzuwarten, wie stark die Legalisierung irgendwelche Dinge bzgl. Cannabis hierzulande überhaupt verändert. Und welche neuen Geschäftsfelder sich durch die Legalisierung ergeben. Oder ob der Prozess eher langsam vorangehen wird und sich eben nicht so viel verändert. Denn konsumiert wird Cannabis ja ohnehin schon, nur eben nicht legal.

Und die Aufgabe der Influencer ist es ja immer, Produkte zu bewerben. Es muss also legale verfügbare Produkte geben. Und die wird es, auch wenn das CanG den Bundesrat passiert, so schnell noch nicht geben.

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Mercedes.Frank