Klimatisierung im Vorraum

Soft Secrets
06 Jan 2017

Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Frischluft

Der Indooranbau hat einen sehr großen Vor- und auch einen Nachteil: Man kann das Klima sehr gut einstellen, um Schwankungen entgegenzuwirken. Genau das ist ein Vor- und auch ein Nachteil. Die Marijuanapflanzen werden „in Watte gepackt“ und wachsen damit schnell und bringen gute Ergebnisse. Wegen der fehlenden Klimaschwankungen haben es Schädlinge und Krankheiten hingegen sehr leicht. Sobald diese einmal die passenden Bedingungen vorfinden, werden sie zum großen Problem wobei outdoors nach einem Wetterwechsel oft schon alles wieder im Lot wäre. Das Klima kann indoors gut eingestellt werden, um den Schwankungen entgegenzuwirken. Dennoch hat man es in vielen Growräumen im Hochsommer oder tiefen Winter nicht leicht. Schnell bildet sich dennoch an den einen oder anderen Parametern ein Extremklima, unter dem die Pflanzen leiden. Der Grower kann jedoch vieles machen, wenn er weiß, worauf es ankommt. Klimatisierung im Vorraum 2 Im Sommer sollte darauf geachtet werden, dass man kühler ansaugt, als es im Growraum warm sein soll. Sonst lässt dieser sich nicht ohne aufwändiges Klimagerät herunterkühlen, was gegen die nötige Lüftung nicht ankommen wird. Die Pflanzen brauchen zwingend frische Luft zum Atmen. Selbst bei einer Begasung mit CO2 in einer gekühlten Kammer würde man in Intervallen doch etwas umlüften. Man kann jedoch auf kühlere Leuchtmittel umrüsten oder die Beleuchtung in die Nacht timen. Ist die Luft zu trocken oder auch zu feucht, haben viele Schädlinge und Krankheiten leichtes Spiel. Diese kommen im Growraum immer dann hoch, wenn etwas nicht mehr im Gleichgewicht ist. Nicht nur in trockenen Sommermonaten kann die relative Luftfeuchtigkeit zu gering sein. Im Winter ist es mit der trockenen Luft sogar noch viel schlimmer: Wenn es draußen friert, dann ist die Aufnahmefähigkeit der Außenluft für Wasser sehr gering. Selbst wenn bei kühler Temperatur die relative Luftfeuchtigkeit hoch genug ist, ändert sich das schnell, wenn die Luft sich erwärmt. Die Aufnahmefähigkeit für Feuchtigkeit steigt dann erheblich. Die Luft muss leider auf passende Temperatur gebracht werden, da die Pflanzen dies so benötigen. Die Lüftung kann jedoch nur runtergefahren und nicht ausgestellt werden, da die Pflanzen ständig frische Luft zum Atmen brauchen. Trockene Winterluft ist ein Problem beim Indooranbau. Eine einfache Lösung ist der Airsock. Ob der Lüfter von draußen oder aus dem Vorraum ansaugt, er bläst durch den Airsock in die Pflanzenkammer. Es ist einfach ein Stoffschlauch, der unter den Pflanzen verlaufen soll. Der Airsock gibt die Luft sehr gleichmäßig ab, womit diese sich mit der vorhandenen besser mischt. Passen die Klimawerte nicht, werden die betroffenen Pflanzen gestresst und von hier können sich Schädlinge und Krankheiten ausbreiten. Klimatisierung im Vorraum 3 Neben dem Airsock kann auch noch eine Luftbefeuchtung in die Growanlage integriert werden. Ultraschallbefeuchter mit kalk- und nitratfreiem Wasser haben sich sehr bewährt. Der Nebel des Ultraschallbefeuchters kann in der Growkammer über den Pflanzen ausgestoßen werden. Er senkt sich dabei. Wenn die Pflanzen bereits blühen, sind sie gegen Schimmel anfälliger. Wenn viel Luft umgewälzt wird und folglich von unten nach oben aufsteigt, kann man auch unter den Pflanzen den Ultraschallnebel ausstoßen. Es tritt bei der Luftklimatisierung ein Problem ein, dass sich mit dem Airsock nicht allein lösen lässt. Wenn die Luft für die Blütekammer befeuchtet werden soll, damit die Luftfeuchtigkeit in dieser bei 50 % liegt, dann hat die Klimatisierung im Vorraum großen Sinn. Bei einem kleinen Growzelt im großen Raum wird der große Raum sehr gut puffern und man kann ohne Airsock die Luft mit Unterdruck in das Growzelt einströmen lassen. Wenn jedoch eine große Growkammer auf einen kleinen Vorraum kommt, dann wird es etwas komplizierter. Zum Heizen eignen sich Katalytöfen mit Thermostat. Die Pilotflamme geht nie aus aber beim Unterschreiten einer eingestellten Temperatur wird der Ofen hochschalten. Wichtig ist, dass die Gasleitungen mit der Wasserpumpenzange angeschlossen werden. Man dreht die Gasflasche auf und wieder zu. Wenn der Druck beim nicht brennenden Ofen auf der Leitung bleibt, ist alles dicht. Es versteht sich von selbst, dass der Ofen zur Vorderseite Freiraum braucht. Hier darf man jetzt keine Pappkartons oder sonstigen Dinge hinstellen. Wer mit dem Ofen nicht sachgemäß umgeht, sollte ihn auf keinen Fall verwenden. Der Katalytofen eignet sich im Übrigen nur dann zum Heizen in geschlossenen Räumen, wenn diese über genügend Frischluft verfügen. Klimatisierung im Vorraum 4 Ergänzend wird der Ultraschallbefeuchter über ein Hygrostat angesteuert, um die Luft zu befeuchten. Der Ablüfter wird auf eine Minimumleistung eingestellt und schaltet hoch, wenn ein Thermostat bei höherer Temperatur das Signal gibt. Es reicht, wenn zum Nachströmen der Luft genug Öffnungen in den Fenstern, Türen oder Wänden der Kammer berücksichtigt werden. Wenn die Lüftung hochschaltet, dann strömt mit dem Unterdruck in der Growkammer die Luft nach und die Klimawerte ändern sich im Vorraum. Folglich werden die Heizung und Befeuchtung anspringen. Dennoch kann man im kleinen Vorraum bei unterschiedlichen Außentemperaturen und unterschiedlichen Lüftungsleistungen nicht immer einen Wunschwert erreichen. Dann hat es Sinn, wenn doch ein Zulüfter in einen Airsock bläst. Dieser saugt einfach aus dem Vorraum an. Der Zulüfter soll natürlich so eingestellt werden, dass in der Kammer immer durch den Ablüfter ein kleiner Unterdruck bleibt und kein 
Geruch zurückschlägt. Vom Konzept her ist es immer ein Vorteil, wenn die Luft bereits vor dem Eintritt in die Pflanzenkammer klimatisiert wird und dann unter den Pflanzen ausströmt. Gerade dann, wenn die Proportion vom Vorraum zur Pflanzenkammer klein ist und die Luft im Winter wirklich stark erwärmt und befeuchtet werden muss, sollte sehr darauf geachtet werden, dass nicht in diesem Vorraum Feuchtigkeit auf den Boden oder den Wänden niederschlägt und hier vielleicht zur Schimmelbildung führt. Text: Robert B
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