Nebula & AutoPot – growreport

Soft Secrets
17 Feb 2015

Es ist nicht so lange her, wann wir uns auf den Soft Secrets Seiten mit passiven Bewässerungssystemen beschäftigt haben. Heute sehen wir uns die praktische Nutzung von einem dieser Systeme beim Züchten unter Lampe an. Falls ihr an solchen Bewässerungssystemen interessiert seid, wird euch vielleicht der nachfolgende Artikel inspirieren, sie zu testen. Also los geht´s.


Es ist nicht so lange her, wann wir uns auf den Soft Secrets Seiten mit passiven Bewässerungssystemen beschäftigt haben. Heute sehen wir uns die praktische Nutzung von einem dieser Systeme beim Züchten unter Lampe an. Falls ihr an solchen Bewässerungssystemen interessiert seid, wird euch vielleicht der nachfolgende Artikel inspirieren, sie zu testen. Also los geht´s.

Es ist nicht so lange her, wann wir uns auf den Soft Secrets Seiten mit passiven Bewässerungssystemen beschäftigt haben. Heute sehen wir uns die praktische Nutzung von einem dieser Systeme beim Züchten unter Lampe an. Falls ihr an solchen Bewässerungssystemen interessiert seid, wird euch vielleicht der nachfolgende Artikel inspirieren, sie zu testen. Also los geht´s.

Wenn man wissen will, wie etwas funktioniert, wird empfohlen diess auf eigene Faust zu versuchen. Über passive Bewässerungssysteme haben wir schon nicht nur auf Grower-Messen viel gehört, sondern auch von den Züchtern selbst. AutoPots Systeme wurden zusätzlich durch spezielle Ventile verbessert. Dieses Ventil ist ein Bestandteil jedes Topfes und dank ihm wird automatisch bewässert. Diese Töpfe kann man in beliebigen Mengen kaufen und sie an einen oder mehrere Behälter anschließen. Je mehr Töpfe, desto mehr Platz für die Nährstofflösung benötigt wird. AutoPots Hersteller produzieren viele Varianten der Selbstbewässerungstöpfe. Wir wählten neun große einzelne 15 Liter Töpfe. Man muss also mit höherem Wasserverbrauch und längerer Wachstumsphase rechnen. Für die Aufbewahrung der Nährstofflösung wählten wir einen 100 Liter Behälter. Als Beleuchtungssystem verwendeten wir 600 W HPS Lampe OSRAM Plantastar zusammen mit dem Reflektor Waveflector XXL. Das System wurde durch den klassischen elektromagnetischen Vorschaltgerät GIB angetrieben. Die Töpfe wurden mit einer Mischung aus Kokosfasern und Perlit in einem Verhältnis 1:1 befüllt. Diese Mischung wird direkt von AutoPots Herstellern empfohlen und kann auch in anderen Anbausystemen erfolgreich angewendet werden. Diese ganze Ausstattung wurde dann in einer HOMEbox White in den Maßen von 120 x 120 x 200 Zentimeter zusammengestellt. Um die Informationen zu vervollständigen, wäre noch nachzutragen, dass die Pflanzen die ganze Zeit mit Düngemitteln und Wurzelstimulator von Advanced Hydroponic of Holland behandelt wurden.

Zucht-Set Preis:

AutoPot System 8 + 1 Töpfe 230 Eur
Waveflector XXL 55 Eur
Elektormagnetischer Vorschalter GIB PRO-IT 600 W 90 Eur
Osram Plantastar 600 W 45 Eur
HOMEbox White 120 x 120 x 200 cm 199 Eur
Ventilator für Abzug VK 150–495m3/h 90 Eur
Düngemittel Advanced Hydroponic of Holland ca. 40 Eur
Gesamtpreis 749 Eur

Nebula

Man wird unter den Growern nur schwer jemanden finden können, der über Nebula noch nie etwas gehört hätte. Diese legendäre Sorte von Paradise Seeds wurde 1996 gezüchtet und mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Nach wie vor erfreut sie sich einem unaufhörlichen Interesse der Züchter. Die Sorte ist sehr stabil und für den Anbau in Innenräumen, in jedem Medium und auch in der Sonne geeignet. Wegen ihrer Stabilität und Belastbarkeit eignet sich Nebula hervorragend auch als Mutterpflanze. Nebula ist einfach keine anspruchsvolle Sorte, die auch unter schlechteren Bedingungen gedeihen kann. Die besten Ergebnisse erzielt sie jedoch dann, wenn sie genügend Licht hat. In Bezug auf den Bau der Pflanzen, wächst diese Sorte nicht in die Höhe, sondern gleichmäßig in die Breite. Die Pflanzen benötigen also keine großen Eingriffe. Gute Ergebnisse erzielt man auch ohne Schneiden und Biegen, jedoch gerade durch das Biegen oder die Methode des grünen Meeres kann man noch bessere Ergebnisse erzielen.

Sorte: Nebula (Klone)
Züchter: Paradise Seeds
Genetik:
50 % sativa / 50 % indica
Blütedauer:
8 – 10 Wochen
Reifedauer OUTDOOR:
Mitte Oktober 

Verlauf des Anbaus

Für die Zwecke dieses Growreports wurden keine Samen verwendet, sondern Klone. Anbau mit Klonen ist schneller, aber man kann sich nie dessen sicher sein, dass sie gute Genetik haben. Das ist allerdings auch bei Samen nicht sicher. Fotos von der Einpflanzung der Klone wurden leider nicht erhalten geblieben, deshalb sind die Fotos, die diesen Artikel ergänzen, vom elften Tag nach dem Umschalten in die Blütephase, also 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit während des 24 Stunden Zyklus. Da überhole ich aber, lasst uns die Geschichte schön vom Anfang an erzählen.

Die Nebula Klonen wurden in ein vorbereitetes Anbausystem gesteckt und in der ersten Woche per Hand gegossen. Sicher, AutoPot System würde das Wasser bis nach oben zu den frisch gepflanzten Klonen leiten, aber aus Erfahrung wissen wir, dass bei der Bewurzelung die Bewässerung per Hand besser ist. Bei diesen Systemen ist es besser das Anbaumedium zuerst per Hand zu befeuchten, also durch Gießen von oben. Die Medien erhalten dann eine bessere Fähigkeit das Wasser von unten aufzunehmen. Wenn Pflanzen täglich per Hand bewässert werden müssen, sollte man ihnen mehr Aufmerksamkeit widmen, um eventuelle Mängel schneller zu entdecken, die dann schnell wieder behoben werden können. Der Anfang des Anbauzyklus ist für die gesamte Wachstumsperiode extrem wichtig. Während der ersten Woche haben wir die Pflanzen mit Wasser mit Wurzelstimulator gegossen, um den Wurzelwachstum zu stimulieren. Im Zelt haben wir versucht die relative Luftfeuchtigkeit bei 80 % zu halten. Die Luftfeuchtigkeit hat einen großen Einfluss auf das Wachstum der Pflanzen und gerade in der Anfangsphase ist der Unterschied im Wachstum bei einer Feuchtigkeit von 60 % und 80 % signifikant, ganz zu schweigen von niedrigeren Werten (unter 60 %). Falls ihr also nie versucht habt die Luft zu befeuchten oder die Luftfeuchtigkeit überhaupt nicht messt, dann solltet ihr diesem Element mehr Aufmerksamkeit widmen, das zahlt sich aus.

Nach der ersten Woche der Bewurzelung haben wir die Nährstofflösung im Behälter mit einem EC-Wert 1,2 und pH-Wert 6,5 vorbereitet. Zusätzlich haben wir einen Wurzelstimulator beigegeben, denn die Wurzelentwicklung ist in der Wachstumsphase sehr wichtig. Nun wurde das System automatisch bewässert. AutoPots benötigen keinen Strom und arbeiten 100% leise – keine Pumpe, kein Zeitschalter. Das gefällt mir an passiven Systemen. Auch wenn das Anbausystem im Schlafzimmer wäre, wäre man von der Bewässerung nicht aufgeweckt. Den größten Lärm macht in Growroom nur der Ventilator. Der läuft aber kontinuierlich und mit geringer Geschwindigkeit, d.h. dass er so gut wie keine Aufmerksamkeit weckt. Sorgfältig haben wir beobachtet, ob die Pflanzen auf die veränderte Bewässerung irgendwie reagieren. Alles sah gut aus und die Pflanzen wuchsen vielversprechend weiter. Wie haben beschlossen, sie so wachsen zu lassen, wie es die Natur vorgibt und in keiner Weise einzugreifen. Nebulas bildeten von Anfang an einige Haupttriebe, wir waren sehr gespannt, wie sie sich nach dem Umschalten auf Blüte verhalten werden.

Nach vierzehn Tagen der Wachstumsphase waren die Pflanzen groß genug, um in die Blütephase übergehen zu können. Im Behälter befand sich aber noch 20 Liter Wasser, deshalb warteten wir noch drei Tage, um die Nährstofflösung zu verbrauchen. Die Pflanzen wurden immer größer. In der Homebox herrschten Temperaturen von angenehmen 29 °C und eine relative Luftfeuchtigkeit um die 70 %. EC-Wert im Behälter stieg geringfügig auf 1,4, aber das spielt keine Rolle. Der pH-Wert war ebenfalls etwas höher – 6,8. Es muss auch kontrolliert werden, wie die Umgebung auf der Unterseite der Töpfe ist, dort, wo die Ventile der AutoPots versteckt sind. Die Behälter waren relativ sauber, man konnte aber gut sehen, dass jede Pflanze eine andere Wassermenge verbraucht. Bei aktiven Bewässerungssystemen kann man einzelnen Pflanzen nie eine bestimmte Wassermenge geben. Alle Pflanzen bekommen etwa die gleiche Menge. AutoPots dagegen, geben den Pflanzen erst dann eine neue Nährstoffdosis, wenn die vorherige verbraucht ist. 

Blüte

Schluss mit lustig, wir gingen in die erste Phase der Blüte. Die erste Phase ist die Phase vor der Blüte und dauert etwa zwei bis drei Wochen. In dieser Phase bilden die Pflanzen noch keine Blüten, aber bereiten sich darauf vor. Die Pflanzen benötigen immer noch viel Stickstoff, aber es sollte auch Phosphordosis erhöht werden, die für die Blütenbildung wichtig ist. Düngemittelhersteller rechnen damit in der Regel, genauso wie AHoH. Es wurden also Düngemittel für die erste Phase der Blüte gemischt. EC- Wert sollte 1,4 betragen und pH-Wert wird auf 6,1 reduziert, ohnehin kann man damit rechnen, dass die Werte ansteigen werden.

Ab dem elften Tag der Blüte wird die Geschichte mit Bildern dokumentiert. Man kann sehr gut sehen, wie sich die Pflanzen auf die Blüte vorbereiten, die neuen Blätter sind am Stängel heller. Man kann auch bewerten, wie gut sich Nebula entwickelte, was für einen gleichmäßigen Wuchs sie hat. Die Anzahl der dicken Triebe ist in Anbetracht der Pflanzengröße optimal. Nach dem Übergang in die Blüte begannen sie nicht wie verrückt zu wachsen, sondern behielten ihr Tempo. Man muss sich nicht darüber den Kopf zerbrechen, wie hoch die Pflanze wird. Die Wachstumsgeschwindigkeit ist nämlich in der Wachstumsphase fast gleich, wie in der Blütephase. Am elften Tag der Blüte war der Behälter mit der Lösung leer und wir haben den Pflanzen drei Tage Auszeit von Düngemitteln gegönnt und haben nur Wasser zusammen mit Enzymen und auf 6,1 geregeltem pH-Wert gemischt. Beim Blick auf die Pflanzen haben wir beschlossen die dünnen Triebe abzuschneiden um Platz für die starken Triebe zu schaffen. Nach drei Tagen haben wir wieder angefangen zu düngen, der EC-Wert wurde auf 1,8 und der pH-Wert auf 6,0 geregelt. Auf den Abbildungen scheint es, dass wir richtig vorgegangen sind. Am 23 Tag der Blüte stehen die Pflanzen aufrecht und zeigen uns stolz ihre ersten weißen Knospen. 

Nach drei Wochen der Blütephase haben die Pflanzen gute Leistung gebracht. Es musste also alles gesichert werden, um keine bösen Überraschungen zu erhalten. Der Behälter wurde gereinigt, zur Sicherheit auch die Behälter mit einem Lappen gesäubert, die ein Bestandteil der Töpfe sind. Wie das Wasser ansteigt und sinkt, werden die Behälter, genauso wie Behälter mit Nährstofflösung, mit Salz verunreinigt. Die Reinigung nimmt nicht viel Zeit in Anspruch und das Risiko des Auftretens von Schädlingen und Krankheiten wird dadurch eliminiert. Die Pflanzen wurden ebenfalls mit dem Mittel Diamond Shield von Plagron besprüht, das die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegen Krankheiten erhöht. Dann gingen wir in die wichtigste Phase der Blüte über. Nebula sollte 8 – 9 Wochen blühen. Es blieben noch 5 Wochen zum Düngen übrig. Worauf auch warten, die Pflanzen waren stark und groß, also bekamen sie eine etwas größere Dosis an Nährstoffen. Der Behälter enthielt eine Nähstofflösung mit dem EC-Wert von 2,1 und pH-Wert von 5,7. Die Temperatur im Zelt betrug um die 29 °C und die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 60 und 70 %. Ein Behälter mit hundert Litern Nährstofflösung reicht für acht bis neun Tage. In dieser Phase steigt der Wasserverbrauch der Pflanzen rasant. Auch wenn sie alle gleich aussehen, ihr Wasserverbrauch ist unterschiedlich, beurteilt anhand der Menge der Lösung in Behältern der Töpfe.

Bilder sagen über Entwicklung der Pflanzen mehr als tausend Worte. Die Knospen wurden immer größer und die Pflanzen erfreuen sich der besten Gesundheit. Wieder ist es notwendig die Qualität der Nebula hervorzuheben. Auch am 52 Tag der Blüte kann man sehen, dass die Pflanzen nach dem 23 Tag der Blüte nicht zu sehr nach oben gewachsen sind, sondern wunderschöne Blüten an starken Trieben bildeten. Schade, dass man mit den Bildern nicht auch den durchdringenden Duft bringen kann, der würde euch sicherlich gefallen. Ab dem 28 Tag der Blüte sind 24 Tage vergangen und innerhalb der Zeit ist keine Unannehmlichkeit passiert. Nun musste man sich auf die Belüftung konzentrieren, um kein Schimmel in den Knospen zu bekommen. Die Pflanzen verbrauchten den Behälter innerhalb einer Woche. Sie tranken unglaublich schnell, dazu trugen auch die gute Belüftung und die Temperatur bei, die um die 29 °C betrug, weshalb das Wasser schneller verdampfte. Alle zwei Wochen wurde an zwei Tagen gedüngt und mit Wasser mit geregeltem pH-Wert von 5,7 gegossen.

In zehn Tagen sollte die Ernte erfolgen aber die Nebula sah so aus, als wenn sie weiter blühen könnte. Wir haben also noch eine weitere Woche gedüngt (EC-Wert nur noch 1,6) und die Düngung erst am 59 Tag ausgesetzt. Anschließend wurde nur noch mit Wasser mit geregeltem pH-Wert gegossen. An letzten zwei Tagen wurde die Bewässerung ganz ausgesetzt, damit sich an den Knospen schön viel Harz bilden kann. Das Ergebnis könnt ihr auf der Abbildung mit Detailansicht der Knospe sehen – das Werk ist gelungen!

Zusammenfassung

Es passiert nicht allzu oft, dass der Anbauzyklus problemlos verläuft. Aber dieses Mal lief alles wie am Schnürchen. Keine Schädlinge, keine Krankheiten oder technische Probleme. Nebula ist eine traditionelle Sorte und man kann sehen, dass sie ihre Stabilität beibehalten hat. Das nächste Mal werden wir vielleicht Samen direkt von Paradise seeds ausprobieren, um den Unterschied zwischen den Samen und den beschriebenen Klonen zu vergleichen. Von der Pflanzung der Klone bis zur Ernte sind 84 Tage vergangen. Das soll natürlich kein Versuch eines Geschwindigkeitsrekordes werden, aber sieht euch diese wunderschönen großen Pflanzen an. Glaubt mir, die mit AutoPots und Nebula verbrachte Zeit brachte das ersehnte Ergebnis… Das nächste Mal könnt ihr es auch versuchen.

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